BundesratStenographisches Protokoll804. Sitzung / Seite 77

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In unserer globalen Welt gibt es viele große und wichtige Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt: Energie, Gesundheit, Umwelt, Klima, Ernährung. Daher sind natürlich gerade grenzüberschreitende Projekte in Wissenschaft und Forschung wichtiger denn je. Diesbezügliche Abkommen zwischen Ländern sind also mit Sicherheit ein wichtiger Baustein bei der Bewältigung vieler Probleme. Know-how ist gefragt, in vielen Dingen, um das zu bewältigen, ob Mathematik, Physik, Medizin, Naturwissenschaften und vieles andere mehr. Die Liste ließe sich lange fortsetzen. Grenzüberschreitende Vernetzung ist ebenso gefragt.

Zusätzlich geht es neben wissenschaftlichen Erkenntnissen natürlich auch um Arbeits­plätze, Beschäftigung, Wirtschaftswachstum und Forschung.

Wissenschaft ist keine Einbahn, sondern muss bei der Bewältigung der künftigen Probleme ein Anliegen aller sein. Daher werden wir dieses Abkommen natürlich sehr begrüßen. – Danke. (Beifall bei ÖVP, SPÖ und Grünen.)

12.37


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Schennach. – Bitte, Herr Kollege.

 


12.37.19

Bundesrat Stefan Schennach (SPÖ, Wien): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geschätzte Frau Bundesministerin! Es liegt hier ein Abkommen mit der Russischen Föderation vor. Es ist noch gar nicht sehr lange her, da haben wir hier das letzte dieser Art beschlossen, und das war damals mit Serbien. Das ist das jüngste.

Man kann eigentlich nur sagen: Was kann es Besseres geben, als die Mobilität junger Menschen, die in Forschung und Lehre tätig sind, zu unterstützen? Denn: Es bringt die Menschen zusammen, es hilft, Erfahrungen auszutauschen, es ist wichtig für die Wirtschaft, es ist wichtig, in diesem Forschungsbereich auch etwas Gemeinsames zu schaffen. Und das ist ja keine Einbahn.

Mein Vorredner hat ja Länder genannt, die von einer Forschungsstärke sind, die beein­druckend ist: Südkorea, Indien. Indien ist einer der forschungsreichsten Staaten mit den besten Universitäten dieser Welt. Im Top-Ranking ist Indien immer dabei. Und jetzt die Russische Föderation, wo die Universitäten von ihrem Aufbau her etwas anders funktionieren als unsere Universitäten. Das heißt, an den Universitäten ist der Forschungs­anteil etwas geringer, dafür gibt es eigene Forschungsinstitute.

Aber wenn junge Menschen, aus Ost und West in diesem Fall, zusammenkommen, dann hat das auch immer einen Mehrwert. Die Russische Föderation beeindruckt uns in diesen Wochen und Monaten mit einem unglaublichen Lernprozess an Demokratie, an Courage, an Mut. Wenn ich an die Menschen denke, die in St. Petersburg und in Moskau für ein ordentliches Wahlrecht und für ordentliche, korrekte Wahlen auf die Straße gegangen sind, dann muss ich sagen, das hat alles auch eine Folgewirkung.

Ich selber arbeite zusammen mit Moskau und mit Belgrad im universitären Bereich, und ich merke, dass wir diese jungen Menschen auch immunisieren, immunisieren in vor allem eine Richtung, nämlich immunisieren gegen die schlimmste Giftküche, die wir kennen, das ist der Nationalismus, noch schlimmer der verhetzende Nationalismus. Deshalb ist diese Mobilität so wichtig, und deshalb begrüße ich dieses Abkommen, weil es ja nicht nur den großen, sondern auch kleineren Universitätsinstituten in Österreich die Möglichkeit der Mobilität gibt und weil auch ein bisschen der Hauch und die Luft des Internationalen nach Österreich kommt. Ich freue mich und ich glaube, dass das ja auch einstimmig ist.

Lassen Sie mich aber noch ein kleines Postskriptum anbringen. Frau Bundesminis­terin, ich glaube, Sie haben meine Kollegin Muna Duzdar zum vorhergehenden Punkt


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