BundesratStenographisches Protokoll781. Sitzung / Seite 38

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jekte, die große Wirkung haben, entwickeln. Es gibt einen Radweg von Salzburg bis zur Adria, und wir haben in Kärnten alle Lücken für diesen Radweg geschlossen, weil es wichtig ist, dass wir das auch als touristische Verbindung entsprechend weiterent­wickeln.

Wir haben darauf aufbauend in den letzten Jahren sehr intensiv die Euregio „senza confini“ vorbereitet. Ich darf Ihnen berichten, dass wir, die drei Regierungschefs Galan, Tondo und Dörfler, mit dem gesamten Regierungskollegium aller drei Regionen am 17. November 2009 in Venedig einstimmig die Gründung dieser Euregio beschlossen haben. Auch Rom hat diesen Beschluss bereits bestätigt, sodass wir tatsächlich eine Euregio im oberen Alpe-Adria-Raum haben, die wir im zweiten Schritt mit Slowenien und zwei Gespannschaften in Kroatien erweitern werden. Das heißt, wir haben damit tatsächlich ein kleines Europa an der oberen Adria, das ein Instrumentarium darstellt, mit dem wir endlich über viele beziehungspolitische Maßnahmen hinaus auch konkrete gemeinsame Politik in dieser Region machen werden können.

Das ist mir besonders wichtig, weil es sich gezeigt hat, dass wir in diesen letzten Jah­ren gemeinsam mit dem Veneto, gemeinsam mit Friaul-Julisch Venetien, aber auch im­mer mehr gemeinsam mit unserem Nachbarn, der Republik Slowenien, entscheidende Schritte in eine gute Zukunft setzen, in eine gemeinsame Zukunft, die ich so verstehe, dass ich sage: Drei Sprachen sollen nicht vermischt werden, drei Kulturen sollen nicht vermischt werden, sondern sie sollen sich nur ergänzen. Das Entscheidende ist des­halb auch die jeweilige Landessprache, auch die Amtssprache im Bereich der Euregio, dass wir nicht Identitäten verwässern, sondern dass wir Identitäten quasi multiplizieren, um so gesehen darauf aufbauend entsprechende Nachbarschaftspolitik zu machen.

Wie gesagt, ich darf Ihnen berichten, dass wir auch sehr interessante Ergebnisse ha­ben, die aus diesem Bereich heraus entstanden sind. So hat zum Beispiel die Region Veneto für die Vorbereitung dieser Euregio „senza confini“ auch eine entsprechende Studie des Instituts BAKBASEL erstellen lassen, wie wohl die verschiedenen Parame­ter im Bereich dieser Alpen-Adria-Region, im Bereich dieser Regionen vorhanden sind. Da wurden alle Regionen von der Emilia-Romagna bis hin zur Marken, Veneto, Friaul-Julisch Venetien, Kärnten, Slowenien und die zwei Gespannschaften in Kroatien vergli­chen, und diese Studie zeigt, dass Kärnten international überdurchschnittlich wettbe­werbsfähig ist.

Es ist immer wieder festzuhalten, dass wir in vielen Bereichen in den letzten Jahren nicht nur im Bereich der Nachbarschaftspolitik, sondern auch im Vergleich dieser Re­gionen entsprechende Stärken entwickelt haben. Ich darf Ihnen zum Beispiel mitteilen, dass wir im Bereich des Wohlstandsniveaus 1995 im Vergleich dieser Regionen noch auf Platz 4 gelegen sind, heute aber auf Basis dieser Studie feststellen dürfen, dass wir 2008 hinter der Emilia-Romagna und vor dem Veneto und vor Friaul, vor der Euregio im Durchschnitt, vor den Marken, Italien insgesamt oder Slowenien auf Platz 2 liegen. Das zeigt schon, dass sich Kärnten in den letzten Jahren von 1995 bis 2008 in diesem Bereich sehr gut entwickelt hat.

Was Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsproduktivität betrifft, so beweist diese Studie, dass wir von Platz 5 auf Platz 1 vorgedrungen sind. Das heißt, wir haben in den letzten Jahren die Wettbewerbsfähigkeit des Bundeslandes Kärnten massiv verbessern kön­nen.

Ich kann Ihnen diese Studie auch gerne zur Verfügung stellen, weil ich meine, dass es schon auch wichtig ist für andere Projekte im Bereich der österreichischen Bundeslän­der mit Nachbarregionen, dass man das als Basis nehmen kann, wie eigentlich interna­tionale Zusammenarbeit, aber auch internationaler Vergleich funktioniert.

Ein Sprung ist uns auch im Bereich der Forschung und Entwicklung gelungen. Kärnten hat bis 1999 eigentlich Forschung und Entwicklung nicht wirklich gelebt. Ich darf Ihnen


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