BundesratStenographisches Protokoll806. Sitzung / Seite 23

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Ich erinnere daher – für all jene, die dann noch von der FPÖ kommen werden und das wieder madig machen wollen – noch einmal an die ersten Schritte in Loipersdorf, nur damit wir es nicht vergessen: Bankenabgabe, Wertpapier-KESt, Streichung von Stif­tungsprivilegien, Konzernbesteuerung, damit die Debatte 13. und 14. noch einmal hochkommt, Stock Options, Betrugsbekämpfungsgesetz und Betrugsbekämpfungs­maßnahmen. Liebe Kolleginnen und Kollegen, auf der Einnahmenseite im öffentlichen Haushalt rund 6,8 Milliarden €.

Auf dieses Paket von Loipersdorf setzen wir heute ein weiteres Paket drauf, das da lautet: Gruppenbesteuerung, Immobilienspekulationen, Solidarbeitrag, Abgeltungssteu­er, Finanztransaktionssteuer, Agrardieselbegünstigung und erhöhte Bankenabgabe. Liebe Kolleginnen und Kollegen, 9,2 Milliarden € neue Einnahmen auf der Einnahmen­seite! (Bundesrat Jenewein: Neue Belastungen!)

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Das sind inhaltlich Maßnahmen, von denen wir über­zeugt sind, dass sie mehr soziale Gerechtigkeit im Bereich der Steuer- und Finanz­politik bringen werden.

Auch wenn es einige Vertreter von der Opposition wirklich schmerzt, der Kern dieses heutigen Pakets ist doch der, dass es der SPÖ und der ÖVP gemeinsam gelungen ist, ein rund 28 Milliarden €-Paket gemeinsam auf die Reise zu schicken und dabei trotz­dem ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Einnahmen und Ausgaben zu erreichen. (Bundesrat Jenewein: Bis zur nächsten Wahl!)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich mache kein Hehl daraus, dass das in einer großen Koalition kein einfaches Unterfangen ist, denn die Ausgangssituation – erinnern wir uns an den Start! – war nicht einfach. Klar ist, dass wir mit einem Koalitionspartner re­gieren, der anfänglich davon ausgegangen ist, dass ein Sanierungspaket auf die Reise geschickt wird, das überhaupt keine neuen Einnahmen beinhaltet. Letztlich ist es ge­meinsam gelungen, auf der Einnahmenseite rund 38 Prozent des Gesamtpakets abzu­schließen. Insofern sind wir der Meinung, dass in diesem Zusammenhang vieles gelun­gen ist.

Wenn es jetzt noch immer einige von der Opposition gibt, denen das inhaltliche Er­fassen dieses Paketes schwerfällt, dann darf ich in diesem Zusammenhang noch ein drittes Argument in die Diskussion einbringen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen vor allem von der FPÖ! Der Vergleich macht uns si­cher. Schauen wir gemeinsam über die Grenzen, schauen wir uns an, wie es anderen Ländern, anderen Staaten gelingt, in diesen schwierigen Zeiten die öffentlichen Haus­halte und die wirtschafts-, steuer- und finanzpolitischen Herausforderungen zu bewälti­gen. Wenn man sich das in anderen Ländern ehrlich anschaut, dann ist zusammenfas­send festzustellen: Beamtenabbau, Pensionskürzungen, Erhöhung von Massensteu­ern, Streichung des 13. und 14. Gehalts und Ausverkauf von Staatseigentum. (Bundes­rat Boden: Das haben wir schon alles gehabt!)

All das, werte Kolleginnen und Kollegen, gibt es mit dieser Bundesregierung nicht!

Daher schließe ich aus unserer Sicht die Einschätzungen wie folgt ab: sinnvolles Spa­ren, sozial gerechte neue Einnahmen, Schließen von Steuerlücken und öffentliche Mittel für Investitionen in Zukunftsbereiche, Arbeitsmarkt, Bildung und Forschung, um letztlich trotz Sparens Wirtschaftswachstum zu ermöglichen.

Das angestrebte Ziel, den öffentlichen Haushalt bis 2016 in ruhige Gewässer zu brin­gen, haben auch die Experten beim Hearing bestätigt.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, das und nichts anderes sind die Kernelemente unse­rer beiden heutigen Beschlüsse, und das und nichts anderes sind die Kernelemente eines sozial gerechten Konsolidierungspaktes. – Danke. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

13.59

 


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