BundesratStenographisches Protokoll816. Sitzung / Seite 161

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Interessant ist, dass wir vor allem bei den inländischen Gästen mit 35,3 Millionen Nächtigungen einen neuen Rekord verzeichnen konnten, eine Steigerung um knapp 1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das heißt nichts anderes, als dass es schon stimmt, dass in Zeiten der Nachkrise der mögliche Kunde seinen Radius einfach weni­ger weit zieht, sondern mehr im Inlandsbereich verbleibt.

Wir haben, wie der Kollege von den Grünen angesprochen hat, eine positive Entwick­lung, was den Städtetourismus betrifft. Da haben wir mehr als aufgeholt, was wir im Jahr 2009 verloren haben. Die Landeshauptstädte, allen voran Wien, liegen da sehr, sehr gut.

Die Branche sieht auch die gesamte Entwicklung positiv. Das merkt man an den Inves­titionen. Wir haben im Jahr 2011 eine Steigerung beim Kreditvolumen um 5 Prozent auf 212,4 Millionen € gehabt und auch die Förderungsfälle in etwa stabil gehalten, aber das Investitionsvolumen um 4,5 Prozent gesteigert.

Damit steht eine Frage im Zusammenhang, die mehrere, was die Negativ-Aspekte be­trifft, erwähnt haben: Wo werden wir, wenn wir wirklich das Einkommen bei den Be­schäftigten nach oben bringen wollen, Erfolg haben? Sicherlich nicht im Billigtourismus, sondern nur im Qualitätstourismus.

Wenn Sie merken, dass bei den Investitionen auch die Projekte von der Summe her nach oben gehen, dann merken Sie auch, dass wir in Richtung innovativer und qualita­tiv hochwertiger Produkte und Projekte investieren. Welche Chance wird damit stei­gen? Dass wir uns in Richtung Ganzjahresbeschäftigung entwickeln. Der Ganzjahres­tourismus nimmt also zu.

Es wurden vorhin die Anmeldesituationen und die entsprechenden Gegebenheiten an­gesprochen, und es wurde gesagt, dass das verschärft worden ist. – Ich kann dem Vorredner nur zustimmen. In dem Augenblick, wo Sie die Qualität dort steigern und scheinbar glauben, das wäre negativ, werden Sie einfach eine andere Entwicklung ha­ben. Die andere Entwicklung wird dann nicht mehr so sein, dass man immer nur auf Hilfskräfte zurückgreift, sondern auf wirklich qualitativ gut ausgebildete Kräfte, die wir teilweise eben erfreulicherweise aus dem Ausland bekommen, aber wir müssen auch das Potenzial im Inland nützen.

Selbst in Zeiten, als wir bei Lehrlingen einen Überschuss im Angebot hatten, war es teilweise in Bundesländern wie Salzburg, aber auch anderen Bundesländern nicht möglich, im Tourismusbereich die Lehrstellen zu besetzen. Das hängt damit zusam­men, dass wir dort eben attraktivere Angebote machen müssen. Wie kann ich die ma­chen? Zum Beispiel einfach durch eine Card, die der Tourismus anbietet, mit der man nicht nur die Lehrlingsentschädigung bekommt, sondern darüber hinaus auch kulturelle und unterhaltungsmäßige und sonstige Angebote, die es eben attraktiver machen, in diesem Bereich zu arbeiten.

Da wir im Jahr 2012 sind, geht es jetzt um die Frage: Wie geht es uns heuer? Es ist schon angesprochen worden: Wir haben wieder eine sehr, sehr positive Entwicklung. Herr Kollege, nicht nur weil jetzt Wien irgendwo in Rumänien Kaffeeduft verbreitet; aber bitte, das ist auch positiv. (Zwischenruf.) – Ja, das ist ein schönes Beispiel, aber der entscheidende Punkt ist, dass wir die Aktivitäten und vor allem den Marketing-Be­reich bündeln.

Wir leben in einer Zeit, wo Angebote nur mehr schwer wahrnehmbar sind, wo nur schwer wahrnehmbar ist, von wem das Angebot kommt. Daher müssen Sie ein Land, eine Region in den Vordergrund stellen, damit es im Wettbewerb mit den anderen überhaupt auffällt. Denn alle anderen Länder haben auch die Idee, dass man den Tou­rismus-Bereich und damit den Inlandskonsum entsprechend forciert. Daher ist die Ab­stimmung der Möglichkeiten dann auch eine Effizienzsteigerung der Mittel. Das ist uns gelungen.

 


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