Wir haben uns entschlossen, einen fünfköpfigen Beirat zu bestellen, der aus nachweislich unabhängigen Koryphäen, möchte ich fast sagen, des österreichischen Sports besteht, wie Holdhaus, wie Judith Draxler. Wir haben auch nicht auf irgendwelche politischen Färbungen geschaut. Ganz im Gegenteil, ich glaube, wenn man das schon so sehen würde, dann wäre meine Partei dort gar nicht vertreten. Aber das ist jetzt sozusagen zweitrangig.
Wir haben mit dieser Neuausrichtung versucht, eine Objektivierung einzuführen, die weg von „politischen“ – unter Anführungszeichen –, auch sportpolitischen, also ministeriellen Entscheidungen hin zu einem Expertenbeirat geht. Deshalb haben wir diese Entscheidung so getroffen, wie sie jetzt vorliegt.
Präsident Erwin Preiner: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Bundesrat.
Bundesrat Günther Köberl (ÖVP, Steiermark): Sie haben es angesprochen: Die Förderung wird künftig von fünf Experten, wie Sie es bezeichnet haben, vergeben.
Gibt es dafür eine rechtliche Grundlage – beziehungsweise nach welchen Richtlinien werden diese Mittel künftig vergeben?
Präsident Erwin Preiner: Herr Bundesminister, bitte.
Bundesminister für Landesverteidigung und Sport Mag. Norbert Darabos: Es besteht die Möglichkeit, das in meinem Ministerium zu machen. Ihre erste Frage – ich komme selbst aus einem Bundesland – ist insofern berechtigt, als man sich darüber Sorgen machen kann, ob die Bundesländer genügend vertreten sind. Aber mit Herrn Professor Hans Holdhaus, mit Judith Draxler – Sie wissen, ehemalige Spitzen-Tennisspielerin und jetzt Sportpsychologin –, mit Primarius Harald Urbanek, der vom Landesklinikum Krems, also aus einem Land kommt, mit Herrn Professor Nachbauer, der von der Uni Innsbruck kommt, und vor allem mit Dr. Martin Kessler, der Landesportdirektor von Vorarlberg ist, ist auch eine Vertretung der Bundesländer gewährleistet.
Wir haben das auf den Grundlagen, die wir innerhalb unseres Ressorts haben, so entschieden. Ich würde bitten, dieses „Team Rot-Weiß-Rot“, dieses Fördergremium nach seinen Leistungen zu beurteilen. Ich glaube, dass dies kein Rückschritt, sondern ein Fortschritt ist.
Präsident Erwin Preiner: Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Herr Bundesrat Lindinger.
Bundesrat Ewald Lindinger (SPÖ, Oberösterreich): Geschätzter Herr Bundesminister, welche Ziele verfolgen Sie mit dem „Team Rot-Weiß-Rot“?
Präsident Erwin Preiner: Bitte, Herr Bundesminister.
Bundesminister für Landesverteidigung und Sport Mag. Norbert Darabos: Wie so oft in der Politik ist es notwendig, sozusagen auch nach außen hin zu visualisieren, dass es einen Neuanfang gibt. Dieses „Team Rot-Weiß-Rot“ hat 3,5 Millionen € an Fördermitteln zur Verfügung.
Wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass beispielsweise Spitzensportler an uns herangetreten sind – noch einmal: das ist keine Kritik, sondern einfach eine Systemfrage –, die gesagt haben: Wir sind jetzt so erfolgreich. Nehmen wir Judo her, das ist beispielsweise ein Bereich, oder nehmen wir die Schwimmer her. Die Schwimmer sind erfolgreich, und fürs Erfolgreichsein werden sie noch bestraft, indem sozusagen das Ministerium zu wenig Geld hat. Dann ist es oft so abgelaufen, dass man gesagt hat: Ihr braucht ein Trainingslager für eine Woche? – Wir zahlen euch vier Tage – ich sage das jetzt ganz praktisch –, und die Sportler haben gesagt: Entweder sieben Tage oder gar nichts!
Es geht also nicht anders, und wir versuchen jetzt, mit diesem „Team Rot-Weiß-Rot“ ein bisschen unbürokratischer und systemkonformer vorzugehen. Einerseits gibt es al-
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