BundesratStenographisches Protokoll778. Sitzung / Seite 48

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nimmt? Das ist das, was eben diese Jugendlichen jetzt so traurig macht oder so wütend macht und diese Wut im Bauch entstehen lässt, dass da eigentlich die Zukunft verspielt wird.

Herr Bundesminister Hahn, Ihnen wünsche ich natürlich als EU-Kommissar alles Gute. Auch wenn man in der Sache streitet, so muss es nicht im Persönlichen sein. Ich glaube, wir haben uns immer sehr wertgeschätzt. Ich wünsche Ihnen wirklich alles Gute, und wir werden uns sicher in internationalem Rahmen sehen. Aber ich ersuche Sie trotzdem, vielleicht in einer zweiten Beantwortung, ein bisschen genauer auf die von Frau Kollegin Mühlwerth und mir gestellten Fragen einzugehen, und das nicht so kurz, wie Ihre Antworten vorhin ausgefallen sind. – Danke. (Beifall der Bundesrätin Mühlwerth.)

16.45


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Dr. Schnider. – Bitte, Herr Bundesrat.

 


16.45.16

Bundesrat Dr. Andreas Schnider (ÖVP, Steiermark): Herr Präsident! Herr Bundes­minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr verehrte Damen und Herren! Ich glaube, wir sollten aufgrund dieser Dringlichen Anfrage schon einmal Folgendes fest­halten – der Herr Bundesminister hat das bereits angesprochen, und du, Stefan Schennach, hast es in deinen letzten Worten jetzt auch gesagt –: Ich habe schon ein bisschen den Eindruck, dass diese Dringliche Anfrage sich von ihren Fragen her an einen Bundesminister richtet, aber im Grunde müssten sich diese Fragen an zwei Bundesminister richten, um das einmal gleich deutlich werden zu lassen, und das hat ja Herr Bundesminister Hahn sehr deutlich gesagt, und eigentlich müssten hier alle Rektorinnen und Rektoren auch noch dasitzen.

Das ist nämlich ungefähr der Umfang dieser Dringlichen Anfrage, und genau das wurde ja soeben gesagt: Dass ein Teil dieser Fragen – das ist auch mein Eindruck – mit der Autonomie der Hochschulen zu tun hat. Und ich muss ehrlich sagen, ich bin sehr, sehr froh, dass es das seit 2002 in dieser Art gibt, und ich habe auch den Eindruck, dass bei den Kolleginnen und Kollegen und vor allem bei den Rektoren eher Freude darüber herrscht, dass man eine stärkere Autonomie hat.

Da komme ich zu meinem ersten Punkt: Ich glaube – und da hat Kollege Schennach recht –, wir müssen uns sehr wohl über Übergänge unterhalten, was das gesamte Bildungssystem betrifft, aber Übergänge haben auch etwas mit Zugängen zu tun. Ein Übergang heißt immer, man geht wo hinaus und dann wo hinein. Das heißt, ich habe wo einen Zugang. Meines Erachtens habe ich da jetzt schon im tertiären Bereich ein grandioses, veritables Problem, denn es hat sich in den letzten Jahren schon der tertiäre Bereich, gerade was die Hochschulen, die Hochschullandschaft betrifft, kom­plett verändert, weil wir ja in Österreich nicht mehr nur einen Typ haben, nämlich diesen Prototyp Universität, sondern wir haben Fachhochschulen und haben jetzt auch Pädagogische Hochschulen.

Jetzt werde ich euch etwas sagen – und das ist das, was mich unglaublich stört an der Diskussion –: Ich habe schön langsam den Eindruck, dass die Universität als der Prototyp – da wird bei euch geredet vom Humboldt’schen Ansatz, dem stimme ich voll zu! – in Österreich zu einer Resthochschule verkommt. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.) Ja, aber warum? Und jetzt kommt meine Antwort darauf: Weil bei den Fachhochschulen und bei den Pädagogischen Hochschulen selbstverständlich Zugangsbeschränkungen sind, Prüfungen, Gespräche und weiß der Himmel was alles gemacht wird, und wir wissen doch von den Zahlen, dass nicht wenige Studierende, die nicht in die Fachhochschulen kommen, dann zwischenzeitlich auf die Universität


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