für die berufsbildenden höheren Schulen, die den Schwerpunkt haben, Kindergartenpädagogen und Kindergartenpädagoginnen auf Maturaniveau auszubilden. Auch da sind wir nahezu einzigartig weltweit. Gerade gestern haben wir wieder ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt bekommen für unsere berufsbildenden Schulen, duale Ausbildung, aber auch berufsbildende mittlere und höhere Schulen – und da zählen die BAKIPs dazu. Daher möchte ich diese Schularten weiter stärken, und gleichzeitig werden wir auf tertiärem Niveau Curricula und Studienangebote selbstverständlich entwickeln.
Der zweite Punkt, ebenfalls ein großes Anliegen: In Zukunft, meine Damen und Herren, wird es eine verpflichtende Verankerung der inklusiven Pädagogik im Lehramtsstudium geben. Jeder, der Lehrer/Lehrerin wird, hat einen Pflichtteil im Bereich inklusive Pädagogik zu absolvieren. Das ist ein Meilenstein – jetzt verwende ich auch den Begriff – in der Entwicklung, auch zu einer inklusiven, einer offenen Schule, die bestmöglich auf unterschiedlichste Anforderungen der Schüler und Schülerinnen eingehen kann.
Mit der deutlichen Anhebung der Studiendauer unterstreichen wir unsere Qualitätserwartungen, vor allem auch an den Primarbereich. Da weiten wir von drei auf fünf Jahre aus. Das entspricht auch der Initiative Volksschule, die ja von Vorarlberg aus gestartet wurde. Es ist ein wesentlicher Schritt, und auch da ist der Masterabschluss entscheidend.
Dann gibt es natürlich den Punkt, den Frau Bundesrätin Reich auch aus tiefster Betroffenheit angesprochen hat, wie ich wahrgenommen habe: die Schaffung des Sekundarlehrers, Top-Qualität in der Sekundarstufe für alle Lehrerinnen und Lehrer. Das ist ein Durchbruch in der PädagogInnenbildung und ein sehr, sehr wichtiger Schritt, egal, ob dann in der Hauptschule, Neuen Mittelschule, AHS, BHS unterrichtet wird: Top-Ausbildungsniveau für alle. Das ist ein großer Vorteil für die Lehrerinnen und Lehrer, und natürlich – ich verhehle das nicht – auch ein Vorteil für den Dienstgeber, was flexiblen Arbeitseinsatz betrifft. Wir werden schon auch noch Zeiten erleben – die Schülerzahlen gehen ja zurück –, wo wir sehr froh sein werden, wenn wir die Lehrer auch möglichst flexibel einsetzen können, um weiterhin stabile Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst offerieren zu können.
Noch einmal kurz an Sie adressiert, Frau Bundesrätin Mühlwerth: Es ist uns selbstverständlich ein Anliegen, die Anforderungen der berufsbildenden Schulen entsprechend zu berücksichtigen. Ich sage noch einmal: Platz 1 in der OECD-Wertung, maßgeblich auch für die hohe Jugendbeschäftigung in Österreich verantwortlich. Berufsbildende Schulen müssen wir weiter fördern, und daher wird es notwendig sein, die entsprechenden und vorhandenen berufspraktischen Kompetenzen höchstmöglich anzurechnen. Das werden Dinge sein, die jetzt in der Folge im Detail ausgearbeitet werden, aber darauf haben wir ein ganz besonderes Augenmerk.
Ich trete – das darf ich hier auch noch einmal bestärken – für einen erstklassigen öffentlichen Sektor ein. Wir haben marktwirtschaftliche Prinzipien und Grundregeln im Bereich der Wirtschaft, daher sage ich klar: Ja zur Marktwirtschaft. Wir haben aber bestimmte Bereiche in unserer Gesellschaft, die wir nicht den Prinzipien der Märkte aussetzen wollen – dazu zähle ich Bildung, Gesundheit und Sicherheit. Das sind öffentliche Güter und es ist ganz entscheidend für die Zukunft des öffentlichen Sektors und um neoliberalen Tendenzen entgegenzuwirken, dass der öffentliche Sektor erstklassig, qualitätsorientiert und zur Zufriedenheit der Bürger und Bürgerinnen arbeitet.
Ich wünsche mir auch in Zukunft ein starkes Rückgrat an öffentlichen Schulen in Österreich, sage aber gleichzeitig, dass ich die Innovationskraft der Privatschulen sehr schätze. Stichwort neue Matura: Zwei Privatschulen werden 2013/14 die neue Matura im Vollbetrieb umsetzen und sind damit Eisbrecher für Fortschritt und Innovation.
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