BundesratStenographisches Protokoll789. Sitzung / Seite 33

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Jahr 2007 – man höre und staune! – 27,43 Milliarden €. Die durchschnittliche reale jährli­che Steigerung der Gesundheitsausgaben seit dem Jahr 2000 beträgt 2 Prozent. Die Ge­sundheitsausgabenquote, also der Anteil am Bruttoinlandsprodukt, belief sich 2007 auf im­merhin 10,1 Prozent.

Für die Gesundheit jedes Österreichers, jeder Österreicherin wurden im Jahre 2007 un­glaubliche 3 308 € aufgewendet. Das ist natürlich auch für unsere jungen Freunde hier hinten im Saal interessant, damit sie mitbekommen, was das österreichische Gesund­heitssystem pro Kopf kostet: 3 308 €!

Im Vergleich der OECD-Staaten liegt die österreichische Gesundheitsausgabenquote im oberen Viertel.

In der Krankenversicherung entfielen im Jahr 2007 30 Prozent der Leistungsausgaben auf Krankenanstalten, 26 Prozent auf ärztliche Hilfe und 25 Prozent auf Heilmittel, Heil­behelfe und Hilfsmittel. Auf diese drei Versicherungsleistungen entfällt somit wie in den letzten 15 Jahren das Gros, also mehr als 80 Prozent der Ausgaben in der Krankenver­sicherung.

Im Berichtszeitraum 2005 bis 2007 nahmen prozentuell am stärksten die Ausgaben für die Gesundheitsvorsorge zu.

Zu den Krankenanstalten und dem Österreichischen Strukturplan Gesundheit, kurz ÖSG genannt: Zwischen 2000 und 2008 reduzierte sich die Zahl der systemisierten Betten in den Fondskrankenanstalten um rund 2 500; das sind 4,7 Prozent. Mit dem kontinuier­lich vollzogenen Akutbettenabbau wurde auch das Ziel der Kostendämpfung im statio­nären Bereich verfolgt. Das ist beachtlich, aber wir wissen, insgesamt ist das doch noch zu wenig. Darum dreht sich natürlich auch die Diskussion, wie wir heute in der Aktuel­len Stunde gehört haben.

Die jährlichen Kostensteigerungen im Bereich der Fondskrankenanstalten konnten von mehr als 9 Prozent Anfang der neunziger Jahre auf rund 4,6 Prozent im Zeitraum 2001 bis 2008 reduziert werden.

Nun noch zu den Bettenbelegungen: Die Zahl der stationären Aufnahmen in den Fonds­krankenanstalten erhöhte sich im selben Zeitraum um rund 17,6 Prozent auf knapp mehr als 2,5 Millionen im Jahr 2008. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer sank dem­gegenüber um 16 Prozent auf 5,6 Tage im Jahr 2008. Der Anteil der tagesklinischen Auf­enthalte an allen stationären Aufenthalten ist in den Fondskrankenanstalten zwischen 2000 und 2008 von rund 13 Prozent auf 18 Prozent angewachsen.

Da sind wir, glaube ich, auf dem richtigen Weg – wobei die Zahlen natürlich auch bele­gen, dass sich Herr und Frau Österreicher schon sehr gerne ins Spital legen, aber bei dieser Qualität ist das durchaus kein Wunder. Wir liegen natürlich im EU-Bereich hier sehr weit vorne beziehungsweise an der Spitze.

Was gibt es aus diesem ÖSG noch zu berichten? – Unter anderem ist hier noch der bundesweite Großgeräteplan zu erwähnen, der bis auf Weiteres pro Bundesland die ma­ximale Anzahl an Großgeräten im intra- und extramuralen Bereich angibt. Über den ÖSG wurden ab 2006 auf Bundesebene nur noch grundsätzliche Planungsausgaben festge­legt, sodass Länder, Krankenanstaltenträger und soziale Krankenversicherungsträger im Rahmen der Detailplanung auf regionaler Ebene wesentlich mehr Gestaltungsmög­lichkeiten erhalten als bisher.

In einer 15a-Vereinbarung über die Organisation und Finanzierung des Gesundheits­wesens 2008 bis 2013 wurde nun der Schwerpunkt auf die Planung des ambulanten Bereiches gelegt. Ziel ist die Sicherstellung einer möglichst gleichmäßigen, regionalen Versorgung mit medizinischen Leistungen. Ein weiterer Entwicklungsschritt in der neu­en Vereinbarung ist in der Übereinkunft der Vertragsparteien zu sehen, sich bei der Durchführung ihrer Maßnahmen verstärkt an Public-Health-Grundsätzen zu orientieren.

 


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