Ich möchte diese Diskussion, diesen Gesetzesbeschluss auch dazu nutzen, einen kurzen Blick auf die lange Geschichte dieses Projektes zu werfen, die letztlich für das Bundesland Niederösterreich einen gesundheitspolitischen Meilenstein darstellt und auch ein Forschungsprojekt mit begleitet, welches weit über die Grenzen Niederösterreichs Beachtung findet.
Das Projekt MedAustron hatte bereits ein
Vorgängerprojekt, nämlich das Projekt Austron. Von 1989 bis 1994
hat man sich damit beschäftigt, und im Jahr 1994 wurde letztendlich
eine Neuausrichtung unter der Bezeichnung MedAustron, auch unter gro-
ßem Engagement des Herrn Dozenten Dr. Griesmayer, auf den Weg
gebracht. Im Jahr 1995 wurde noch ein weiterer Schritt gesetzt, es wurde
nämlich ein Planungsbüro eröffnet.
Im Jahre 1999 gab es ein Zusammentreffen mit dem niederösterreichischen Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, der auch eine Förderzusage des Landes in der Höhe von 50 Millionen – damals noch Schilling – gegeben hat. Im Jahr 2004 kam es zu einem Übereinkommen zwischen Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, welches letztlich auch die Realisierung dieses Projektes ermöglicht hat. Hinzu kommt, dass es eine sehr intensive und enge Kooperation mit dem Forschungszentrum CERN in der Schweiz gibt.
Im Jahre 2011 erfolgte die Grundsteinlegung, 2012 werden die ersten Gebäude fertig, 2014 wird der technische Betrieb aufgenommen, 2015 wird es die ersten ambulanten Behandlungen geben und 2020 soll letztendlich der Vollbetrieb starten.
MedAustron ist, glaube ich, in dreifacher Hinsicht ein wirklich erfolgreiches Projekt: erstens für den Forschungsstandort Österreich. Ich bin mir sicher, dass wir uns auf einem gemeinsamen Weg auf europäischem Spitzenniveau etablieren können, auch was den Gesundheitsbereich und das Gesundheitswesen betrifft. 1 200 bis 1 400 Patienten werden dort jährlich behandelt werden können, und damit wird das auch enorme Hoffnung im Kampf gegen den Krebs bedeuten.
Zweitens ist das auch ein gutes Beispiel für den engagierten Weg Niederösterreichs in der Gesundheitspolitik.
Drittens hat dies natürlich auch regionalpolitische Auswirkungen auf den Forschungsstandort Niederösterreich und auch auf die Region Bezirk Wiener Neustadt. Zusätzlich stellt es auch einen weiteren wichtigen Punkt in der Forschungsachse Niederösterreich, von Krems bis Wiener Neustadt, dar.
Ich bin davon überzeugt, dass dieses Projekt zügig weiter umgesetzt werden wird. Mit dem heutigen Beschluss erwirbt der Bund die Anteile der Stadt Wiener Neustadt, da die Stadt letztendlich natürlich auch hier mit dabei war. Jetzt kann sie sicher sein, dass der Bund und das Land dieses Projekt zügig weiterführen werden.
Den Bund kostet es insgesamt 450 000 €: Jahresraten in Höhe von 150 000 € für die Jahre 2012, 2013 und 2014. Das ist Geld, das aufgrund der Finanzsituation der Stadt Wiener Neustadt gebraucht wird.
Und letztendlich ist dieses Projekt MedAustron ein Vorzeigeprojekt, ein Zukunftsprojekt, das beweist, dass das Forschungsland Niederösterreich weiter ausgebaut wird und dass diese soziale Modellregion, die Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll vorgegeben hat, nicht nur durch den Bau und Neubau von Krankenhäusern, sondern auch durch den Bau dieses Projektes weiter umgesetzt wird.
Aber es handelt sich vor allem um ein Projekt, das Tausenden Menschen Hoffnung gibt im schwierigen Kampf gegen den Krebs. Deshalb stimmen wir diesem Beschluss heute auch gerne zu. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)
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