BundesratStenographisches Protokoll780. Sitzung / Seite 82

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sammen, bei denen das Golfspielen, das Tennisspielen oder gemeinsame Computer­spiele im Vordergrund stehen, aber nein, es werden in diesem Falle die gemeinsamen sexuellen Interessen in den Vordergrund gestellt. (Bundesrat Dönmez: Stört ja nie­manden!)

Diese sexuellen Interessen stellen für mich kein Problem dar, solange sie sich in den eigenen vier Wänden abspielen und solange sie nicht gegen das Strafrecht verstoßen. (Beifall bei der FPÖ. – Bundesrat Konecny: Bitte, das ist ja peinlich!) Das ist reine Pri­vatsache und hat meiner Meinung nach nichts damit zu tun. Aber es ist eine gewisse Lobby, die ganz bewusst diese gleichgeschlechtliche Partnerschaft mit der Institution der Ehe, also der Partnerschaft von Mann und Frau, gleichsetzen will. (Ruf bei der ÖVP: Das tun wir nicht!)

Da stellt sich für mich selbstverständlich die Sinnfrage (Bundesrat Konecny: Ihre?) – ja, für mich –, die Sinnfrage: Was ist letzten Endes der Sinn unseres Lebens? Geht es nach unserem aktuellen, gegenwärtigen hedonistischen Weltbild, dann ist es selbstver­ständlich, dass das Ausleben der persönlichen Bedürfnisse in den Vordergrund gestellt ist und dass sich gewisse Menschen dabei selbst verwirklichen wollen. Geht es aber nach unserem Dasein in einem letzten Endes kulturellen, zivilisatorischen und histori­schen, aber auch religiösen Kontext, sprich Zusammenhang, dann sieht für mich die Sache wesentlich anders aus. (Neuerlicher Zwischenruf des Bundesrates Konecny.) – Ich muss mir auch manchmal Reden anhören, die mir nicht gefallen.

Da geht es andererseits um den Generationenvertrag, der uns dazu verpflichtet, alles für den Erhalt der Ehe zu tun und zu fördern, was das Kinderkriegen, aber auch das Großziehen unserer Kinder ermöglicht. (Bundesrat Konecny: Das Großziehen können gleichgeschlechtliche Partner nicht?)

In kultureller Hinsicht sehe ich mich als wertkonservativer Mensch verpflichtet, das er­erbte und hinterlassene Kulturgut in die nächste Generation zu tragen und alles zu tun, dass es meine Nachkommenschaft auch in den nächsten Generationen weiter erhalten können.

Zum religiösen Aspekt kann und will ich mich auch nicht äußern, da ich dazu nicht kompetent bin, aber dazu hat ja jeder Bundesrat mittlerweile unzählige Schriften und E-Mails bekommen. (Bundesrat Mag. Klug: Der Generationenvertrag gehört in die Pen­sionsversicherung!)

Wir stehen daher vor der Tatsache, dass durch dieses Gesetz eine Entwicklung ins Rollen gebracht wird, die ich aus grundsätzlichen Erwägungen ablehne, auch wenn einzelne Betroffene dies nicht verstehen wollen und können. Deren Motive sind natür­lich unterschiedlicher Natur. Das verstehe ich. Das ist einerseits das bewusste Zerstö­ren von gewachsenen und jahrhundertealten Strukturen. Dazu gehört die Familie. Es tut mir weh, wenn die ÖVP hier am Gängelband von gesellschaftszerstörenden Lob­byisten ist. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Aber Sie werden das vor Ihren Wählern ja selbst verantworten müssen. (Beifall bei der FPÖ.)

Abschließend kann ich nur die Feststellung treffen, dass alle Kulturen, die der gleichge­schlechtlichen Liebe zu breiten Raum gegeben haben und diese zu sehr in den Vorder­grund gestellt haben, kulturell und letzten Endes moralisch zugrunde gegangen (Bun­desrat Kalina: Kärnten! – Heiterkeit und Beifall bei Bundesräten der SPÖ) und durch jüngere, unverbrauchte Kulturen ersetzt worden sind.

In meiner Verantwortung für meine Nachkommenschaft und deren Kindeskinder werde und kann ich diesem Gesetzentwurf nicht zustimmen. (Beifall bei der FPÖ.)

12.44


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Perhab. – Bitte, Herr Kollege.

 


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