auch bei uns ein Bienensterben gibt. Es hat schon Herr Einstein anno dazumal gesagt, wenn die Bienen verschwunden sind, haben die Menschen noch vier Jahre zu leben. Ich denke mir, dieses Problem darf man nicht einfach in alle Ewigkeit evaluieren. Man sollte sich schon überlegen, was man grundsätzlich ändern muss, damit dieses Bienensterben endlich ein Ende nimmt.
Ich habe keinen Jungbäuerinnenkalender bekommen, was ich sehr nachtragend bemerken muss. (Allgemeine Heiterkeit und Ruf: ... Jungbauernkalender!) Trotzdem mein zweites Anliegen: Ich bin gestern zufällig mit den Vertretern der Bauernschaft in meinem Bezirk zusammengesessen und habe mit den wirklichen Grünen – wie sie sich selbst gerne bezeichnen –, nämlich dem Bezirksbauernkammerobmann und dem Landtagsabgeordneten Haller den Grünen Bericht vorbesprochen.
Wir sind dabei auf ein Thema gekommen, bei dem mich der Herr Bezirksbauernkammerobmann gebeten hat, dass ich Ihnen heute etwas ausrichte, und zwar, dass es gerade bei den eiweißhaltigen Futtermitteln und allgemein bei den Futtermitteln ein ganz wichtiges und erstrebenswertes Ziel wäre, zu einer Selbstversorgung zu kommen. Ich habe das im Ausschuss auch schon angesprochen, und ich habe mir gedacht, ich freue mich sehr, wenn ich in diesem Fall von den „schwarzen Grünen“ Unterstützung bekomme. (Zwischenruf bei der ÖVP.) Für mich wäre es ein Anliegen.
Die Geschichte mit den Futtermitteln hat ja auch noch andere Hintergründe. Für mich ist das Thema AMA immer wieder ein Reizthema. Es ist schön, dass die AMA inzwischen die Richtlinien so geändert hat, dass 100 Prozent der Wertschöpfung mehr oder weniger in Österreich erzielt werden müssen; früher war es anders. Dass aber die Futtermittel offenbar nicht zu diesen 100 Prozent zählen, ist etwas, das nicht wirklich klar und deutlich veröffentlicht wird.
Es wäre für mich einfach ein erstrebenswertes Ziel, und ich denke mir, das sollte auch im Interesse der Landwirtschaft liegen, dass wir Futtermittel nicht importieren müssen, denn dann könnten wir ja, wenn wir Pech haben, auch irgendwelche Futtermittel importieren, die vielleicht GVO-Verunreinigungen aufweisen – oder wenn wir aus Deutschland etwas importiert hätten, dann hätten wir ebenfalls Pech gehabt.
Im Grünen Bericht wird immer so viel Wert auf die Feststellung gelegt, dass wir so super sind, weil wir so viel exportieren. Für mich persönlich wäre es ein weitaus wichtigeres Ziel, beim Selbstversorgungsgrad 100 Prozent anzustreben, damit die österreichische Bevölkerung auch wirklich mit österreichischen Lebens- und Nahrungsmitteln versorgt werden kann, wie du auch schon gesagt hast, Herr Ex-Präsident. (Rufe bei der SPÖ: „Ex-Präsident“? – „Außer Dienst“ heißt das! „Außer Dienst“!) – Ex-Präsident? – Entschuldigung! Herr Präsident außer Dienst!
Ganz kurz noch, weil du diese Schweinestallgeschichte jetzt auch noch einmal angesprochen hast: Das Problem haben wir ja immer wieder – ich weiß es aus Niederösterreich; ich nehme an, in anderen Bundesländern auch. (Zwischenruf bei der SPÖ.) Kollege Ertl hat die Schweinställe angesprochen. Das Problem mit dem UVP-Gesetz – in dem nun einmal eine Grenze festgelegt ist, und darunter gibt es keine UVP – ist, dass es ausgetrickst werden kann. Im Moment sitzt der Landwirtschaftsminister da, der Umweltminister kommt ein bisschen später, und es haben viele Menschen hier in diesem Raum dem Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz zugestimmt. Dass es in diesem Fall offensichtlich ausgetrickst wurde, indem ein Besitzer zwei Schweineställe nebeneinander gebaut und zweimal keine UVP gebraucht hat, das toppt das natürlich noch einmal.
Ich möchte nur darauf hinweisen, weil Kollege Preineder so betont hat, man dürfe diesen Leuten nicht Unrecht tun: Bei den Schweinen haben wir einen Selbstversorgungsgrad von 105 Prozent. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)
14.29
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