BundesratStenographisches Protokoll818. Sitzung / Seite 75

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genehm war. Ich kann mich gut an lange Wartezeiten auf Korrekturen von Prüfungsar­beiten erinnern. Ich kann mich gut an lange Wartezeiten erinnern, wenn es darum ging, beim Professor, bei der Professorin einen Termin zu bekommen, weil sie einfach mit ihrer Arbeit aufgrund der schlechten Betreuungsverhältnisse überlastet waren.

In der Zwischenzeit ist einiges geschehen. Ich möchte sagen, es ist sehr viel gesche­hen. Ich weiß von Studierenden heute, dass es in vielen Studienrichtungen dahinge­hend schon Verbesserungen gab, dass man aufgrund der besseren Planbarkeit für die Universität, aber somit auch für die Studierenden, auch bessere Betreuungsverhältnis­se hat. Ich freue mich aber umso mehr, wenn wir heute auch einer Änderung des Uni­versitätsgesetzes zustimmen können – ich mit meiner Fraktion, das darf ich schon vor­wegnehmen –, weil diese Änderung Verbesserungen für die Unis und somit auch für die Studierenden und die Lehrenden bringen wird.

Hinter der Überschrift, die vom Kollegen Krusche schon so wortreich auch mit Google-Recherche-Ergebnissen erklärt wurde, hinter der Implementierung der kapazitätsorien­tierten studierendenbezogenen Universitätsfinanzierung und der Verbesserung der Be­treuungssituation in stark nachgefragten Studienfeldern, da stehen ganz konkrete Maß­nahmen – Maßnahmen, die für die Studierenden Verbesserungen bringen werden.

Das sind Sofortmaßnahmen, mit denen Geld in die Hand genommen wird, um in stark nachgefragten Studienfächern wie etwa Architektur, Biologie, Pharmazie, im Bereich der Wirtschaft Studienbedingungen zu verbessern. Es werden bis 2015 – das soll hier auch deutlich gesagt werden – 36 Millionen € in die Hand genommen und damit 95 Professorinnen und Professoren zusätzlich eingesetzt, die somit Ansprechpartnerin­nen, Ansprechpartner, Lernbegleiterinnen, Lernbegleiter für die Studierenden sein wer­den. Damit wird die Betreuungssituation deutlich verbessert. Das werden geduldser­probte Studierende zu spüren bekommen. Das ist eine Verbesserung, gegen die man nichts haben kann. Da verstehe ich die FPÖ gar nicht.

Es soll auch die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger in diesen Studienrich­tungen stabilisiert werden, indem die Studienplätze pro Fach festgelegt werden, ange­lehnt an die aktuellen Zahlen. Wir haben im Ausschuss darüber diskutiert. Uns ist ge­sagt worden, das sind sehr gut bemessene Zahlen. Jetzt kennen wir alle die Situation, dass in Österreich die Geburtenjahrgänge nicht unbedingt stärker werden. Es ist nicht zu erwarten, dass es noch mehr Zustrom geben wird. Es wird genug Platz vorhanden sein. Die Kapazität, die man jetzt hat, wird es auch in Zukunft ermöglichen, jedem Stu­dierenden einen Platz zu geben.

Die Rektorate haben die Möglichkeit, den Zugang zum Studium mit Aufnahmeverfah­ren entsprechend zu regeln, das ist klar, und zwar nur dann, wenn die Anzahl der re­gistrierten Studienwerberinnen und Studienwerber die Kapazität, die in den Leistungs­vereinbarungen festgelegt ist, übersteigt. Diese Registrierungsverfahren verlangen den Studierenden auch etwas ab: rechtzeitigere Entscheidungen, vielleicht mehr Organisa­tion und Planung. Möglicherweise führt das aber auch dazu, dass man sich auch an­dere Studien anschaut, in denen die Nachfrage nicht so groß ist, wo aber die Job- und Zukunftschancen größer sind. Diese Registrierungsverfahren haben somit durchaus ihren Sinn. Sie helfen der Universität bei der Planung und sorgen dafür, dass die Stu­dienbedingungen dann besser sind.

Das heißt auch – das muss man auch sehen –, dass der eine oder die andere mögli­cherweise nicht sein Wunschstudium beginnen kann. Das heißt aber – das ist die posi­tive Seite, die kann man nicht genug betonen –, dass diejenigen, die im Studium sind, bessere Bedingungen vorfinden. Ich weiß nicht, worum es uns in Österreich geht. Mir geht es nicht darum, möglichst viele Studienanfängerinnen und Studienanfänger zu ha­ben. Mir geht es darum, dass die, die im Studium sind, gute Bedingungen haben, damit wir viele Absolventinnen und Absolventen haben und damit wir Akademikerinnen und


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