BundesratStenographisches Protokoll780. Sitzung / Seite 160

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Ein kleines, für mich auch nicht nachvollziehbares Problem ist, dass es auch heuer bei einem Höchststand der Arbeitslosigkeit in Österreich nicht möglich ist, diese Arbeits­kräfte, die wir für die kommende Wintersaison brauchen würden, auf dem österreichi­schen Arbeitsmarkt zu finden. Diese Problematik haben wir seit, sage ich einmal, 10 Jahren. Das mag positiv sein, dass viele Menschen in anderen Branchen, wo es vielleicht nicht so erschwerte Bedingungen gibt, ihre Arbeit finden, aber für uns als Touristiker ist es nicht erfreulich. Wir haben es nicht sonderlich gern, mit hunderten, ja mit tausenden von Saisonniers arbeiten zu müssen, wo wir jedes Jahr das neue Pro­zedere einleiten und schauen müssen: Haben wir am 24./25. Dezember genügend Ar­beitskräfte zur Verfügung – das betrifft vor allem die Küche, die Hilfsdienste –, oder kommen unsere Mitarbeiter womöglich gar nicht an, und müssen wir am 26. von Neu­em versuchen, irgendwelche Mitarbeiter zu rekrutieren?

Trotzdem: Alles in allem ist der Tourismus in Österreich seit Jahren eine Erfolgsge­schichte. Ich darf auch mein Bundesland hier hervorheben, denn die Steiermark spielt hier auch eine bedeutende Rolle. Wir in der Steiermark haben das vierte Jahr hinter­einander ein Wachstum sowohl an Nächtigung als an Umsätzen, und wir freuen uns al­le schon auf die nächsten Highlights, ist doch besonders meine Region um Schladming aus dem TV nicht mehr wegzudenken. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

17.37


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Zu Wort gelangt Frau Bundesrätin Blatnik. – Bit­te, Frau Kollegin.

 


17.37.49

Bundesrätin Ana Blatnik (SPÖ, Kärnten): Herr Präsident! Gospod president! Herr Mi­nister! Gospod minister! Dieser Bericht gibt uns einen guten umfassenden Überblick über die österreichische Tourismuswirtschaft, und auch ich möchte mich recht herzlich beim Team, bei allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen dafür bedanken.

Der Vorredner hat schon sehr viele Fakten erwähnt, diese werde ich nicht wiederholen. Ich möchte aber einen Punkt, und zwar aus der Sicht der Frauen, der für mich sehr wichtig ist, kurz erwähnen.

Fakt ist, dass es in dieser Branche 60 Prozent Frauen sind, die in dieser Arbeit finden, und deswegen ist es sehr wichtig, dass wir für diese Frauen Rahmenbedingungen schaffen, um diese Arbeit attraktiver zu machen. Es sind in letzter Zeit zwei Gesetze beschlossen worden, die zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf dienen. Ich möchte hier erwähnen den Gratiskindergarten, aber auch das einkom­mensabhängige Kinderbetreuungsgeld.

Ich möchte auch betonen, im Jahre 2007 wurden in dieser Branche 16 Prozent des Bruttoinlandsproduktes direkt oder indirekt erwirtschaftet, und 2008 haben wir einen Umsatzzuwachs von plus 6,1 Prozent.

Ich glaube, um touristische Ziele erfolgreich verwirklichen zu können, sind ein touris­musfreundliches Klima, ein positives Image, aber auch finanzielle Unterstützungen, die für die Entwicklung des Tourismus notwendig sind, sehr wichtig. Und als Kärntnerin komme ich jetzt zu Kärnten.

Der Schwerpunkt des Kärntner Tourismus liegt in den Monaten Juli und August. Diese zwei Monate machen 61,7 Prozent des Gesamttourismus aus. Im Tourismus­jahr 2008/2009 wurden insgesamt 12 762 955 Übernachtungen registriert; das ist ein Minus von 1,2 Prozent. Wenn man die Ertragsanteile für die Gemeinden im Jahr 2009 betrachtet, dann ist festzustellen, dass Österreich ein Minus von 4,45 Prozent zu ver­zeichnen hat, Kärnten ein Minus von 6,64 Prozent. Das heißt, Kärnten hat ein um zirka 50 Prozent höheres Minus als im österreichischen Durchschnitt.

 


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