repariert, was ich ein bisschen wenig finde, aber es ist schon einmal besser als gar nichts.
Die 13 Millionen Basisförderung haben wir schon 2009 kritisiert. Wir haben auch damals schon gesagt, dass sei zu viel. Jetzt haben wir erfahren, dass das BIFIE Rücklagen von rund 9 Millionen hat; also zwischen 8,5 und 9 Millionen kursieren die Zahlen. Jetzt ist es natürlich nicht grundsätzlich schlecht, wenn jemand Rücklagen bildet, und ich war immer ein Gegner dessen, dass man sagt, wenn jemand sich ein bisschen etwas spart, dann kürzen wir ihm gleich als nächstes die Mittel. Aber es zeigt sich trotzdem, dass die Mittel 2009 schon sehr üppig waren, was auch damals der Grund für unsere Ablehnung war und auch diesmal sein wird.
Wobei ich sagen muss, das BIFIE hat ja jetzt im Großen und Ganzen so schlecht nicht gearbeitet. Wir haben Kritik geübt, was die Zentralmatura anbelangt, speziell daran, wie die Reifeprüfung in Mathematik und in Deutsch sein wird. Trotzdem muss man sagen – vor allem gemessen an den jüngsten Ergebnissen – hat das BIFIE die Standards gut erarbeitet, aber auch gut geprüft. Jetzt erst haben wir in den Zeitungen lesen dürfen, unsere Schüler können nicht ausreichend lesen. Das haben wir gewusst. Jeder Zweite kann nicht ausreichend rechnen. Das haben wir zwar auch gewusst, aber jetzt haben wir es schwarz auf weiß.
Aber geschehen ist trotz allen Wissens in den letzten Jahren nichts. Ich weiß, Sie haben sich bemüht, Frau Minister. Trotzdem ist es meiner Meinung nach immer am zentralen Punkt vorbeigegangen, und der zentrale Punkt heißt, dass gewisse Leistungen erbracht werden müssen, der zentrale Punkt heißt, dass man in der Schule auch lernen muss, mit Versagen umzugehen, mit dem eigenen Versagen umzugehen. Man muss daraus lernen und es das nächste Mal besser machen. Man muss auch lernen, sich anzustrengen, denn lernen ist auch anstrengend, es ist aber auch schön, wenn man dann den Erfolg sieht. Die Kuschelpädagogik hat nach unserem Dafürhalten an der Schule nichts verloren.
Was ist die Conclusio aus der ganzen Geschichte? – Jetzt sind diese Tests schwarz auf weiß da. Jetzt weiß man, wie welches Bundesland abgeschnitten hat und so weiter, und einige sind jetzt aufgewacht und haben gesagt, da müssen wir etwas tun.
Die Wiener Stadtschulratspräsidentin hat gesagt, es wird halt mehr Tests geben. Von 15 Tests hat sie gesprochen. Ich bin nicht sehr oft mit ihr einer Meinung, aber die Idee finde ich jetzt einmal grundsätzlich nicht schlecht, da ich immer schon für mehr Schularbeiten, auch für mehr Tests war, zum Teil auch unangekündigte. Ich bin nämlich der Meinung und habe das auch aus Erfahrung gesehen, wenn mehr Tests sind, dann habe ich öfter ein Ergebnis. Das heißt, ich kann auch viel schneller reagieren und ich kann mich auch viel schneller verbessern, worum es ja eigentlich geht.
Was ist die Reaktion? – Der Elternverein hat sofort geschrien, kommt überhaupt nicht in Frage, das ist ganz furchtbar mit diesen 15 Tests und das möge doch die Frau Präsidentin des Stadtschulrates gefälligst überdenken. Das heißt, wir haben hier auch ein Spannungsfeld zwischen Schule und Eltern. Das betrifft weniger die Schüler, denn die Schüler richten sich meistens nach dem, was man ihnen vorgibt. Wenn man ihnen sagt, so machst du das, dann machen sie es auch meistens. Ein Problem sind oft die Eltern, die dann sofort auf der Matte stehen und sagen: Um Gottes Willen, das darf alles nicht sein! Das ist ein Feld, das für die Schule manchmal ein Minenfeld ist, und wo ich Se auch nicht beneide, durch dieses Minenfeld wandeln zu müssen, möglichst ohne auf eine Mine zu treten.
Aber trotzdem muss etwas passieren. Und darüber sind wir uns einig. Wir sind uns nicht immer über die Methoden einig, aber wir sind uns grundsätzlich schon darüber einig, dass wir unsere Schüler bestmöglich auf das Leben, auch wissensmäßig, vorbereiten wollen.
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