BundesratStenographisches Protokoll822. Sitzung / Seite 51

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besonderes Augenmerk schenken, und da gehören auch die bestausgebildeten Pädagogen hin. Die Volksschullehrer werden an den Pädagogischen Hochschulen oder Universitäten ausgebildet, je nach Kooperation. Ähnlich ist es bei den Hauptschul- und bei den Berufsschullehrern.

Also die Situation in unseren Schulen hat sich in den letzten Jahren gravierend verändert. Das Spannungsfeld Lehrer, Schüler, Eltern, Schulpartner ist in vielen Bereichen neu zu bewerten. Ich war ja selber Zeit meines Lebens in der Schule, davon 18 Jahre Direktor einer Hauptschule, und ich weiß um die großen Veränderungen, die es im Laufe dieser Jahre gegeben hat. Wir brauchen auf alle Fälle die bestausge­bildeten Lehrer. Ob akademisiert oder nicht, das ist jetzt nicht der Hauptpunkt, es wird jeder Lehrer mit einem Master abschließen, aber ich glaube, wichtig ist der Qualitäts­schub in der Ausbildung.

Neben der Erhöhung – das muss man auch einmal festhalten – des Fachwissens, was natürlich besonders notwendig ist, gibt es auch Verbesserungen betreffend die vielfältigen gesellschaftlichen Aufgaben eines Pädagogen oder einer Pädagogin: Team­arbeit, Erziehungswissenschaften. Es gibt also viele Dinge neben der Wissens­vermittlung, die auch gesellschaftspolitisch großen Eingang finden. Ich denke daran, was die Gesellschaft alles an die Schule abschiebt, wofür die Lehrer auf einmal alles zuständig sind – und andere vielleicht nicht mehr, die eigentlich dafür zuständig wären.

Ansprechen möchte ich auch noch die unabhängige Qualitätskontrolle. Es gibt mehr Transparenz, es gibt Leistungs- und Zielkontrollen. Ein Qualitätssicherungsrat prüft auch die Pädagogenausbildung, da wird ja nicht im freien Raum herumgewerkt.

Es gäbe noch viele neue Punkte festzuhalten: Aufnahmeverfahren, ohne Abschluss kein Anschluss, die Erleichterung des Quereinstiegs, die Bündelung von Kompetenzen und vieles andere mehr.

Ich stelle abschließend fest: Im Vordergrund steht eine fundierte Ausbildung für Päda­goginnen und Pädagogen, und diese wird durch das vorliegende Gesetz gewähr­leistet, und das in erster Linie zum Wohle unserer Kinder, aber durchaus auch zum Wohle der Betroffenen selber, der Pädagoginnen und Pädagogen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Bundesräten der SPÖ.)

11.16


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Bundesrätin Reich. – Bitte, Frau Kollegin.

 


11.16.02

Bundesrätin Elisabeth Reich (SPÖ, Oberösterreich): Geschätztes Präsidium! Frau Ministerin! Herr Minister! Liebe KollegInnen des Bundesrates! Heute ist es besonders aufregend für mich, da nicht nur die Kolleginnen und Kollegen des Bundesrates, sondern auch meine Schülerinnen und Schüler im Plenarsaal sitzen. Ich freue mich ganz besonders, dass sich das so ergeben hat, dass sie heute da sein können, und freue mich auch ganz besonders, dass ich meine zwei Kolleginnen, die für die Qualität der Schule stehen, begrüßen darf. Die eine ist die SQA-Koordinatorin und die Zweite die Leiterin der Tagesbetreuung. Ich freue mich. (Allgemeiner Beifall.)

Eines der zentralen bildungspolitischen Projekte der österreichischen Bundesregierung ist nun die PädagogInnenbildung Neu, die die Aus- und Weiterbildung aller Personen umfasst, die in pädagogischen Berufen tätig sind. Die neue Ausbildung soll den neuen Anforderungen an den Lehrberuf durch aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und Rahmenbedingungen Rechnung tragen. Das Ziel ist es, bestehende Kompetenzen zu nutzen, die Qualität zu erhöhen und die Durchlässigkeit unterschiedlicher Ausbildungs­wege zu gewährleisten.

 


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