BundesratStenographisches Protokoll785. Sitzung / Seite 66

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Vizepräsidentin Mag. Susanne Neuwirth: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Bun­des­rat Steinkogler. – Bitte.

 


12.28.32

Bundesrat Josef Steinkogler (ÖVP, Oberösterreich): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bundesminister Dr. Mitterlehner! Geschätzte Damen und Herren! Hohes Haus! Meine Vorrednerin Präsidentin Sonja Zwazl hat es schon gesagt und betont: Oberste Priorität in Österreich hat natürlich die duale Lehrlingsausbildung in unseren Betrieben. Das ist europaweit das Erfolgsrezept. Das ist ein Vorteil für die Jugend, aber auch für unsere Betriebe.

Es gibt aber auch Jugendliche, die sich schwer tun, einen betrieblichen Lehrplatz zu bekommen. Dafür gibt es die überbetrieblichen Ausbildungsstellen und Ausbildungs­zentren. Aber zum Vergleich: Rund 123 000 Lehrlinge sind derzeit in Ausbildung; davon sind nicht ganz 5 000 Jugendliche in diesen überbetrieblichen Ausbildungs­stellen – um auch da das richtige Verhältnis zu sehen.

Die vorliegende Novelle zum Berufsausbildungsgesetz bringt natürlich mehrere Ver­bes­serungen im Bereich der Ausbildung und im Bereich der Betreuung der Ausbildung. Mit diesen Verbesserungen gerade in der integrativen Berufsausbildung wurde eine wesentliche Forderung der letzten Jahre erfüllt und dementsprechende Erleichterungen geschaffen.

Unabhängig von dieser wichtigen und guten Novelle müssen wir aber auch im Hinblick auf den drohenden Facharbeitermangel Ausbildungsverbünde in den Regionen ermöglichen und auch umsetzen. Nur so werden wir in Zukunft entsprechende Fach­arbeiter ausbilden, aber auch den gestiegenen Anforderungen der heutigen Arbeitswelt und der umfassenden Ausbildung unserer Jugend gerecht werden.

Abschließend möchte ich nochmals betonen, dass mit dieser Gesetzesnovelle ab 1. Juli entsprechende Verbesserungen für die Jugendlichen umgesetzt werden, und besonders junge Menschen, die nicht so gute Startbedingungen haben, eine weitere Chance erhalten, um im Leben weiterzukommen. Gerade aus diesem Grunde stimmt unsere Fraktion dieser Gesetzesnovelle zu. (Beifall bei der ÖVP sowie der Bundesräte Mag. Erlitz und Zangerl.)

12.31


Vizepräsidentin Mag. Susanne Neuwirth: Zu Wort gelangt Herr Bundesminister Dr. Mitterlehner. – Bitte.

 


12.31.15

Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend Dr. Reinhold Mitterlehner: Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich darf das, was hier schon gesagt worden ist, in einigen Punkten noch präzisieren und damit zum Teil relativieren und in anderen Bereichen noch verdichten.

Was meine ich damit? – Ich darf unmittelbar anknüpfen an das, was Herr Bundesrat Stein­kogler gerade gesagt hat: Wir haben in Österreich ein sehr, sehr funktionsfähiges System, das in einer Kombination, in einem dualen Bereich aufgebaut ist, nämlich Betriebe und dann Berufsschulausbildung, aber dann, wenn die Betriebe aus wirt­schaftlichen Gründen nicht alle Ausbildungsinteressierten aufnehmen können, auch eine Absicherung durch den Staat. Und diese Absicherung durch den Staat hat sich besonders im letzten Jahr beziehungsweise in Krisenzeiten insgesamt bewährt.

Das heißt, wenn wir den internationalen Vergleich sehen wollen – und das sollten wir! –, würden wir feststellen, dass Österreich einfach eines der besten, wenn nicht überhaupt das beste Ausbildungssystem europaweit hat. Wir sehen das auch dort, wo es um die


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