BundesratStenographisches Protokoll785. Sitzung / Seite 67

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Jugendarbeitslosigkeit geht, wobei man hier dann auch differenzieren muss: Das ent­spricht nicht genau dem, was wir in der Jugendausbildung haben, denn da geht es dann auch um den Bereich der 19- bis 25-Jährigen, wenn es um die Jugendarbeits­losigkeit insgesamt und deren Bewertung geht.

Das heißt, wenn wir uns die Zahlen anschauen, im Klartext Folgendes: Wir haben jetzt rund 123 000 Lehrlinge, wie gerade vorhin gesagt wurde. Ganz genau ist es so, dass 114 000 von den 123 000 in der betrieblichen dualen Ausbildung bei den Unternehmen sind, 5 000 Jugendliche haben wir derzeit in AMS-Kursen und 3 500 in sonstigen überbetrieblichen Ausbildungseinrichtungen – das sind insgesamt 8 500. Wenn Sie das auf eine Prozentzahl umrechnen wollen, wird das in etwa, ich weiß nicht, zirka 7 Prozent betragen.

Man muss sich also eindeutig zu diesem System bekennen: Es sichert jedem eine Ausbildungsmöglichkeit, und die Relation, dass der Hauptteil in den Betrieben aus­gebildet wird, ist jedenfalls gegeben.

Damit wird die Feststellung relativiert, wie schon von mir gesagt, dass wir da eine Aushöhlung des dualen Ausbildungssystems hätten: Das ist eine Ergänzung des dualen Ausbildungssystems, die sehr gut funktioniert, und ich bekenne mich auch zu dem zweiten Teil.

Das betrifft auch den Bereich, den wir jetzt zu präzisieren haben, es geht nämlich – wie im Regierungsprogramm vorgesehen und hier heute vorliegend – vor allem darum, was diese überbetrieblichen Ausbildungseinrichtungen anbelangt im Rahmen einer Novelle des Berufsausbildungsgesetzes einen Vertrauensrat zu schaffen, der ähnlich ausgerichtet und eingerichtet ist wie der Jugendvertrauensrat in den Betrieben. Das müssen wir noch mit Verordnung präzisieren, das ist aber nichts anderes als eine Mitbestimmungsmöglichkeit, zu der wir stehen.

Noch mehr stehen wir zu dem, was hier schon mehrfach als Positivum unterstrichen worden ist, nämlich die Möglichkeiten bei der integrativen Berufsausbildung. Auch dort müssen wir die Anzahl der Betroffenen sehen: Das sind zirka 4 000 Lehrlinge, also ein noch geringerer Prozentsatz. Dabei geht es darum, dass es auch da zu Verbes­serungen kommt, wenn es darum geht, auf die Leistungsfähigkeit Bezug zu nehmen. Wenn ich dort einerseits eine Streckung des ganzen Ausbildungsverhältnisses habe und auf der anderen Seite eine aliquote Verkürzung der täglichen Ausbildungszeit, dann entspricht das den Fähigkeiten, den Erfordernissen. – Ich glaube, dass das eigentlich jeder hier im Saal nur positiv sehen kann.

Ähnliches gilt auch – wir leben in einer internationalen Wirtschaftswelt –, was die Mobilität anbelangt: Wir haben viele Programme, um Lehrlinge zu motivieren, inter­nationale Erfahrungen zu sammeln. Das nutzt uns dann auch im Exportbereich, und im Endeffekt ist die Ausweitung der Anrechnungsmöglichkeit von vier auf sechs Monate eine ausgesprochen positive Entwicklung, die meines Erachtens ebenfalls unterstüt­zungs­würdig ist. – Frau Präsidentin Zwazl hat diverse technische Verbesserungen, Standardisierungen, wenn es um Anrechenbarkeiten und dergleichen mehr geht, angemerkt.

Daher aus meiner Sicht: Man kann zu diversen Elementen stehen wie man will, aber wir haben ein gutes Ausbildungssystem, und dies ist eine ganz klare Präzisierung und Verbesserung.

Es sind noch ein paar Stichworte gefallen, die mich dazu veranlassen, ganz kurz dazu Stellung zu nehmen.

Die Erstrednerin hat gesagt, der Blum-Bonus war doch so eine positive Maßnahme. – Zu dem stehen wir an sich auch, das Problem beim Blum-Bonus war nur: Er war relativ


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