Bundesrat Dr. Georg Spiegelfeld-Schneeburg (ÖVP, Oberösterreich): Sehr geehrte Frau Ministerin, meine Frage:
„Welche Position haben Sie zum nun vorliegenden Konzept einer Zusammenlegung des Volkskunde- und des Völkerkundemuseums?“
Präsident Erwin Preiner: Frau Minister, bitte.
Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Zum einen möchte ich einfach meine Wertschätzung dessen zum Ausdruck bringen, wie dieses Konzept erarbeitet wurde. Das ist aus meiner Sicht beispielgebend, weil sich die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bis hin zu den Entscheidungsebenen des Volkskunde- und des Völkerkundemuseums zusammengetan haben und eine Top-Arbeit abgegeben haben, wenn ich das jetzt so formulieren darf.
Bei beiden Museen besteht grundsätzliches Bundesinteresse – ich formuliere es einmal so. Das Völkerkundemuseum, das zur KHM-Gruppe gehört, ist zwar großteils saniert, seit Jahren aber immer wieder teilweise geschlossen und nur eingeschränkt zugänglich, also da besteht direkter Handlungsbedarf.
Das Museum für Volkskunde braucht dringend Sanierungsmaßnahmen. Da sind zwar nicht wir in der primären Verantwortung, aber das Volkskundemuseum bekommt doch immerhin 400 000 € pro Jahr an Bundesmitteln. Das heißt, es ist naheliegend, das jetzt einmal zusammen zu denken.
Ich sehe das im Masterplan Bundesmuseen insgesamt – das ist ja dann auch wieder mit entsprechenden finanziellen Mitteln verbunden –, und habe noch keine abschließende Entscheidung, aber, wie gesagt, hohe Wertschätzung des Prozesses und auch des Inhalts und der Qualität des vorgelegten Konzepts.
Präsident Erwin Preiner: Zusatzfrage? – Bitte.
Bundesrat Dr. Georg Spiegelfeld-Schneeburg (ÖVP, Oberösterreich): Jetzt ist die logische Frage: Kann man schon sagen, bis wann eine Entscheidung getroffen wird, und gibt es auch schon einen zeitlichen Rahmen für die Umsetzung?
Präsident Erwin Preiner: Frau Bundesministerin, bitte.
Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Ich habe mir vorgenommen, bis zum Jahresende zu einer Prioritätensetzung zu kommen, auch abzuwägen, ob wir bei einzelnen Vorhaben vielleicht auch Fremdfinanzierungsmodelle in Anspruch nehmen können. Vor allem Bereiche wie Tiefspeicher sind ja – das sieht, denke ich, auch das Finanzministerium ein – nicht aus dem Regelbudget, aus den sogenannten § 5 Mitteln des Ressorts, darstellbar. Das heißt, die abschließende Meinungsbildung des Ressorts erfolgt bis zum Jahresende, und dann folgen die nächsten Schritte.
Präsident Erwin Preiner: Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Herr Bundesrat Gruber.
Bundesrat Manfred Gruber (SPÖ, Salzburg): Sehr geehrte Frau Bundesminister, welche Aufgaben sollte ein „Museum der Kulturen“ erfüllen?
Präsident Erwin Preiner: Bitte, Frau Bundesministerin.
Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Das ist natürlich eine ganz, ganz entscheidende Frage. Es steht für mich auch im Zusammenhang mit einer Neupositionierung von Völkerkunde, Volkskunde und interkulturellem Dialog. Also das müssen wir neu denken. Da braucht es neue Zugänge. Ich habe mir
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