BundesratStenographisches Protokoll821. Sitzung / Seite 95

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Ganze natürlich auch noch in die Praxis umgesetzt werden, das steht außer Frage; das wird sich dann herausstellen. Wir hoffen natürlich alle, dass am Ende mehr Erfolge herausschauen. London hat das Ganze sicher etwas beschleunigt, aber man muss auch wissen, dass die Arbeitsgruppen mit Experten und anderen Beteiligten schon seit 2009 intensiv daran arbeiten. Der Misserfolg in London hat das aber sicher noch etwas unterstützt.

Lieber Herr Bundesminister, du hast ja von deinem Vorgänger in anderen Bereichen viel aufzuräumen, das ist uns allen bewusst. Bei dieser Materie hat dein Vorgänger zu­mindest zugelassen, dass sich Experten und viele verschiedene Beteiligte in Arbeits­gruppen an diesem Gesetz positiv beteiligen konnten, das ist immerhin etwas und das kannst du jetzt zu Ende führen.

Ich habe vorletztes Mal mit großer Spannung deine Antrittsrede hier im Bundesrat ver­folgt und muss sagen, dass ich davon – eigentlich wie erwartet, da ich dich ein biss­chen kenne – einige mich sehr optimistisch stimmende Aussagen mitgenommen habe. Du hast insbesondere das Thema Infrastruktur angesprochen. Wir wissen, dass hier in Österreich doch einiges verbessert werden kann. Ich erlaube mir, als Tennis-Funktio­när das Beispiel Tennis heranzuziehen: Beim Tennisverband – dem zweitgrößten Sportverband in Österreich, was die Mitgliederzahl betrifft – warten wir alle darauf, dass endlich ein Bekenntnis zum nationalen Leistungszentrum abgegeben wird. Zu diesem Bekenntnis hat sich dein Vorgänger zwar immer wieder vage positiv geäußert, dann aber alle Beteiligten doch wieder im Kreis herumgeschickt.

Du, lieber Minister, hast bei deiner Antrittsrede unter anderem auch zum Thema Infra­struktur gesagt, dass du dich für bundesländerübergreifende Infrastrukturprojekte ein­setzen wirst. Wir hätten es im Tennis geschafft, drei Landesverbände – nämlich Wien, Burgenland, Niederösterreich – und den Österreichischen Tennisverband auf ein ge­meinsames Projekt, auch zusammen mit einem Bundesleistungszentrum, einzuschwö­ren. Das hätte auch unglaubliche Synergien zur Folge. Wenn wir in Zukunft über not­wendige, auch vernünftige und zukunftsweisende Sportstättenplanungen diskutieren wollen – was wir natürlich auch müssen –, wird es ohne den breiten Schulterschluss zwischen den Ländern und dem Bund wahrscheinlich nicht gehen. Wir hätten jetzt län­derübergreifend diese Voraussetzungen geschaffen. Es wäre aus meiner Sicht auch ein Vorzeigemodell, solche Infrastrukturprojekte länderübergreifend zu machen und im Sport zusammenzuarbeiten. Wir harren jetzt der Entscheidungen, und ich ersuche dich, ein klares Bekenntnis zu einem solchen Leistungszentrum abzugeben und dieses Projekt zu unterstützen.

Aber noch kurz zurück zum Gesetz an sich: Es wird sich, wie gesagt, zeigen, wie es sich mit Leben erfüllen lässt. Erfolge hängen natürlich nur zum Teil von diesen Struk­turen ab, und wesentlich auch vom Fleiß, vom Ehrgeiz, vom Talent, vom Einsatz der einzelnen Sportler. Was man aber mit dem Gesetz sicher machen kann – und was man auch tut –, ist, die Voraussetzungen für Erfolge zu schaffen. Da geht es um Ver­waltungsvereinfachungen, da geht es auch langfristig darum, die Verein- und Verband­struktur zu sichern. Es werden mit diesem Gesetz auch manche Verbände quasi höf­lich gezwungen, ihre Strukturen weiterzuentwickeln und auch endlich internationalen Entwicklungen Rechnung zu tragen, denn ganz ehrlich, Herr Minister: Du und wir alle wollen ja nicht ständig hören, warum etwas nicht geht, sondern wir wollen auch Lö­sungen im Sinne des Sports zustande bringen. Warum tun wir uns diese unzähligen Stunden des Ehrenamtes im Sportbereich an? Weil wir eben wollen, dass etwas wei­tergeht, dass sich der Sport weiterentwickeln kann.

Wir müssen also diese Kräfte im Sport bündeln, wir müssen die Ressourcen bündeln, damit wir zu guten Ergebnissen kommen. Da sind die Stichworte Ausbildung und Sportstättenbau sicher am wichtigsten. In diesem Sinne wünsche ich dir, lieber Herr


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