BundesratStenographisches Protokoll798. Sitzung / Seite 46

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tungs­träger in diesem Staate, auf solche Ungerechtigkeiten in Zukunft ein bisschen mehr zu achten.

Am Ende meiner Ausführungen möchte ich an einige – gleichsam als Erinnerungs­stütze – stets wiederkehrende Statements unserer Politgranden erinnern: Familien sind unsere Zukunft – haben wir heute schon gehört. Kinder sind das wichtigste Kapital unserer Gesellschaft – haben wir auch schon gehört. Bildung ist das höchste Gut für unsere Jugend. Dazu kommt noch die Forderung nach Gerechtigkeit, was völlig legal ist, getoppt durch die Forderung nach Leistungsgerechtigkeit. Ich finde jeden dieser Ansätze gut, aber leider konnte ich davon im beschlossenen Budgetbegleitgesetz kei­nen wiederfinden. Deshalb konnte ich als Mensch mit einem christlich-sozialen Background diesem ungerechten Gesetz nicht zustimmen. – Ich danke Ihnen aber trotzdem für Ihre geschätzte Aufmerksamkeit. (Beifall bei der FPÖ.)

11.30


Vizepräsidentin Mag. Susanne Neuwirth: Bevor wir in der Rednerliste fortsetzen, darf ich hohen Besuch bei uns im Bundesrat begrüßen: Herzlich willkommen, Herr Professor Schambeck! Herzlich willkommen, Herr Bürgermeister Bieringer! Es freut uns, dass Sie bei uns sind! (Allgemeiner Beifall.)

Als Nächste zu Wort gelangt Frau Bundesrätin Greiderer. – Bitte.

 


11.31.15

Bundesrätin Elisabeth Greiderer (ÖVP, Tirol): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Bundesminister Mitterlehner! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Auch ich werde damit beginnen, zu betonen, dass Kinder unsere Zukunft sind – auch wenn wir es, wie Kollege Zangerl schon gesagt haben, schon oft gehört haben. (Bundesrätin Mühlwerth: Das kann man nicht oft genug hören!) Aber man kann das positiv betonen oder, na ja, Haare in der Suppe finden.

Ich möchte an den Beginn meiner Ausführungen den Zugang über die Wirtschaft stellen. Die Wirtschaft baut auf die sogenannten Human Resources, auf die Arbeits­leistung der Menschen – das ist eine ganz wichtige Säule. Nicht die Bodenschätze sichern unsere Zukunft oder unser Gesellschaftsystem, sondern eine ausreichende Zahl und gut ausgebildete Kinder, also unser Nachwuchs. Deswegen sind die Kinder unsere Schätze.

Obwohl – und das finde ich sehr bemerkenswert, wenn man den Bericht liest und auch die heutige Diskussion verfolgt – „Familie und Kinder“ beziehungsweise „Partnerschaft“ nach wie vor an erster Stelle der als besonders wichtig erachteten Lebensbereiche der Österreicherinnen und Österreicher stehen, bringen die österreichischen Frauen im Durchschnitt nur 1,4 Kinder zur Welt, für unsere Gesellschaftsstruktur würden wir jedoch mehr als zwei Kinder brauchen.

Es stellt sich daher die Frage: Was kann bei uns getan werden, um Mut zu machen, um den Kinderwunsch nicht nur zu haben, sondern ihn auch zu realisieren?

Dieser fast 3 000 Seiten umfassende Familienbericht behandelt alle Bereiche rund um die Familien, Kinder und deren Bedürfnisse und liefert uns viele interessante wissenschaftliche Auswertungen und Betrachtungen zu diesem Thema. Wie meine Kollegin Bettina Rausch schon gesagt hat: Dieses Werk ist wirklich empfehlenswert!

Für den vorliegenden Bericht wurde ein humanistisches Modell, repräsentiert durch das Bedürfnismodell von Abraham Maslow, als Ausgangspunkt für die Bearbeitung der Fragestellung herangezogen. Ich denke, das ist ein sehr interessanter Zugang, denn bei den von Maslow beschriebenen Bedürfnissen handelt es sich um körperliche Grundbedürfnisse, wie das Bedürfnis nach Sicherheit, das Bedürfnis nach Liebe und Zugehörigkeit, das Bedürfnis nach Wertschätzung und auch das Bedürfnis nach


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