BundesratStenographisches Protokoll822. Sitzung / Seite 217

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5,39 Prozent abgestürzt und hatte letztes Jahr wieder 5,91 Prozent. Es zeigt sich aber, dass im Vergleich 1995 auf 2012 tatsächlich der Erfolgsanteil Österreichs kleiner geworden ist, also der Wettbewerb ist größer geworden, umso mehr muss man die Zahlen des Jahres 2012 positiv hervorstreichen; das möchte ich auch betonen, unter den erschwerten internationalen Marktbedingungen.

Was sich auch zeigt, wenn man die verschiedenen Quartalsergebnisse anschaut  denn trotz Erfolgszahlen muss man auch versuchen, dort, wo wir Aufholbedarf haben oder besser werden sollten, das auch zu hinterfragen –, ist Folgendes: Das erste Quartal ist immer der Wintertourismus, im Jahr 1995 hatten wir da einen Anteil von 14,2 Prozent, der ist gesunken auf 11,8 Prozent. Das heißt, es ist in der Tat so, dass der Wintertourismus insofern zu hinterfragen ist, ob wir noch Wintersportnation und Skisportnation Nummer 1 sind oder diesen Anspruch verloren haben.

Da gibt es viele Gründe: erstens die Geburtenentwicklung, weniger Schüler, weniger Jugend drängt zum Wintersport  ich sage bewusst nicht nur Skisport. Wir haben aber auch durch Zuwanderung viele junge Leute, die nicht aus Skinationen nach Österreich zuwandern, und wenn sie keinen Kontakt zum Schnee haben, diesen vielleicht überhaupt nie finden. Das heißt ich bin ein glühender Befürworter, ernsthaft darüber nachzudenken, dass unter dem Motto „Jugend zum Schnee“ die Wintersportwoche wieder verpflichtend eingeführt wird.

Wir reden ständig von Bewegungsmangel, und in dem Fall geht es um Bewegungs­mangel, es geht aber auch um den Wirtschaftsfaktor Tourismus. Für mich ist der Schnee so etwas wie das Grün des Winters, und junge Leute sollten die Chance haben, den faszinierenden Wintersport in all seinen Facetten erlernen zu können. Was du als Jugendlicher nicht lernst, wirst du vielleicht später als Tourist nicht nutzen. Es gibt viele Anstrengungen in diesem Bereich, und wir müssen versuchen, die Jugend tatsächlich wieder verstärkt zum Wintersport und zum Skisport zu bringen. Für mich wäre der Ansatz eindeutig und klar, dass die Wintersportwoche wieder verpflichtend eingeführt werden soll.

Wir haben teure Infrastrukturen, wir haben einen Sporthandel, wir haben eine Ski­indus­trie, da geht es um einen großen Zweig, der zusätzlich zum Tourismus daran parti­zipiert.

Der Winter war für mich ausschließlich Sporttourismus, ohne Skisport hätte es den Wintertourismus-Erfolgsweg Österreichs ja nie gegeben. Aber im Sommer kann man festhalten, dass das Thema Sport, Kultur, Kulinarik, aber besonders der Sport, der bewegte Mensch im Sommer, in diesem schönsten Fitnessstudio der Welt, auch letztendlich in den letzten Jahren einen Aufholprozess gebracht hat.

Ich sage nur klettern, ich sage nur wandern, ich sage pilgern, ich nenne den ganzen Bereich Radtourismus, aber auch die Großsportveranstaltungen wie einen Wien-Marathon oder auch bei uns in Kärnten den Iron Man, oder auch ein Harley Davidson-Treffen. Das ist zwar kein körperliches Bewegen, aber zumindest ein Bewegen auf zwei Rädern, was ein großer Wirtschaftsfaktor ist. (Bundesrat Kneifel: GTI-Treffen!) Auch das sehr umstrittene GTI-Treffen, das keine Landesförderung erhält, ist ein Erfolgsfaktor. Und wenn die Konzernchefs von VW, Audi und Škoda jedes Jahr in Kärnten weilen, dann ist das ein Zeichen, dass die Konzernlenker in Deutschland größten Wert auf diese Veranstaltungsserie legen.

Es ist schon sehr spät (Ruf: Hast recht!), aber auch die wirtschaftliche Entwicklung ist in diesem Bericht genau aufgezeigt. Wir sollten auch wissen, dass wir trotz Erfolgs­zahlen natürlich das Problem haben, dass viele Betriebe einen ständigen wirtschaft­lichen Überlebenskampf zu führen haben. Daher wird es auch darum gehen, die wirt­schaftlichen Rahmenbedingungen in vielen Betriebsbereichen, abseits der höchsten


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