BundesratStenographisches Protokoll785. Sitzung / Seite 73

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reisen meistens sogenannte zweite Reisen sind und auf diese in einer Krise eher verzichtet wird.

Auffallend ist, dass in Wien die Zahl der Nächtigungen um 3,8 Prozent zurückge­gangen ist, die Zimmerpreise jedoch um 12,8 Prozent reduziert wurden. In der EU sind die Zimmerpreise im gleichen Zeitraum um 17 Prozent gesunken. Während die Zahl der Nächtigungen in Hotels um 2,8 Prozent geringer wurde, gab es bei Gasthöfen und Privatzimmervermietern eine Steigerung um 0,7 Prozent; das heißt, der Trend zu billigeren Unterkünften hält in dieser Form an.

1 433 Förderungswerber konnten aus dem Tourismusfonds bedient werden, und damit wurden Gesamtinvestitionen von 825 Millionen € ausgelöst. Mit der Österreich Wer­bung, welche auch vom Bund und von der Wirtschaftskammer anständig unterstützt wird, sind Konzepte für die nächsten Jahre vorbereitet worden; das hat meine Kollegin Greiderer bereits berichtet. Die Berücksichtigung der demographischen Entwicklung, Sport, Kultur, Natur und Nationalparks, Gesundheit, Energieeffizienz und Mobilität werden die Schwerpunkte darstellen.

Der Ganzjahrestourismus muss das Ziel sein; damit können wertvollere Ganzjahres­arbeitsplätze geschaffen werden. Sehr viele erfolgreiche Hoteliers haben erkannt, wie wichtig gut ausgebildete Arbeitskräfte sind. Sie sind bemüht, auch in der saison­schwachen Zeit ihr Stammpersonal zu halten. In den letzten Jahren wurde sehr viel Geld in attraktive Personalunterkünfte investiert, der Erfolg gab dem recht.

Abschließend möchte ich allen, die den Bericht zusammengestellt haben, noch einmal herzlich danken. Mein Dank gilt auch denen, die sich um die Imageverbesserung der in der Tourismusbranche Beschäftigten bemühen. Leider gibt es gerade in dieser Branche noch immer einige schwarze Schafe, sowohl bei den Unternehmern als auch bei den Arbeitnehmern. Ich denke, durch mehr Bildung wird deren Zahl geringer werden.

Den Bericht nehmen wir gerne so zur Kenntnis. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

12.58


Vizepräsidentin Mag. Susanne Neuwirth: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Ertl. – Bitte. 

 


12.58.49

Bundesrat Johann Ertl (FPÖ, Niederösterreich): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Herren Minister! Der Kollege hat mir soeben all die Zahlen vorweg­genommen. Ich glaube, ich brauche das nicht zu wiederholen und kann mich daher kurzfassen. (Heiterkeit.)

Angesichts der Weltwirtschaftskrise war das Jahr 2009 für den österreichischen Touris­mus ein sehr gutes Jahr, der Tourismus hat sich krisenfest gezeigt. Trotz eines erfreulichen Tourismusjahres 2009 – die Ergebnisse waren besser als die Prognosen – hat die globale Krise auch Auswirkungen auf den Tourismussektor. Der weltweite Wachstumsrückgang, die steigenden Arbeitslosenzahlen und das geringere Ausmaß an verfügbarem Einkommen bringen aus touristischer Sicht einen Rückgang an Ankünften, Nächtigungen und Umsätzen sowie niedrigere Pro-Kopf-Ausgaben mit sich.

Das Rückgrat des österreichischen Tourismus sind aber die vielen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Betrieben.

Im Bereich der Rahmenbedingungen lautet daher die Devise der nächsten Jahre, Verwaltungskosten zu minimieren und steuer- und bilanzrechtliche Vorschriften anzupassen, um den Erfordernissen der Tourismusbranche gerecht zu werden.

 


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