Im Vorwort zu diesem Kulturbericht schreibt unsere Bundesministerin ein Zitat, das Folgendes besagt – ich zitiere –:
„Ein Land ist reich, wenn es die Kultur fördert. Kultur ist Reichtum, nicht umgekehrt.“ – Zitatende.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich möchte nicht alles, was im Kulturbericht 2008 und 2009 beschrieben worden ist, jetzt aufzählen, denn das können Sie wirklich im Kulturbericht nachlesen, ich möchte mich aber auf drei Schwerpunkte konzentrieren, die in jedem Kulturbericht inkludiert sind und die jede Kultureinrichtung auch zu erzielen bestrebt ist – und das ist auch unser Ziel und auch ein Ziel unserer geschätzten Frau Bundesministerin –, nämlich die Kulturvermittlung, die Internationalisierung und die Nachwuchsförderung.
Was heißt Kultur vermitteln? – Kultur vermitteln heißt, den Menschen Kunst und Kultur näherzubringen. Es hat mich heute sehr gefreut, als in der Fragestunde unsere Bundesministerin gesagt hat, dass die Besucherinnen- und Besucherzahlen im Museum gestiegen sind. Selbstverständlich müssen wir uns, was Eintrittskarten betrifft, fragen: Sind Eintrittskarten vielleicht zu teuer, sodass sich praktisch sehr viele Besucher und Besucherinnen eine Oper nicht leisten können? – Deswegen ist es wichtig, dass die Eintrittspreise den ökonomischen Möglichkeiten angepasst werden.
Der zweite Punkt bei der Kulturvermittlung, liebe Kolleginnen und Kollegen, ist, dass man jungen Menschen Kultur näherbringen soll. Es wurde auch schon von meiner Vorrednerin erwähnt: Was wirklich zu begrüßen und zu unterstreichen ist, ist der kostenlose Eintritt für Jugendliche bis zu 19 Jahren in die Bundesmuseen.
Ich glaube – und das ist der dritte Punkt –, wenn man jungen Menschen Kultur näherbringen will, dann ist diese Partnerschaft, diese Kooperation, was heute auch in der Fragestunde angesprochen worden ist, zwischen Kultureinrichtung und Schulen ein unbedingtes Muss, eine Verpflichtung für uns. Die Frau Bundesministerin hat Projekte genannt in Salzburg, in Graz, in Bregenz. Und das, liebe Kolleginnen und Kollegen, ist für mich eine Hoffnungsperspektive, dass man die jungen Menschen von klein auf mit Kultur in Verbindung setzt – aber nicht nur, dass man da eine Kultureinrichtung besucht, dort durchgeht, sondern mittels Dokumentation, mittels Workshops diese Kooperation auch unterstützt. Sie haben die Möglichkeit, mit den Kulturschaffenden mitzuarbeiten, und daraus lernen sie sehr viel.
Der zweite Punkt ist die Internationalisierung. Es ist wichtig, dass Künstler und Künstlerinnen die Chance bekommen, im Ausland neue Perspektiven kennenzulernen, und sich mit Kunstschaffenden aus anderen Ländern vernetzen und auch gerade deswegen neue Märkte für sich erschließen.
Der dritte Schwerpunkt, liebe Kolleginnen und Kollegen, ist die Förderung des Nachwuchses. Dies erfolgt – Berichte belegen es – durch Stipendien, durch Auslandsaufenthalte, durch Galerie- und Messeförderungen, und laut Bericht wurde 90 jungen Künstlern und Künstlerinnen ein Staatsstipendium gewährt – wichtig, sehr wichtig, und zwar deswegen, weil man ihnen damit hilft, dass sie leichter in die internationale Kulturszene einsteigen können.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, meine Vorrednerin hat auch von der traditionellen Kultur gesprochen. Ja, auch die muss bestehen – aber wir müssen auch offen für das Neue sein. Ich glaube, das Neue, die neue Kultur muss bei uns auch Platz finden. (Bundesrätin Mühlwerth: Es ist ja bei uns eher umgekehrt!) Ich glaube auch, dass dieses Neue eine konstruktive Auseinandersetzung hervorbringt, eine Irritation, eine Verblüffung, ein Widerspruch sein darf. Ich glaube auch, dass Kunst und Kultur zuspitzen darf, dass Kunst und Kultur provozieren darf. (Bundesrat Mitterer: Die Herstellung von „Kinderschnitzel“ zum Beispiel oder die Zubereitung, ist das auch Kultur? ...?) –
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