BundesratStenographisches Protokoll786. Sitzung / Seite 111

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Mittel. Letzten Endes wissen wir ja alle, dass Sport, auch Freizeitsport, gewisse Rah­menbedingungen und Infrastruktur benötigt, um vor allem die Jugend dazu zu bringen, sich sportlich zu betätigen.

Was noch nicht im Gesetz ist, ist dieses Online-Gaming. Die Regelungen sind meiner Meinung nach nur international zu regeln. Was sollen wir in Österreich hier tun? Wir haben die technischen Möglichkeiten gar nicht, so glaube ich. Alleine die Anbindung der Spielautomaten online an das Bundesrechenzentrum ist, wie ich glaube, der erste Schritt, der technisch wirklich machbar ist und womit wir diesen Graubereich der illega­len Automaten einmal wegbringen.

In der Steiermark stehen ungefähr 4 000 Spielautomaten. Ich glaube, die Dunkelziffer ist bei 8 000. Wir hoffen, dass wir dadurch auf 1 000 Automaten herunterkommen. Na­türlich gibt es auch kleinere Aufsteller, die jetzt um ihre Existenzen bangen. Automa­tenaufsteller müssen sich jetzt eine Aufstellungslizenz von einem größeren Casinobe­treiber besorgen, was momentan nicht immer auf sehr großes Verständnis stößt.

Wir sind in der Steiermark in einer besonderen Situation, weil ja hinter der Grenze bei Spielfeld ein sehr großes Casino in Slowenien betrieben wird, das Casino „Mond“. Ich glaube, der Grazer Großraum würde lückenlos abwandern. Das muss man auch dazu sagen. Da ist es mir schon lieber, das Geld bleibt zumindest in Österreich und in der Steiermark.

Was ich auch erwähnen möchte, ist – die Debatte war in der Nationalratssitzung ganz hitzig –: Ich halte nichts davon, die Firmen, die in dieser Branche tätig sind, ständig schlechtzureden. Ich meine, die Firma Novomatic, um sie beim Namen zu nennen, ist sozusagen das Intimfeindbild von Peter Pilz; er agiert da im Schutze der Immunität.

Novomatic ist ein Weltmarktführer, der sein Headquarter in Österreich hat. Die Nieder­österreicher werden das zu schätzen wissen. In Gumpoldskirchen – so glaube ich – wur­de die Zentrale neu gebaut. Sie haben 2 500 Mitarbeiter und 2,5 Milliarden € Umsatz. Also, meine Damen und Herren, das sind einfach Dinge, die man in Zeiten wie diesen gar nicht hoch genug schätzen kann. Es ist nicht „bad money“ oder sonst irgendwas. Das ist ein hochtechnisiertes Unternehmen mit einer riesigen Forschungsabteilung. Wir können auch ein bisschen stolz darauf sein, dass die Automaten in Las Vegas stehen. Ich meine, das ist für mich als Wirtschaftsvertreter natürlich positiv zu sehen. Ich halte nichts davon, diese Dinge dauernd schlechtzureden.

Abschließend: Wir sind mit diesem Gesetz auf dem richtigen Weg – und wir stimmen der Vorlage natürlich zu. Ich hoffe nur, dass damit ein Teil der Illegalität des Glücksspiels hintangehalten wird, so wie es zum Beispiel in den Casinos gelingt, noch dazu, wo jetzt eine neue Pokerlizenz vergeben wird. Wenn man sich das nämlich anschaut, dann sieht man, dass Poker im Internet momentan eine gewaltige „Sportart“ – zwischen Anfüh­rungszeichen – ist, die Zuschauerzahlen hat, wo man nur den Kopf schütteln kann. Aber es ist offenbar auch ein Trend, und ich denke, auch diesbezüglich haben wir vorge­sorgt.

Was aus meiner Sicht noch zu diskutieren wäre, sobald es umsetzbar ist, wäre eine gesamtösterreichische Spielerkarte, die jeder Spieler haben müsste, um nicht nur einen Zugang zu erhalten, sondern auch die Automaten in Gang setzen zu können. Das ist, so glaube ich, noch Zukunftsmusik. Ja, es ist angedacht. (Bundesrätin Mühlwerth: Ein Antrag ist angenommen worden!) – Ich weiß nicht, ob der Antrag schon angenommen wurde. Aber ich glaube, das werden wir irgendwann einmal in Angriff nehmen müssen. Zu klären, wie man das technisch löst, bin ich nicht kompetent genug. Ich glaube aber, in diese Richtung könnte es gehen, mit mehr Prävention für die Spielsüchtigen und auch mit Zugangsbeschränkungen. Die Mindestabstände zu den Schulen stehen eben­falls im Gesetz.

 


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