BundesratStenographisches Protokoll783. Sitzung / Seite 81

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

in Südtirol. Jene in Südtirol bekommen aber interessanterweise genau das Doppelte. Also irgendetwas stimmt hier nicht.

Und das andere, wofür es sich einzusetzen gilt, ist das Marketing – aber nicht mit so einem Maxl da. Das Marketing ist der springende Punkt.

Wir haben zwei Dinge. Das eine: Wir produzieren Alpenmilch. Da gab es schon die Ini­tiative des Kollegen Pirklhuber im Nationalrat. Und was mir aufgefallen ist – da haben wir wieder das Stichwort Molterer, der immerhin Landwirtschaftsminister war –, ist ein Zwischenruf, den ich gefunden habe, wo er meint, die Alpenmilch aus dem Burgenland, offensichtlich nicht mehr wissend, schon lange den Grünen Berichten entfremdet, dass über 80 Prozent der Milchbauern und -bäuerinnen im Gebirgsgebiet produzieren. Das heißt, wir könnten hier eine Marke setzen.

Weil ich da hinten den Abgeordneten Huber aus Osttirol sehe: Er hat ja auch eine Initi­ative gemacht, nämlich die Initiative: kein gentechnisch verseuchtes Futtermittel.

All das sind Kennzeichen, die in ein Marketing hineingehören. Und weil wir uns heute, lieber Kollege Andreas Schnider, wieder einmal über Bildungsfragen unterhalten haben: Wo bleibt die Initiative der Bundesregierung, auf etwas in der Marke zu setzen? Was gibt es Cooleres als Grundprodukt als Milch für die Ernährung? Überall steht, unsere Schulkinder sind zu dick, unsere Schulkinder, Herr Landesschulratspräsident, sind man­gelernährt, krass mangelernährt. Warum kann man nicht – und es ist leider absolut nichts Uncooles dahinter, dieser Mangel ist uncool – dieses Produkt Milch als einen coolen Energiedrink darstellen? Wir müssen genau in jenen Bereichen Flagge zeigen, wo es um eine sehr frühe Entscheidung geht: Trinke ich Energiedrinks aus der Che­mie, oder verwende ich die Milch als ein Grundprodukt? (Beifall bei den Grünen.)

Genau hier müssen wir wieder einsteigen, und deshalb wäre die altbackene und durch­aus modern aufzuziehende Schulmilch eine interessante Sache, die den Milchbäuerin­nen und Milchbauern wesentlich mehr brächte als diese Tropfen-auf-dem-heißen-Stein-Aktion, die Sie da jetzt machen. (Zwischenruf des Bundesrates Perhab.)

Deshalb: Machen Sie ein Gesamtpaket! Reden Sie mit den 3 700 Milchbäuerinnen und Milchbauern und schauen Sie, dass man den Preis der Milch dadurch verbessert, dass man in einer ersten Etappe einen Milchlieferverzicht zustande bringt und in einer zwei­ten Etappe Marketing betreibt.

An Marketing fehlt es, meine Damen und Herren, an Ihrem Marketing. Das nützt ein­fach nichts, wenn Sie mit altbackenen Rezepten daherkommen. Die Milch muss ganz unten ansetzen, am besten im Kindergarten. Dann ist es auch eine neue Chance. (Zwi­schenruf des Bundesrates Keuschnigg.) Ja, Herr Bauernbunddirektor, das ist aber ein Versagen. Sie lachen so schön. Wo sind die großen Bauernbunddirektoren, wo sind die großen Vermarkter? Ich komme ein bisserl aus dem Marketingbereich, und ich vermis­se hier jegliche Initiative. Was die Schule angeht, haben Sie einfach gegenüber der Chemie, den chemischen Energiedrinks verloren. Genau da fände aber die Prägung statt, ob man Milch trinkt im späteren Alter oder nicht. – Danke. (Beifall bei den Grü­nen.)

13.36


Präsident Peter Mitterer: Zu Wort gemeldet hat sich Frau Bundesrätin Mosbacher. – Bitte.

 


13.36.20

Bundesrätin Maria Mosbacher (SPÖ, Steiermark): Herr Präsident! Herr Staatssekre­tär! Geschätzte Damen und Herren! Wir haben gehört, es gibt einen massiven Verfall des Milchpreises. Der Grund ist auch bekannt: Es gibt zu viel Milch auf dem Markt, und die Bauern bekommen für die Milch Preise, die sich nicht rechnen.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite