BundesratStenographisches Protokoll798. Sitzung / Seite 16

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Zirka 9 000 Personen haben durch diese Anschlussfinanzierung eine Arbeit bekom­men. Das sind 9 000 Personen, die als Pädagogen, Pädagoginnen arbeiten können; ein sehr wichtiger Schritt. Die Betreuungsquote bei den Unter-Dreijährigen haben wir in den letzten Jahren um 50 Prozent erhöhen können. Wir sind jetzt fast bei 20 Prozent. Bei den Drei- bis Sechsjährigen haben wir das Barcelona-Ziel schon erreicht; bei den Unter-Dreijährigen wird es hoffentlich mit dieser Anschlussfinanzierung, wenn es so weitergeht, auch so sein, dass wir das erreichen können.

Eine Investition in die Bildung, eine Investition in eine bessere Bildung für unsere Kinder, eine Investition in die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist eines der wichtigsten Dinge, die wir als Politiker und Politikerinnen machen können. Meine Kolle­gin hat es vorhin schon gesagt: Ich meine, wir sind als Politiker und Politikerinnen gefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, sodass die Eltern nach ihren Wünschen, nach ihren Möglichkeiten ihr Familienleben gestalten können. Es muss die Möglichkeit für alle Väter und Mütter geben, so leben zu können, Beruf und Familie so zu vereinbaren, dass es daneben auch ein glückliches Familienleben gibt.

Ich bin der Ansicht, dass der Begriff „Rabenmutter“ wirklich der Vergangenheit ange­hören sollte. Die sehr, sehr konservativen Parteien predigen einen bestimmten Familien­begriff und wollen uns vorgaukeln, dass die Frau doch wieder an den Herd zurückkehren sollte – und das teilweise mit Argumenten, die sehr hinterlistig sind. Das ist in einer fortschrittlichen Gesellschaft nicht mehr notwendig. So, wie es jetzt auch vorgelebt wurde, ist es sehr positiv, dass wir das geschafft haben und diese Finan­zierung seitens des Bundes gegeben ist.

Als Burgenländerin bin ich natürlich in der glücklichen Situation, dass ich heute sagen kann, dass mein Bundesland Spitzenreiter in der Kinderbetreuung ist. Ich habe mir die neue Kindertagesheimstatistik angesehen, wir haben sogar bei den Vierjährigen eine Quote von 100,4 Prozent. Ich nehme an, das sind Kinder, die aus anderen Bundes­länder zu uns gekommen sind, aber in der Statistik war es so drinnen. Ich freue mich darüber sehr, weil, wie gesagt, es meiner Meinung nach ein sehr großes Anliegen ist, wirklich qualitätsvolle Kinderbetreuung anzubieten.

Wichtig und notwendig wäre es auch, mehr Männer davon zu überzeugen, als Päda­gogen zu arbeiten, Männer dazu bringen, Kinderbetreuung ab dem Kindergarten auch für sich als Berufswunsch zu haben, weil ich wirklich davon überzeugt bin, dass es für die Kinder sehr wohl ein Vorbild, aber auch notwendig und wichtig wäre, Männer als Pädagogen zu sehen.

Ich möchte anhängen, man müsste da vielleicht die Entschädigung der Kindergarten­pädagogInnen erhöhen, damit auch Männer mehr Anreiz finden, diesen Beruf auszuüben. Ich glaube, dass wir hier daran arbeiten sollten und dass uns das auch gelingen wird.

Die Hartnäckigkeit unserer Bundesministerin Gabi Heinisch-Hosek hat uns dieses Paket beschert, die Umsetzung von Minister Mitterlehner hat uns geholfen. Es gibt diese Strategiegruppe, die jetzt eingerichtet wurde, wovon ich mir sehr, sehr viel erhoffe.

Das Einzige, was ich noch auf den Weg mitgeben möchte, ist die Frage der Sonntags­öffnung. Sie, Herr Minister, haben kürzlich gesagt, dass ein bundesweites Gesetz anzu­denken wäre. Ich möchte Folgendes anhängen: Wenn Sie bei einer Sonntags­öffnung darüber nachdenken, dass der Handel an manchen Sonntagen die Geschäfte öffnen sollte, was ja wirklich nicht notwendig ist, dann meine ich, sollte man aber auch über die Kinderbetreuung nachdenken. Was machen die Alleinerzieherinnen mit ihren Kindern am Sonntag, wenn die Geschäfte offen haben und sie arbeiten gehen müs­sen?

 


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