BundesratStenographisches Protokoll804. Sitzung / Seite 150

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Martin Graf?) Und das gilt für meine Kollegen auch, das gilt auch für den Dritten Präsidenten Martin Graf. Punkt, Ende! (Bundesrat Schreuder: Nein! Distanzieren Sie sich von Martin Graf auch? Von seiner Burschenschaft?) – Nein, wozu? Warum soll ich mich von einem aufrechten Demokraten distanzieren? Ich wüsste keinen Grund. (Bundesrat Schreuder: Und von seiner Burschenschaft?)

Dann möchte ich nur zu Ihrer Behauptung – weil ihr strotzt ja vor Behauptungen – schon etwas sagen. Sie leben ja auch nach dem Motto: Ich behaupte etwas, ich schmeiße da irgendetwas in die Runde, und dann glauben es alle. Dieses Lied ist niemals bei der Burschenschaft Olympia gesungen worden. Und Herr Dr. Gerfried Sperl musste im „Standard“ einen Widerruf dazu machen, wo er Folgendes schreiben musste:

„Ich, Dr. Gerfried SPERL, widerrufe die Behauptung, dass bei einem Liederabend der Wiener akademischen Burschenschaft OLYMPIA am 25.1.2003 ein Lied mit dem Text ,mit sechs Millionen Juden, da fängt der Spaß erst an ...‘ vorgetragen wurde, als unwahr.“

(Zwischenruf der Bundesrätin Kerschbaum. – Bundesrat Schreuder: Okay, Irving! Irving!)

Ja, jetzt sagen Sie: Okay!, aber Sie hoffen ja immer (Bundesrat Schreuder: Irving!), wenn Sie irgendetwas sagen, dass Sie mit diesen Behauptungen durchkommen. (Bundesrat Schreuder: Irving! Was ist mit Irving?) Sie warten ja geradezu darauf, dass man Ihnen das Gegenteil beweist, dass man Sie widerlegen kann. (Bundesrat Schreuder: Was ist mit Irving?)

Warum machen Sie das? Warum fordern Sie von uns ein, dass wir uns mäßigen? (Bundesrat Schreuder: Was ist mit Irving?) Wir sollen gemäßigt sein, wir sollen auf dieses Rücksicht nehmen und auf jenes – Sie tun das alles nicht! (Beifall bei der FPÖ.)

Ich habe von Ihnen beiden – den Kollegen Dönmez jetzt ausgenommen, der deutlich gesagt hat, dass er diese Gewaltsachen nicht goutiert (Bundesrat Schreuder: Ich auch nicht!) und sie auch zurückweist – keinerlei Distanzierung in diese Richtung (Zwischen­rufe der Bundesräte Kerschbaum und Schreuder) – auch nur ansatzweise – gehört, indem Sie gesagt hätten: Ich will nicht, dass da Gewalt ausgeübt wird.

Ganz im Gegenteil! – Na was ist denn schon eine Bombe mit einem Sprengsatz von 1,20 Kilo? (Bundesrätin Kerschbaum: Wer hat das gesagt? – Zwischenruf des Bundesrates Schreuder.) Das nimmt man einfach so mit, wie man eine Handtasche mit sich trägt, weil es lustig ist, weil man nicht bereit ist, sie notfalls auch einzusetzen und damit in Kauf zu nehmen (Zwischenruf der Bundesrätin Kerschbaum), auch Menschen zu töten, wie es mein Kollege Hans-Jörg Jenewein gesagt hat? Das macht man einfach so, weil einem gerade danach war? – Das glauben Sie ja wohl selber nicht!

Und Sie haben selber genug zu tun, sich von Ihren linken Kollegen zu distanzieren, die ... (Bundesrätin Kerschbaum: Von welchen?) – Ja, alle, die da immer demonstrie­ren, die, die auch sagen, sie sind von den Grünen – die Sozialistische Jugend gehört da auch dazu –, die zum Beispiel Folgendes getan haben – gehen wir einmal weg vom WKR-Ball – bei einer friedlichen Demonstration, bei der nicht nur Freiheitliche waren, sondern ganz normale Bürger, die eben im 20. Bezirk gegen den Bau einer Moschee demonstriert haben. Es war eine friedliche Kundgebung, die durch die Stadt gegangen ist.

Es gab das übliche Geheul von der linken Seite mit Trommeln und Pfeifen und bespucken. (Zwischenruf des Bundesrates Schreuder.) Daneben skandierend, einher­laufend, junge Buben – auch noch solche, die meiner Meinung nach da verhetzt wer-


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite