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Bundesrat Stefan Schennach (SPÖ, Wien): Es scheint mir etwas Tirolerisch hier zuzugehen, aber man sieht, dass die Tiroler offensichtlich immer sehr weltoffen waren. (Zwischenruf des Bundesrates Petritz.) Aber Vorarlberger haben ja auch schon eine Tiroler Landesrätin akzeptiert. Also, es geht irgendwie.
Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Dieses Central European Exchange Programme for University Studies, CEEPUS, kommt nun in seine dritte Phase. Das ist ein Austausch- und Stipendienprogramm, das jetzt genau den anderen Teil wieder einmal fördert, nämlich die akademische Mobilität. Es fördert nämlich nicht nur die Mobilität von jungen, sich in Ausbildung befindlichen Studierenden, sondern sogar auch jene von graduierten Akademikern und Universitätslehrenden.
Österreich stand an der Wiege, als dieses Programm gegründet wurde, und das Spannende daran ist – wir haben so etwas schon in anderen Bereichen, etwa bei der Anna Lindh-Foundation –: Es ist ein Netzwerk, und zwar ein ziemlich komplexes Netzwerk mit unterschiedlichen Programmen, wo miteinander kommuniziert wird, wo optimale Austauschbedingungen dadurch gegeben sind und wo die typischen Eigenschaften der unterschiedlichen Regionen dabei betont werden und wo, von österreichischer Warte aus gesehen, Zentraleuropa, aber insbesondere unser osteuropäisches befreundetes Umfeld ganz stark einer Integration unterzogen wird.
Derzeit sind 14 Staaten dabei, und zwar neben Österreich Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Mazedonien, Montenegro, Polen, Rumänien, Serbien, die Slowakische Republik, Slowenien, die Tschechische Republik und Ungarn. Aber darüber hinaus gibt es auch Kooperationen mit der Universität von Priština und auch mit Moldawien.
Diese Netzwerke – das sind zum Teil fachspezifische Einzelnetzwerke – haben in jedem einzelnen Land eigene – wie soll man sagen? – nationale Büros. In Österreich ist es in der Liechtensteinstraße. Es müssen für eine Kooperation mindestens drei Universitäten aus drei verschiedenen Staaten beteiligt sein. Die Vorlesungen erfolgen in Englisch, in Französisch und in Deutsch. Jedes Mitgliedsland muss – das ist aber keine Frage; vielleicht ist das interessant, was Geldtransfers anlangt –100 Stipendienmonate zur Verfügung stellen. 100 Stipendienmonate heißt, man bezahlt den Aufenthalt jener Person, die sich sozusagen in diese Mobilität hineinbegibt.
Wichtig ist, dass man die Staatsbürgerschaft eines dieser CEEPUS-Länder hat beziehungsweise eine EU-Staatsbürgerschaft. Und was die Graduierung betrifft, muss man mindestens zwei Semester erfolgreich abgeschlossen haben. Die minimale Aufenthaltsdauer ist – um es von der Integration und von der Vertiefung her spannender zu machen – mit einem Monat bemessen.
Ich nehme jetzt die BOKU als Beispiel her. – Die BOKU wirbt ganz offensiv, sie richtet an die Adresse ihrer Studierenden den Slogan: Go East! Sie hat eine ganze Reihe von Programmen aufgelegt. Zum Beispiel: Die BOKU zusammen mit Zagreb und Sofia. Oder das Programm: Die BOKU zusammen mit Zagreb, Warschau, Budapest, Ljubljana und Bratislava. Oder ein anderes Programm: Die BOKU zusammen mit Krakau, Tirana, Suceava in Rumänien und Ljubljana. Oder zum Beispiel: Die BOKU mit Nitra in der Slowakei und Zagreb.
Das schafft eine unglaubliche Verbindung, ein unglaubliches Netzwerk und erhöht und fördert die Mobilität, die wir gerade in Zentraleuropa brauchen und die im Bereich der Studierenden, aber auch im Sinne der Wissenschaft notwendig ist.
Wir freuen uns, dass es nun mit CEEPUS III eine Fortsetzung von CEEPUS II gibt. Hiermit sind die nächsten sieben Jahre dieses Programms gesichert. Es schließt sich auch an das Mobilitätsprogramm zwischen Österreich und Serbien an, das wir erst letztes Mal diskutiert haben.
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