Dimensionen zu sprechen als von Säulen. Ich glaube, im Gesetz spricht man auch von den Säulen Soziales, Wirtschaft, Umwelt, also von etwas Dynamischem.
Der Begriff wirkt manchmal abgelutscht und wird schon übertrieben verwendet. Nachhaltigkeit – ich höre das manchmal sogar in den Werbungen für alles Mögliche, auch für Medikamente. Ich glaube, es wird heute immer mehr von Resilienz gesprochen, sozusagen die Anpassungsfähigkeit bezüglich Krisen, weil wir in einer Zeit leben, in der der Klimawandel begonnen hat. In Wien reden wir sehr viel von Smart City, also „intelligenter Stadt“. „Smartes“, also intelligentes Wachstum würde auch passen, aber ich glaube, wir können zufrieden sein, wenn wir die Nachhaltigkeit 300 Jahre nach Carlowitz in die Verfassung bringen.
Als Wiener Mandatar, vom Wiener Landtag entsandt, darf ich natürlich auf ein paar Erfolge der nachhaltigen Entwicklung und der Nachhaltigkeitspolitik in Wien hinweisen, zum Beispiel auf die Erfolge aus dem ÖkoBusinessPlan. Das ist ein Programm, wo Wirtschaft und Umwelt verflochten und sinnvoll miteinander kombiniert werden. Dieses Programm ist ein Erfolgsprogramm. Wir haben mit diesem Programm 113,6 Millionen € an Betriebskosten für die Unternehmen einsparen können. Es haben 974 Betriebe teilgenommen und rund 11 000 Umweltprojekte wurden durchgeführt. Dieses Programm ist natürlich, weil es schon viele Jahre läuft, auch extern evaluiert worden: 98 Prozent der Betriebe, die teilgenommen haben, sagen, sie sind hoch zufrieden mit diesem Programm.
Dieses Programm – Zahlen wirken immer erschlagend, aber verdeutlichen auch etwas – hat natürlich Auswirkungen auf die Umwelt. Wir haben in den Unternehmen durch dieses Programm zwischen 1998 und 2011 121 311 Tonnen weniger Abfälle produziert, das ist 1,5 Mal das Ernst-Happel-Stadion bis oben angefüllt. Das ist ein Erfolg.
Wenn wir 856 Millionen Kilowattstunden an Energieverbrauch eingespart haben – das entspricht dem Jahresverbrauch aller Haushalte im Bundesland Salzburg –, dann ist das ein nachhaltiger Erfolg. Wir haben 240 560 Tonnen weniger Kohlendioxid in die Atmosphäre abgegeben. Das sind 40 500 Heißluftballons. Wir haben 90,2 Millionen Transportkilometer eingespart. Das entspricht 2 250 Erdumrundungen. Also da kann man von einem erfolgreichen Programm sprechen, das nachhaltig ist.
Wir konnten auch den Trinkwasserverbrauch mit diesem Programm senken, weil wir natürlich in den Betrieben geschaut haben, wo man einsparen, Perlatoren und Stopptasten einbauen kann. Der Trinkwasserverbrauch konnte um 2 403 000 Kubikmeter gesenkt werden. Das ist ein Volumen von 775 olympischen Schwimmbecken, also eine ordentliche Leistungsbilanz.
Es gibt noch andere Programme, die das Bundesland Wien durchführt, zum Beispiel ÖkoKauf, also ökologische Beschaffung, die andere Bundesländer auch beginnen, zum Beispiel nimmt jetzt gerade das Burgenland einen Anlauf, das in die Landesverwaltung aufzunehmen. Auch hier gibt es wunderbare Erfolge in der ökologischen Beschaffung für das Land.
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Nachhaltige Entwicklung passiert in Österreich seit 1998 vermehrt auch auf lokaler und regionaler Ebene, das heißt, in den Gemeinden, in den Regionen. Bei uns in Wien sind es eben die Bezirke, in den Ländern sind es die Gemeinden oder Regionen, wo wir seit 1998 lokale Agenda-21-Prozesse laufen haben infolge der Rio-Konferenz von 1992.
Die großen Vorreiter waren da Oberösterreich, Steiermark und Wien. Heute können wir Bilanz ziehen, dass in Österreich zirka 500 lokale Agenda-21-Prozesse laufen, das heißt ganz einfach übersetzt, was vor Ort für eine nachhaltige Entwicklung lokal zu tun
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