BundesratStenographisches Protokoll818. Sitzung / Seite 76

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Akademiker haben, die auch ein Studium mit hoher Qualität absolviert haben, mit dem sie auf dem Arbeitsmarkt, in der Wissenschaft, in der Wirtschaft und auch im Leben bessere Startchancen haben. Ich denke, da sind wir mit dieser Änderung heute auch auf einem guten Weg.

Neben den jetzt genannten Sofortmaßnahmen  mehr Professorinnen und Professo­ren, bessere Betreuungsverhältnisse  werden wir uns als Teil des heutigen Beschlus­ses selbst, also den Gesetzgeber, auch dazu verpflichten, in naher Zukunft konkrete Schritte in Richtung einer sukzessiven Veränderung der Unifinanzierung zu setzen. Statt einer bisher relativ undifferenzierten, aber vor allem sehr, sehr komplexen und für viele sehr undurchsichtigen Unifinanzierung sollen sich zukünftig die Geldflüsse an den Kapazitäten – wir haben es gehört – und an den Studierenden orientieren. Sie werden damit auch klarer nachvollziehbar.

Um auch da Zahlen zu nennen: Wir reden von 990 Millionen €, der sogenannten Uni-Milliarde, die in den nächsten Jahren, bis 2015, den Hochschulen zugutekommt und sich eben danach richtet, welche Kapazitäten an welcher Hochschule vorhanden sind und somit auch finanziert werden müssen. Die 990 Millionen €, die Uni-Milliarde wird auch zum Wohle des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts Österreich eingesetzt.

Natürlich ist damit heute nicht alles erledigt. Es ist noch viel zu tun: Zum einen müssen wir eine Verpflichtung erfüllen, die wir uns heute mit dem Beschluss geben, nämlich die Unifinanzierung auch konkret zu machen. Da wird es noch viel Raum für Diskussionen geben, wozu ich alle einlade, auch jene, die heute Kritik üben. Es macht nicht viel Sinn, hier vom Rednerpult aus zu poltern, aber dann nicht dabei zu sein, wenn es um die konkreten Maßnahmen geht.

Aber es muss auch im Schulwesen einiges geschehen. Das ist uns auch klar. Wir brauchen weiterhin mehr Bemühungen und müssen größeres Augenmerk auf die Bil­dungs-, Berufs- und Laufbahnberatung und auch das Nahtstellenmanagement legen. Ich denke, das funktioniert Schritt für Schritt, wo es eingeführt wird, im Bereich der Neuen Mittelschule sehr gut. Schülerinnen und Schüler werden von der Volksschule in die Mittelschule begleitet und auch von der Mittelschule in die höhere Schule oder in die Lehre, aber es funktioniert aus meiner Sicht noch nicht einwandfrei, wenn es darum geht, Maturantinnen und Maturanten oder auch Menschen, die den zweiten Bildungs­weg machen, auf die Hochschule zu bringen. Da braucht es mehr Beratung.

Kollege Krusche, der jetzt so sehr für die technischen Universitäten geworben hat, ist natürlich auch eingeladen, an Schulen für die technischen Unis in seiner Funktion als Politiker Werbung zu machen. (Bundesrat Krusche: Danke für die Einladung!) – Ja, sehr gerne. Nur: Das können nicht nur wir hier machen, das muss auch institutionell in den Schulen stärker erfolgen, davon bin ich überzeugt.

Vielleicht werden dann auch die überlaufenen Studienrichtungen in Zukunft nicht mehr so überlaufen sein. Wir haben in der Lehre ja ähnliche Gegebenheiten. Das Wunsch­studium ist vielleicht gar nicht das, was gut zu mir passt. Es gibt auch andere Mög­lichkeiten, mit denen ich zufriedener bin und wo ich mehr Chancen habe.

Insgesamt freue ich mich über den heutigen Beschluss, der im Sinne der Studierenden notwendig ist, der besser gestern als heute gefallen wäre – das sage ich auch dazu – und der Verbesserungen bringen wird für die Qualität, für die Studierenden und für die moderne Hochschulfinanzierung.

Ich sage dem Herrn Bundesminister – ich bitte um Weitergabe dieses Dankeschöns – und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein herzliches Danke für die konsequente Arbeit und für das konsequente Dranbleiben, für eine Verbesserung an den Unis. Ich wünsche allen Studierenden, die uns heute zuschauen, alles Gute für das gerade frisch begonnene Semester, allen, die sich gerade in diesen Tagen entscheiden, wie


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