ler und Schülerinnen im Bereich Berufsentscheidung, Bildungswegentscheidung angeht.
Ich denke, da müssen wir einfach auch die entsprechenden Institutionen – Universitäten, Pädagogische Hochschulen – motivieren, sich zu öffnen, an die Schulen zu gehen und die Programme, die Anforderungen darzulegen. Das heißt, der direkte Kontakt muss hier der Weg sein, und es wäre natürlich fein – und in diese Richtung werden wir auch versuchen, wirksam zu sein –, auch die Lehrer und Lehrerinnen zu motivieren, sich auf die Suche zu machen, wer von den Schülern und Schülerinnen Potential und Begabungen hat, und in dem Sinn auch Werbung für den eigenen Beruf zu machen.
Ich glaube, dass auch das wirksam ist, denn gerade Lehrer und Lehrerinnen sind für die jungen Menschen ja auch ganz zentrale Vorbilder.
Präsident Erwin Preiner: Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Herr Bundesrat Ertl.
Bundesrat Johann Ertl (FPÖ, Niederösterreich): Sehr geehrte Frau Minister, wie hoch sind die im laufenden Jahr 2009 sowie im kommenden Jahr 2010 für den muttersprachlichen Unterricht für Stützlehrerinnen und Stützlehrer vorgesehenen Mittel insgesamt?
Präsident Erwin Preiner: Frau Minister, bitte.
Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Ich kann Ihnen das für den muttersprachlichen Unterricht sagen, die andere Ziffer darf ich dann nachreichen. Das waren bisher 17,3 Millionen € für den muttersprachlichen Unterricht. Durch den höheren Einsatz der Lehrer und Lehrerinnen werden es bezogen auf das Schuljahr 2009/10 19,8 Millionen € sein. Herr Präsident, die gesamthaften Zahlen werde ich nachreichen.
Bundesrat Peter Mitterer (ohne Fraktionszugehörigkeit, Kärnten): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Ministerin! Zwei- oder Mehrsprachigkeit wäre ein grundsätzlicher Vorteil im Bereich der Arbeitswelt, aber auch in der Integration, gerät aber aufgrund fehlender Sprachkompetenz sowohl in Deutsch als auch in der Sprache des Herkunftslandes auch bei Migranten der zweiten Generation immer mehr zum gravierenden Nachteil.
Meine Frage daher: Welche Maßnahmen wollen Sie abgesehen von muttersprachlichem Sprachunterricht und zusätzlichen Stützlehrern setzen, um der Gettoisierung an den Pflichtschulen entgegenzuwirken? Überlegen Sie zum Beispiel auch die Einbeziehung der Eltern in Sprachbildungsmaßnahmen und arbeiten Sie mit anderen Ressorts wie etwa dem Familienministerium in Fragen der Sozialisierung und Integration zusammen?
Präsident Erwin Preiner: Frau Minister, bitte.
Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Das ist genau der Schlüssel. Ich glaube, man kann diese Aufgabenstellung nicht ausschließlich mit schulischen Mitteln lösen. Da haben wir ja heute schon die ganze Palette ausführlich diskutiert, von der Frühkindpädagogik über Sprachförderung, kleinere Gruppen, Individualisierung, gute Vorbereitung für die Lehrer bis hin zu Lehrern mit Migrationshintergrund.
Entscheidend erscheint mir die Elternarbeit, die Sie ja schon angesprochen haben, dass auch seitens der Elternvereine oder der Schulpartnerschaft besondere Maßnahmen gesetzt werden, damit man die Eltern auch erreicht und ins Schulleben zu integrieren versucht.
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