Die Ziele dieser neuen Ausbildung wurden im Positionspapier der Bundesministerin Schmied und des Bundesministers Töchterle so formuliert:
Erstens Qualitätssteigerung: Durch die PädagogInnenbildung Neu wird das Ausbildungsniveau erhöht, durch mehr wissenschaftlich fundierte Theorie und Praxis in der Lehrerausbildung.
Qualitätssicherung: Erstmals wird die Qualität der Curricula der Lehrpläne von Pädagogischen Hochschulen und Universitäten durch einen unabhängigen Qualitätssicherungsrat gewährleistet.
Kompetenzorientierung: Die heutigen Anforderungen an den Lehrberuf werden hier verankert.
Mobilität und Internationalisierung: Die neue Ausbildung entspricht der Bologna-Struktur.
Durchlässigkeit: Die neue Ausbildung ermöglicht Weiterqualifizierungen und ist zwischen Pädagogischen Hochschulen und den Universitäten abgestimmt.
Steigerung der Attraktivität: Der Umstieg auf das Bologna-System macht nun den Lehrberuf für Quereinsteiger hoffentlich leichter zugänglich und auch attraktiver.
Und der letzte und für mich als Lehrerin bahnbrechende Punkt ist die Gleichwertigkeit. Durch die gemeinsame Qualitätssicherung und die Kooperation zwischen Pädagogischen Hochschulen und Universitäten werden Lehrerinnen und Lehrer über eine gemeinsame gleichwertige Ausbildung verfügen.
Werte Kolleginnen und Kollegen! Nun zu den Ausbildungsinstitutionen. Wie sollen sie aussehen? – Die Pädagogischen Hochschulen und Universitäten kooperieren unter Achtung ihrer bestehenden Kompetenzen in der PädagogInnenbildung Neu sehr eng. Die Ausbildung im Primarbereich, der Volksschule, erfolgt wie bisher an den Pädagogischen Hochschulen. Die Ausbildung im Sekundarbereich erfolgt wie bisher an Universitäten und Pädagogischen Hochschulen. Durch die Ausrichtung an gemeinsamen Rahmenvorgaben und Standards werden die wissenschaftliche Komponente der Ausbildung an den Pädagogischen Hochschulen und die berufspraktische Komponente an den Universitäten gestärkt.
Im Bereich der Allgemeinbildung ist für die Pädagogische Hochschule in der Sekundarstufe eine verpflichtende Kooperation mit den Universitäten vorgesehen.
Geschätzte Damen und Herren! Frau Ministerin! Herr Minister! Erlauben Sie mir, dass ich nun aus der Perspektive einer Lehrerin auf einige Kernpunkte eingehe.
Meiner Überzeugung nach ist die PädagogInnenbildung Neu ein Meilenstein, vielleicht, Frau Kollegin Mühlwerth, sogar eine kleine Revolution in der Geschichte dieser. (Beifall bei der SPÖ.)
Gestatten Sie, dass ich sie aus meiner persönlichen, aus der Sicht einer Pflichtschullehrerin betrachte. Was hat sich in den letzten Jahrzehnten alles verändert? Von der Volksschule für alle Kinder im Ort, zu den Bürgerschulen, die nur in wenigen Orten eingerichtet waren, zu der zum Beispiel mein Vater täglich, Sommer und Winter, mehr als eine Stunde zu Fuß ging, bis hin zu den Gymnasien, die immer einen Aufenthalt in Internaten für Schüler erforderten – ganz wenig für Schülerinnen – und daher nur für bestimmte Schüler geöffnet waren, wurden die Kinder vom Anfang ihrer Schulausbildung an gesellschaftlich klassifiziert – und damit auch ihre Lehrer.
Wenn man die Geschichte der PädagogInnenausbildung betrachtet, so wurde diese immer an dieses System angepasst. Die Lehrerinnen und Lehrer der fünfziger Jahre starteten an der Volksschule, sofort nach ihrer Ausbildung an der Lehrerbildungsan-
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