BundesratStenographisches Protokoll813. Sitzung / Seite 25

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schaften, mehr Technik, wirtschaftliches Grundverständnis und endlich politische Bil­dung; diese brauchen wir mehr denn je.

Es geht aus meiner Sicht auch um Schulsozialarbeit. Es gibt in Niederösterreich flächendeckend Schulsozialarbeit in den Berufsschulen, aber wir brauchen das überall, das spüren wir. Diesbezüglich, Frau Bundesministerin, wünschen wir uns viel mehr Bewegung auch vonseiten der Bundesländer! (Bundesministerin Dr. Schmied: Aha?!)

Wir brauchen mehr Bewegung in den Schulen. Die tägliche Bewegungseinheit muss her, weil das gut ist für unsere Gesundheit, für die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler, aber letztendlich, wenn man so will, auch für das Gesundheitssystem in weiterer Folge. Außerdem fördert mehr Bewegung auch das Wohlbefinden und den Lernerfolg.

Frau Bundesministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseherinnen und Zuseher! Es gibt viel zu tun. Die Bundesländer, das kann ich sagen – wir haben ja viele Beispiele gehört, was sich so tut –, sind bereit, auch das Parlament ist bereit, der Bundesrat ist bereit, die ÖVP ist bereit, all diese Dinge anzupacken. Gehen wir es gemeinsam an, damit mehr Bewegung ins Bildungssystem kommt – dort, wo sie wirklich gebraucht wird! (Beifall bei der ÖVP. – Bundesrat Stadler: So wie bei der Gehrer!)

10.14

 


Präsident Georg Keuschnigg: Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Mag. Pisec. – Bitte.

 


10.14.42

Bundesrat Mag. Reinhard Pisec, BA (FPÖ, Wien): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Ministerin! Sehr geehrte Damen und Herren! Das Konzept, das Konvolut dieses gesamten Bildungsprogramms in Ehren, es ist sicherlich ehrenvoll und würdig, aber ich glaube, die Bundesregierung hätte genug Zeit gehabt, das umsetzen. Man kann wirklich nicht von einer Bildungsreform, von einem Konzept sprechen, denn letztlich haben wir es doch irgendwie mit einem Bildungsgewirr zu tun. Der ent­scheidende Maßstab für Bildung sind natürlich Investitionsmöglichkeiten, natürlich die Geldmittel, natürlich ein Strukturprogramm, wie immer das jetzt heißt. Maßstab für Bildung ist letztlich der Output, das, was rauskommt, das Ergebnis, mit dem wir heute konfrontiert sind.

Unsere Klubobfrau Monika Mühlwerth hat es heute schon formuliert: Jeder Vierte, also 25 Prozent, aller Absolventen der Bildungsinstitute kann nicht lesen und hat damit auch eine Schreibschwäche. (Bundesrat Schweigkofler: In Wien!) Und das ist eine ekla­tante Schwäche, mit der wir alle konfrontiert sind.

Herr Kollege Schreuder, du hast über integrative Ansätze in Bezug auf Deutsch-Kenntnisse gesprochen. Das ist natürlich ein Grundpfeiler der Integration, das ist über­haupt keine Frage, aber ein zweiter Grundpfeiler ist auch die Schaffung von Iden­titäten. Das ist wichtig, denn Identitäten schaffen Homogenität, Identitäten schaffen ein Gemeinschaftsgefühl und sind letztlich wichtig für einen Staatsbildungsprozess wie zum Beispiel hier in Österreich, um all die verschiedenen Bildungsschichten, verschie­denen Nationalitäten integrieren zu können.

Zur Identität gehört auch das kulturelle Erbe Österreichs, sehr geehrte Frau Ministerin! Sie haben heute über den Welttag der Lehrer und Lehrerinnen gesprochen, und ich darf daran erinnern, dass es vor Kurzem in Österreich auch den Tag des Denkmals vom Bundesdenkmalamt gegeben hat, das sich mit dem kulturellen Erbe Österreichs beschäftigt. Das ist auch eine Wissensvermittlung, eine Vermittlung von Wissen, die wir in Österreich brauchen.

 


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