BundesratStenographisches Protokoll784. Sitzung / Seite 47

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land, wo die Genussregion einen hohen Stellenwert hat, in einem Bundesland, wo die Agrarpolitik, die oberösterreichische Agrarpolitik unter Landesrat Dr. Josef Stockinger, sich für die Gentechnikfreiheit einsetzt. Durch unseren Landesrat Stockinger ist es er­reicht worden, die europäischen Regionen für Gentechnikfreiheit überhaupt zu interes­sieren. Du aber sprichst von Sachen, in denen du dir widersprichst, von Förderungen, die für die Bauern nicht ausbezahlt werden, und dann von der industriellen Landwirt­schaft, die durch Förderungen noch mehr subventioniert wird.

Also ich weiß nicht, ob du eine Ahnung von der Landwirtschaft hast. Oder hat dir das jemand aufgeschrieben? Du hast ein Produkt von Schärdinger mitgehabt. Da ist das AMA-Gütesiegel drauf, und das AMA-Gütesiegel – das habe ich vorher gesagt – spricht für 100 Prozent Österreich, und ich kann garantieren, dass das für dieses Produkt zu­trifft. Du vermischst das Prolactal-Produkt mit dem AMA-Gütesiegel, du trägst zur Ver­unsicherung der Konsumentinnen und Konsumenten bei.

Lieber Kollege Dönmez, hol dir nächstes Mal die Information beim Bauernbund (lebhaf­te allgemeine Heiterkeit), denn da wirst du richtig beraten – und nicht bei deinen Kolle­gen, die heute fordern, dass wir alles weglassen sollen! Schau zurück in die sechziger Jahre! Da hat Österreich sich nicht einmal selbst versorgen können.

Wir brauchen die Entwicklung in der Landwirtschaft, auch den Kunstdünger brauchen wir. Sollten wir wieder alles biologisch produzieren, wären wir genauso weit wie die Ent­wicklungsländer. Gott sei Dank ist Österreich in der bäuerlichen Landwirtschaft diesen Weg gegangen. Schau in andere Länder, lieber Kollege! Wo sind noch Kleinbetriebe in dieser Struktur, wie sie in Österreich vorherrschen? Informiere dich in Zukunft und dann stell dich hierher und sprich über die österreichische Agrarpolitik! – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

11.00


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Zu Wort gemeldet ist als Nächste Frau Bundes­rätin Kerschbaum. – Bitte, Frau Kollegin.

 


11.00.28

Bundesrätin Elisabeth Kerschbaum (Grüne, Niederösterreich): Sehr geehrte Frau Ministerin! Herr Minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich will jetzt nur einiges rich­tigstellen und sagen, lieber Kollege Tiefnig: Zuhören wäre schon hilfreich!

Herr Dönmez hat gesagt, es ist lobenswert, dass man ein AMA-Gütesiegel hat. Ande­rerseits gibt es billigere Produkte, und das ist nicht so lobenswert und erstrebenswert. Also bitte, das war mehr oder weniger ein Lob für das AMA-Gütesiegel. Weshalb dann die Aufregung? Das verstehe ich überhaupt nicht!

Jetzt einmal ganz ehrlich! Was denken Sie, wenn Sie bei Spar, bei Hofer oder sonst wo einkaufen? Also ich ärgere mich jedes Mal. Bei Spar bekommt man Knoblauch aus China, das Baguette aus Frankreich, direkt importiert. Schaut euch an, woher die Pro­dukte kommen! Es steht aber nicht vorne drauf, sondern hinten auf einem kleinen Pi­ckerl steht dann ganz unten, beinahe nur mit Lupe lesbar, woher es kommt. Ich denke, das sind Produkte, die man täglich kauft, die in großen Mengen importiert werden, und ich denke dabei auch an die CO2-Belastung, die dadurch entsteht, et cetera. Es ist da­her nicht abwegig, zu sagen, eine wirklich offensichtliche Kennzeichnung, damit man gleich auf den ersten Blick sieht, woher das Produkt kommt, was drinnen ist, wäre er­strebenswert. Natürlich haben wir das AMA-Gütesiegel, aber in vielen Fällen gibt es eben außerdem noch Dinge, die man kennzeichnen sollte. Es ist daher nicht so abwe­gig, das auch einmal anzusprechen, wie Herr Kollege Dönmez das gemacht hat. (Bei­fall der Bundesräte Dönmez und Podgorschek.)

11.01

 


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