BundesratStenographisches Protokoll798. Sitzung / Seite 26

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schen Kinderbetreuung und Ökostrom ist natürlich ein interessanter (Heiterkeit), interessiert mich persönlich auch sehr stark. Zum Ökostromgesetz werden wir sicher noch genügend Zeit haben, uns das nächste Mal zu unterhalten. Heute beschränken wir uns vorerst einmal auf die Kinderbetreuung.

Zuerst einmal möchte ich anmerken, dass es eine Freude für mich ist, als erster Mann nach dem Herrn Bundesminister, als erster Bundesrat zu diesem Thema sprechen zu dürfen. (Beifall und Bravoruf der Bundesrätin Blatnik.) Als Vater von Zwillingen, die gerade vier Jahre alt geworden sind, sehe ich mich sozusagen als Praktiker, der mitten drinnen ist genau in dieser Situation und der mitten drinnen ist genau in den Frage­stellungen und Herausforderungen, die wir diskutieren und denen wir uns im Bereich der Kinderbetreuung zu stellen haben. Ich spreche hier als Vater von Kindern, die über den ersten Teil der statistischen Darstellungen, über die wir heute schon gesprochen haben, nämlich über die Zeit von null bis drei, schon hinaus sind und die gerade mitten drinnen sind im zweiten Teil der statistischen Darstellungen, also der Drei- bis Fünfjährigen, und als jemand, dessen Frau auch berufstätig ist, für den also die Kinderbetreuung zusätzlich noch eine besondere Bedeutung hat.

Ich muss sagen, wir haben unsere Kinder mit eineinhalb Jahren zum ersten Mal in Kinderbetreuung gegeben, und ich habe nicht das Gefühl, Frau Kollegin Mühlwerth, dass sie sich deshalb jetzt schlechter entwickelt hätten. Ganz im Gegenteil! Das soll jedem selber überlassen sein. Meine Kinder haben sich, glaube ich, ganz gut entwickelt. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

Herr Bundesminister, ich kann deshalb auch vorwegnehmen: Das Angebot ist sehr gut. Das Angebot ist gut im städtischen, sage ich jetzt einmal, im kleinstädtischen Bereich, wo ich wohne, in Bregenz, immerhin in einer Landeshauptstadt, aber auch im ländlichen Bereich. Meine Schwester hat auch Zwillinge, noch jüngere als meine, die wohnt in einer 7 000-Einwohnergemeinde – Frau Kollegin Michalke ist in derselben Gemeinde zuhause –, und auch dort ist das Kinderbetreuungsangebot sehr, sehr gut. Meine Schwester ist Unternehmerin, also hat auch sie da einen gewissen Bedarf.

Gerade deshalb freue mich sehr über die Initiative des Herrn Bundesministers, dass die Länder für die Jahre 2011 bis 2014 weitere 55 Millionen € für einen bedarfs­gerech­ten Ausbau zur Verfügung haben.

In diesem Zusammenhang ist natürlich immer auch die Frage zu stellen: Was ist bedarfsgerecht? In Vorarlberg haben wir mit dem Family Point eine zentrale Anlauf­stelle geschaffen, wo Eltern ihren Bedarf artikulieren können und wo diesem Bedarf dann auch entsprechend nachgegangen werden kann. Das ist vor allem im ländlichen Raum sehr wichtig, denn die Attraktivität des ländlichen Raumes und dadurch auch das Verhindern von Abwanderung von jungen Familien, von jungen Eltern, die Familie und Beruf miteinander verbinden möchten, hängen in großem Maße natürlich auch von den Rahmenbedingungen ab, die wir setzen, wie eben auch von einer bedarfs­gerech­ten und flexiblen Kinderbetreuung.

Wichtig ist aus meiner Sicht auch, dass man die Vernetzung verstärkt, die Vernetzung, auch gemeindeübergreifend gewisse Dinge umsetzen zu können, zum Beispiel auch die Vernetzung von gemeindeübergreifenden Betreuungsangeboten. Das könnte man sicher auch noch ausbauen. Und es passt auch zur Initiative des Bundesrates insge­samt, Gemeindekooperationen zu verstärken. Man muss nämlich bedenken, dass viele kleineren Gemeinden natürlich mit der Einrichtung von Kinderkrippen und von anderen Betreuungsangeboten finanzielle Schwierigkeiten haben. Dieses bedarfsgerechte An­gebot müssen wir weiter forcieren und das Ausbautempo vielleicht auch etwas erhöhen.

 


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