leicht könnten Sie, Herr Bundesminister, mir das sagen. Das würde mich persönlich sehr interessieren.
Das Positive an dieser Finanzierung seitens des Bundes ist auf alle Fälle, dass wir viele zusätzliche Arbeitsplätze für Pädagogen und Pädagoginnen geschaffen haben.
Ein weiterer Schwerpunkt bei der Kinderbetreuung ist natürlich auch der schon sehr, sehr lange geforderte Papamonat. Ich komme von den „Kinderfreunden“. Wir fordern diesen Papamonat, ich glaube, seit mittlerweile sieben oder acht Jahren.
Die Gemeinde Wien wird heute im Landtag beschließen, dass der Papamonat in der Gemeinde Wien eingeführt wird. In meinem Bundesland, im Burgenland ist das Gesetz gerade in Begutachtung. Wir werden im Herbst 2011 beschließen, dass die öffentlich Bediensteten den Papamonat in Anspruch nehmen können.
Ich glaube, dass der Papamonat eine sehr wichtige Hilfestellung für junge Familien ist. Sobald ein Kind auf die Welt kommt, organisiert sich das ganze Familienleben neu. Alles ist umgeworfen, alles hat einen neuen Anspruch, alles muss neu geregelt werden. Es ist sehr wichtig, diese Zeit zu nutzen, dass auch Frau und Mann gemeinsam mit dem Kind diese Zeit nutzen und das Familienleben gemeinsam organisieren können. Mit diesem Papamonat könnten wir sehr vielen jungen Familien wirklich helfen.
Ein bezahlter Papamonat mit einem Rechtsanspruch ist jetzt im Bundesdienst schon möglich. Unsere Bundesministerin Gabi Heinisch-Hosek hat das bereits umgesetzt. Seit 1. Jänner 2011 haben wir den Papamonat im Bundesdienst; in der Arbeiterkammer und im ÖGB gibt es die Möglichkeit, bis zu vier Wochen einen Sonderurlaub zu beantragen und den Papamonat in Anspruch zu nehmen.
Jetzt geht natürlich die Forderung, den Papamonat umzusetzen auch an die Privatwirtschaft, auch in der Privatwirtschaft Anreize zu schaffen, dass der Papamonat für die Familien eingeführt werden kann, er vor allem von den Vätern in Anspruch genommen wird und sie nicht belächelt werden. Manche sind sogar von Kündigungen bedroht, weil sie glauben, sie könnten in Krankenstand gehen und diese Väterkarenz in Anspruch nehmen. Das Männerbild ist in unserer Gesellschaft leider noch immer so, dass man sehr oft belächelt wird, wenn man sich selbst um die Kinder kümmert.
Es sind schon erste Schritte da. Es wird schon ein bisschen etwas getan, aber wir haben da noch sehr viel zu tun. Ich denke, dass der Papamonat auch ein erster Schritt ist, wiederum die Väterkarenz mehr in Anspruch zu nehmen, die Väterkarenz wirklich auch erhobenen Hauptes in Anspruch nehmen zu können und nicht belächelt zu werden. Auch da gab es seitens der Frauenministerin schon einen ersten Schritt, der den Männern Mut machen soll, in Karenz zu gehen.
Ich freue mich sehr, dass auch von Ihnen, Herr Minister Mitterlehner, eine Strategiegruppe ins Leben gerufen wurde, um in der Wirtschaft dafür zu sorgen, der Familienfreundlichkeit eine größere Bedeutung und Wertschätzung zu geben, dass die Unternehmenskultur Änderungen notwendig hat. Auch Herr Mazal vom Institut für Familienforschung hat gesagt, dass es für Betriebe sehr wichtig ist, diesbezüglich etwas zu tun.
Ich möchte ganz kurz noch Folgendes ansprechen: Studien haben schon bewiesen, wie ich gesagt habe, wir müssen den Menschen Mut machen, dass sie die gemeinsame Kinderbetreuung auch in Angriff nehmen. Diese Anschlussfinanzierung – ich habe es am Anfang schon gesagt – hat uns seit dem Jahr 2007 24 000 neue Kinderbetreuungsplätze gebracht. 24 000 neue Plätze ist, denke ich, ein sehr großer Erfolg, ist ein sehr wichtiger Schritt gewesen.
HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite