BundesratStenographisches Protokoll817. Sitzung / Seite 126

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Kollege Ertl, du hast dieses Argument der Abwanderung in der Landwirtschaft verwen­det. – Ja, es stimmt, es gibt immer eine Abwanderung, etliche bäuerliche Betriebe hören auf, das ist ein Faktum. Aber in welche Richtung der Grundkonsens geht, das möchte ich auch einmal erwähnen, denn gerade von der FPÖ wurde immer wieder behauptet, wenn die österreichischen Bauern zur EU kommen, wird es ein rapides Bauernsterben geben.

Dieses Argument habt ihr von der FPÖ präsentiert, habt ihr immer gebracht. – Das Gegenteil aber ist der Fall, meine Damen und Herren. Ja, es gibt zwar auch eine Abwanderung, aber gleichzeitig war Ihr Argument eines, das populistisch war.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Agrarpolitik ist keine Politik, bei der man polemisiert, sondern hier sprechen Daten und Fakten. Das ist ganz einfach für unseren Berufsstand wichtig. (Beifall bei der ÖVP.)

Zum Kollegen Zehentner möchte ich auch etwas sagen. Du hast gesagt – ich habe es mir aufgeschrieben –, die Verteilung in der Landwirtschaft ist nicht gerecht. (Bundesrat Mag. Klug – auf Bundesrat Zehentner weisend –: Jetzt wird es , denn er kennt sich aus! Bis jetzt waren wir sehr schaumgebremst, aber er kennt sich aus!) – Das nehme ich auch für mich in Anspruch, dass ich mich auskenne.

Nein, zu dieser Verteilung möchte ich Folgendes sagen: Ich glaube, es bringt relativ wenig, wenn man hier von Großbauern, kleinen Bauern, Körndlbauern, Hörndlbauern oder Berglandbauern oder Flachlandbauern spricht. (Bundesrat Todt: Na, aber die Unterschiede gibt es schon, oder? Die Unterschiede gibt es!) Die Grundvoraussetzung soll und muss es sein, dass wir den Tisch der Österreicherinnen und Österreicher decken.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, fahren Sie mit offenen Augen durch unser Heimatland Österreich! Schauen Sie sich in einer wunderbaren Region die wunderbare Lebensqualität an, die wir haben! Das verdanken wir dem Fleiß unserer Bäuerinnen und Bauern, meine sehr geehrten Damen und Herren! Und ich möchte mich dafür bedanken. (Beifall und Bravoruf bei der ÖVP.)

Jetzt noch ein paar Worte zu einem wichtigen Thema, das in den nächsten Tagen auf uns zukommt, und zwar – Sie wissen es alle – zum Finanzrahmen für die nächsten Jahre.

Es stehen unmittelbar wichtige Verhandlungen bevor. Das heißt, wir müssen dort etwas tun – ich sage das hier bewusst –, und es zeigt auch, dass die Zahlungen der Europäischen Union für die Bauern in unserem Heimatland Österreich wichtig sind. Wir haben schon gehört, es sind weit über 50 Prozent.

Wir müssen in diesem Zusammenhang auch vehement für das Budget eintreten. Beim mehrjährigen Finanzrahmen der Europäischen Union heißt es, zielführend und zweck­mäßig konsequent zusammenzuarbeiten, denn nur durch Zusammenarbeit können wir dieses Ziel erreichen.

Ich möchte auch hier etwas klar und deutlich sagen: Hier kann es kein politisches Denken geben. Wollen wir eine flächendeckende Landwirtschaft, brauchen wir die Unterstützung der EU, brauchen wir eine Gemeinsame Agrarpolitik, und diese bedarf eines gemeinsamen Auftretens im Interesse der Bauern in unserem Heimatland Österreich. (Beifall bei der ÖVP sowie des Bundesrates Todt.)

Abschließend, meine sehr geehrten Damen und Herren: Ich glaube, dieser Grüne Bericht ist einmal mehr, und ich möchte das auch aus meiner innigen Überzeugung als Bauer sagen, ein hervorragender Bericht: ein Bericht, der mehr denn je darauf hinweist, in welche Richtung die Bauern im abgelaufenen Jahr gegangen sind, aber


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