BundesratStenographisches Protokoll821. Sitzung / Seite 99

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Eines scheint mir noch essentiell zu sein und damit sozusagen zum vorliegenden Ge­setz ein wichtiger Punkt zum Schluss: Dass wir mit dem One-Stop-Shop auch zu einer Verwaltungsvereinfachung für die Fördernehmer kommen, war uns gemeinsam wich­tig. Es wird damit gelingen, diese Vereinfachung auf Schiene zu bringen. Ich freue mich natürlich, dass wir damit eine Hauptforderung des organisierten Sports umgesetzt haben. Insofern blicken wir in diesem Zusammenhang in eine tolle Zukunft.

Wenn ich zusammenfassen darf: Nach meiner politischen Einschätzung im Bereich des Sports gehen wir mit diesem Gesetz in eine spannende neue Zeit. Wir beschließen heute die größte Reform im Bereich der Sportförderung der Nachkriegszeit. Ich bin sehr optimistisch, dass wir in diesem Zusammenhang auf einem tollen Weg sind, der mittel- und langfristig essenziell dazu beitragen wird, dass wir im Rot-Weiß-Rot-Sport, und zwar sowohl im Winter- als auch im Sommersport, beste Erfolge erzielen.

In diesem Zusammenhang gestatten Sie mir, auf den einen oder andern Punkt einzu­gehen, der in der Debatte eingeworfen wurde. Grundsätzlich halten wir uns natürlich mit neuen Verwaltungsstrukturen zurück. Wenn wir aber sehenden Auges eine Ent­wicklung im Bereich der Mittelaufbringung mitverfolgen, die da lautet: 2005 haben wir über 46 Millionen € gesprochen, und 2014 reden wir über 80 Millionen €, wenn wir se­henden Auges 80 Millionen € an öffentlichen Mitteln im Bereich der Sportförderung zum Einsatz bringen, dann bin ich der Meinung, dass wir damit verantwortungsbewusst und kontrolliert umgehen müssen, und für einen verantwortungsbewussten Umgang mit diesen Mitteln sind eben schlanke, aber professionelle Strukturen unumgänglich. Daher bin ich der Meinung, dass die Fondsstruktur grundsätzlich gut aufgestellt ist.

Ich darf noch einen weiteren Aspekt erwähnen. Ja, es hat eine Diskussion gegeben, im Wesentlichen zu zwei Punkten. Ich freue mich, dass mit dem Präsidenten des ÖOC hier ein gemeinsamer Weg gefunden wurde. Ich habe sehr gute Gespräche führen können, freue mich, dass eine Lösung möglich war. Im zweiten Bereich möchte ich doch aufmerksam machen: Es war von uns von Anfang an nie beabsichtigt, auch nur einem Einzigen etwas wegzunehmen. Daher war die Debatte im Zusammenhang mit dem Behindertensport gesamt betrachtet meines Erachtens eine in der textlichen Wahrnehmung nicht ganz scharf geführte.

Ich schließe sozusagen den Part damit ab, dass mit einer textlichen Nachschärfung, gemeinsam erreicht wurde, dass wir für den Behindertensport in Zukunft in Summe 25 Prozent mehr finanzielle Mittel gesetzlich fixiert zur Verfügung stellen werden. Ich freue mich, dass wir auch in diesem Bereich meines Erachtens die richtigen Signale setzen.

Lassen Sie mich jetzt abschließend unmittelbar auf etwas eingehen, das angesprochen wurde. Geschätzte Kolleginnen und Kollegen, ja, die Olympischen Spiele in London waren vor meiner Zeit; aber ich bitte auch alle politischen Verantwortungsträger, bei der Debatte über sportliche Erfolge, insbesondere im Spitzensport, beziehungsweise in unserer politischen Einschätzung sehr sorgsam damit umzugehen, welche Lehren wir aus welchen Ereignissen ziehen.

Ich sage in diesem Zusammenhang als Sportminister – und Hobbysportler – eindeutig: Nein, wir haben die uns gesteckten Ziele in London nicht erreicht. Aber ich sage in die­sem Zusammenhang auch dazu: Schauen wir uns genauer an, was erreicht wurde! 17 Top-Ten-Platzierungen sind Leistungen, die Potenzial erkennbar werden lassen! 17 Top-Ten-Platzierungen sind Potenzial, auf dem wir aufbauen können.

Suchen wir daher bitte nicht die Schuld bei den Sportlerinnen und Sportlern! Sich für Olympische Spiele vorzubereiten bedeutet viel an Verzicht, an Entbehrungen. Dass man dieses Leistungsniveau erreicht, muss erst einmal gelingen! Suchen wir bitte auch nicht die Schuld bei den Funktionärinnen und Funktionären. Es ist heute schon ange-


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