Selbstverwirklichung. Und wie wir alle wissen, ist die Balance im Leben – das Persönliche, das Seelische, das Umfeld, eine intakte Familie, das Sichwohlfühlen – ganz wichtig für uns, um glücklich zu sein, um im Job erfolgreich zu sein. Deshalb gehören all diese Themen untrennbar zusammen.
Je besser die Politik auf diese individuellen Bedürfnisstrukturen eingeht und diese zu erfassen vermag, desto treffsicherer, denke ich, werden dann die von uns gesetzten Maßnahmen sein.
Dieser Bericht zeigt auch, dass sich im letzten Jahrzehnt sehr, sehr viel getan hat. Aber wir wissen auch, dass es noch sehr viel zu tun gibt.
Jetzt zu meinem Tiroler Kollegen Zangerl, der leider gerade nicht im Saal ist. Ich bezweifle, dass Kollege Zangerl diesen Bericht gelesen hat, denn in diesem geht es um etwas ganz anderes: um ein umfassendes Werk, in dem die Thematiken einmal wissenschaftlich fundiert aus den verschiedensten Betrachtungsweisen behandelt werden. Ich glaube, Kollege Zangerl hat die negativen Artikel zu diesen Themen gesammelt, um hier ein Sammelsurium an Kritik loszulassen, und hat nur die Haare in der Suppe gesehen und erwähnt, aber die vielen guten Dinge, die bereits umgesetzt wurden, wurden gar nicht erwähnt. Für mich ist das Glas halb voll und nicht halb leer.
Wir wissen, es ist noch einiges zu tun, und deshalb ist auch ein solcher Bericht, ein solches Werk so wichtig und gut, damit wir Grundlagen haben, damit wir uns an fundierte Fakten und Zahlen anlehnen können, um weiterhin gute und richtige Entscheidungen in dieser Richtung zu treffen.
Es wird in Zukunft eine Herausforderung sein, die monetären Leistungen, die nicht-monetären Leistungen und auch die Bedingungen, die Arbeitsbedingungen in der Wirtschaft und im Arbeitsleben ideal aufeinander abzustimmen.
Ich möchte noch ein paar Dinge aus dem Bericht herausgreifen. Dem Kapitel „Familie braucht Zeit“ wurde auch entsprechender Raum gegeben. Es ist ganz interessant, wie unterschiedlich Kinder und Eltern das sehen. Die Kinder jammern weniger über die Zeit, die sie mit den Eltern verbringen, während die Eltern immer eher ein schlechtes Gewissen haben und die Herausforderung meistern müssen, alles unter einen Hut zu bringen.
Die entscheidende Frage ist, wie wir alle gemeinsam die Work-Life-Balance herstellen können, nämlich auch den Kindern zu helfen, eine Balance zu haben, denn der gesellschaftliche Wandel bringt ja eine große Herausforderung mit sich. Man muss sagen, durch die vielen Ablenkungen, mit denen die Jugend heute konfrontiert ist, die vielen Parallelen, Überschneidungen an Information, an Möglichkeiten sind die Kinder oft sehr überfordert. Wir müssen daher – das gilt auch für unser Eltern – sehr darauf einwirken und darauf achten, dass die Kinder nicht überfordert sind.
Das Thema Elternbildung ist daher aus meiner Sicht sehr wichtig. Ich glaube, alle Eltern wollen ihre Kinder gut erziehen, alle Eltern wollen das Beste tun. Doch heute ist das eine solch große Herausforderung, dass ich denke, Elternbildung ist eine ganz wichtige Voraussetzung. Ich meine, wenn man sie nur freiwillig anbietet, werden sich wahrscheinlich wieder nur diejenigen dafür interessieren, die sich ohnehin schon viele Gedanken machen. Mein Zugang wäre daher, irgendein Instrumentarium zu finden, mit dem Elternbildung verpflichtend vorgeschrieben wird.
Noch ein paar Punkte. Für den ländlichen Raum – und ich komme aus einem solchen – wird die flächendeckende Kinderbetreuung natürlich eine große Herausforderung sein. Es gilt auch für die kleinen Gemeinden, das zu meistern, denn wir wollen ja nicht haben, dass die jungen Familien die ländlichen Gemeinden verlassen, dass die Abwanderung fortschreitet. In den städtischen Ballungsräumen klappt die Betreuung
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