BundesratStenographisches Protokoll785. Sitzung / Seite 74

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Laut den Angaben der UNWTO sind im Jahre 2009 die weltweiten Tourismuseinkünfte um 4,5 Prozent gesunken. Im vierten Quartal setzte nach 14 Monaten mit negativen Resultaten erstmals wieder Wachstum der internationalen Tourismuseinkünfte ein.

Die Rezession bewirkte zusammen mit der herrschenden Unsicherheit hinsichtlich der zukünftigen Einkommens- und Arbeitsmarktentwicklung, der Sicherheit der Ersparnisse und hinsichtlich der Altersvorsorge sowie den erlittenen Vermögensverlusten geringere Ausgaben pro Reisenden. Es wurden billigere Hotels und Restaurants genützt, weniger für Shopping ausgegeben und Urlaub verstärkt mit Selbstversorgung gemacht. Es konnte auch festgestellt werden, dass kürzere Aufenthalte gebucht wurden und die Reisedistanz kürzer war. Last-Minute-Reisen spielten eine große Rolle. Die Möglich­keit, in allerletzter Minute noch eine billige Reise zu buchen, führte dazu, dass die Angebotspreise stark unter Druck geraten sind.

Der generelle Nachfrageeinbruch sowie die Überkapazitäten der Hotelindustrie führten dazu, dass die Preisstrategie der Anbieter lautete: deutliche Preisnachlässe gewähren, um den Marktanteil aufrechtzuerhalten. In Europa sank daher der durchschnittliche Zimmerpreis – gemessen in US-Dollar – um rund 17 Prozent der Einnahmen, und die Einnahmen pro verfügbaren Zimmer gingen um fast 23 Prozent zurück.

Die österreichische Tourismuswirtschaft konnte sich den Auswirkungen der Finanz­markt- und Wirtschaftskrise zwar nicht entziehen, aber die Rückgänge fielen im Ver­gleich zu anderen wichtigen Tourismusländern relativ gering aus.

Zum Abschluss noch ein paar Worte über die Österreich Werbung. Die Öster­reich Werbung ist Österreichs nationale Tourismusorganisation. Seit 1955 verfolgt dieser Verein als Hauptziel, das Urlaubsland Österreich zu bewerben. Die Kernauf­gaben der Österreich Werbung sind: Führung der Marke „Urlaub in Österreich“, Bear­beitung der international erfolgversprechendsten Märkte mit innovativen und zeitge­mäßem Marketing und Partner der österreichischen Tourismusbetriebe und wesent­licher Netzwerkknoten im Tourismus zu sein. Mit derzeit 30 Vertretungen, die insge­samt 40 Märkte bearbeiten, führt die Österreich Werbung weltweit über 1 500 Marke­ting­akti­vitäten pro Jahr durch.

Obwohl von der Wirtschaftskrise überschattet, sind unsere Tourismusbetriebe gut aufgestellt und leisten sehr gute Arbeit. Der Lagebericht über die Tourismus- und Freizeitwirtschaft 2009 ist hervorragend und beleuchtet unsere österreichischen Touris­tenbetriebe sehr gut. Wir stimmen daher diesem Bericht zu.

Lassen Sie mich zum Abschluss noch das Motto unserer Tourismuswerbung sagen: „Wo Urlaubsglück so nahe liegt. Das muss Österreich sein.“ (Beifall bei der ÖVP sowie der Bundesräte Mühlwerth, Zwanziger und Zangerl.)

13.04


Vizepräsidentin Mag. Susanne Neuwirth: Ich begrüße den inzwischen bei uns im Bundesrat eingetroffenen Herrn Sozialminister ganz herzlich. (Allgemeiner Beifall.)

Als Nächster zu Wort gelangt Herr Bundesrat Schennach. – Bitte.

 


13.04.36

Bundesrat Stefan Schennach (Grüne, Wien): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Herren Minister! Auch von meiner Seite gibt es ein Kompliment an jene, die diesen sehr informativen, bündigen und präzisen Bericht verfasst haben.

Tourismus ist so eine Sache: Jeder ist einmal Tourist. Kommt er noch aus ländlichen Regionen, Kollege Perhab, ist er nicht nur Tourist, sondern ist er auch Anbieter. (Heiterkeit sowie Zwischenruf des Bundesrates Perhab.) Das ist so wie Ausländer


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