BundesratStenographisches Protokoll781. Sitzung / Seite 68

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Regionen von ganz großer Bedeutung. Hier muss es natürlich auch zu einem wichtigen Zusammenspiel zwischen dem Hochschulbereich und den Regionen kommen. Es muss ja auch eine wichtige Verknüpfung zwischen den Hochschulen und dem Wirt­schaftsstandort geben. Hochschulen dürfen nicht isoliert vom Wirtschaftsstandort be­trachtet werden, und das bringt natürlich wichtige Standortvorteile für die Regionen.

Aber eines ist natürlich auch klar: Wissenschaft und Forschung werden nur dann nach­haltig erfolgreich sein, wenn es zu Kooperationen kommt. Ich habe bereits die Koope­rationen zwischen den Hochschulen und der Wirtschaft angesprochen, es muss aber auch Kooperationen innerhalb der Universitäten geben, es muss auch Kooperationen zwischen den Fachhochschulen und Universitäten sowie zwischen den Universitäten und den außeruniversitären Forschungseinrichtungen geben.

All diese Kooperationen bieten viele Synergieeffekte und bieten allen, die daran betei­ligt sind, eine ganze Vielfalt an Vorteilen, und diese Vorteile sollten auch viel bewusster als bisher genutzt werden. (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesräten der SPÖ.)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich möchte meine Arbeit primär an drei Ma­ximen orientieren.

Erstens trete ich ganz stark für die Stärkung der Grundlagenforschung ein. Die Grund­lagenforschung, die sowohl an den Universitäten als auch an außeruniversitären For­schungseinrichtungen betrieben wird, ist der Motor für Innovation. Sie ist die Grundlage für die angewandte Forschung, wobei sie natürlich auch ineinanderfließen. Man darf Grundlagenforschung und angewandte Forschung natürlich nicht als völlig getrennte Bereiche sehen. Natürlich muss hier der Übergang fließend sein, denn nur dann kann auch die angewandte Forschung den Mehrwert der Grundlagenforschung nutzen. Es braucht beides, und deshalb werde ich auch dafür eintreten, dass Grundlagen­forschung und angewandte Forschung nicht gegeneinander ausgespielt werden, son­dern ein sinnvolles und für Österreich wichtiges Miteinander bringen können.

Der zweite Punkt, der mir wichtig ist, ist, dass ich meine eigene Erfahrung als Lehrende insofern einbringen kann, als für mich Hochschule sowohl Ausbildung als auch Bildung bedeutet. Hochschule muss beides bieten: Bildung und Ausbildung. Es hat im Zuge der Studentenproteste auch heftige Diskussionen darüber gegeben, ob Universitäten nicht nur mehr Ausbildung bieten, ob Universitäten nicht auch ihre Aufgabe darin sehen müssen, Bildung zu bieten. Ich glaube, es ist an den Universitäten beides wichtig, und unsere Universitäten sind auch in der Lage, beides zu bieten.

Wir dürfen eines nicht vergessen: Was erwarten sich unsere Absolventinnen und Ab­solventen von der Ausbildung? Sie wollen natürlich eine sehr gute, qualitativ hochwerti­ge Ausbildung haben, die sie auch am Arbeitsmarkt wettbewerbsfähig macht, wollen sie doch gute Arbeitsmarktchancen haben. Also müssen wir unsere Absolventinnen und Absolventen natürlich arbeitsmarktfit machen; das sehe ich schon als eine Verant­wortung der Hochschulen. Aber das heißt nicht, dass Bildung nicht vorkommen darf und soll. Auch Bildung muss natürlich an den Universitäten Platz haben, aber das eine schließt für mich das andere nicht aus. Wir müssen an den Universitäten beides bieten, und das halte ich für möglich.

Der dritte Punkt, den ich hier ansprechen möchte, ist, dass Wissenschaft und For­schung für mich kein Luxus sind. Wissenschaft und Forschung brauchen natürlich die nötigen finanziellen Mittel, und unsere Hochschulen, unsere Fachhochschulen, unsere Universitäten müssen die notwendige finanzielle Ausstattung bekommen. Deswegen werde ich auch dafür eintreten, dass wir das 2-Prozent-Ziel erreichen, das heißt, dass für den tertiären Bildungsbereich tatsächlich 2 Prozent des BIP aus öffentlichen und privaten Mitteln aufgewendet werden.

Aber ich bin auch den Steuerzahlern verantwortlich und werde mich daher auch dafür einsetzen, dass die Steuermittel, die in die Hochschulen und die außeruniversitären


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