dann sieht man, dass die erste Gruppe, die leichter zu bewirtschaftenden Bergbauernbetriebe, mit minus 8 Prozent, die zweite Gruppe mit minus 12 Prozent, die dritte Gruppe mit minus 16 Prozent und die vierte Gruppe mit minus 29 Prozent ausgewiesen ist, was eigentlich den einfachen Schluss zulässt: Je höher der Berg, desto geringer das Einkommen.
Das, geschätzte Damen und Herren, muss uns zu denken geben, das muss uns gesellschaftlich zu denken geben – es ist auch ähnlich bei den Biobetrieben, für die gleichfalls eine sehr hohe gesellschaftliche Akzeptanz vorhanden ist, für die ein Minus von 12 Prozent im Bericht ausgewiesen wird –, weil hier klar ist, dass das Einkommen bei den Bergbauernbetrieben nur sehr schwer über den Markt erwirtschaftbar ist, und hier eine gesellschaftliche Verpflichtung und ein gesellschaftlicher Auftrag bestehen, wenn wir diese Betriebe weiterhin haben wollen, sie auch entsprechend zu unterstützen.
Was waren die Ursachen für den Einkommensverlust? – Zum einen gesunkene Ernteerträge. Das kennen wir in der Landwirtschaft. Ernten sind nicht berechenbar, nicht kalkulierbar. Wer in der und mit der Natur arbeitet, versteht das auch. Es gab aber, und das ist schon wieder etwas untypisch, bei gesunkenen Erntemengen teilweise auch gesunkene Preise und höhere Preise bei Betriebsmitteln.
Alles, was die Betriebe betrifft, war nicht positiv in diesem Jahr, aber es gibt auch positive Zahlen aus diesem Grünen Bericht 2013 herauszulesen, nämlich jene für die Volkswirtschaft. Trotz geringerer Einkommen im Jahr 2012, vielleicht dadurch bedingt, dass 2011 ein besseres Jahr für die Landwirtschaft war, sind die Investitionen der Landwirtschaft gestiegen. Davon profitiert die Wirtschaft und vor allem die Wirtschaft im ländlichen Raum.
Was auch interessant ist: Es ist die Anzahl der entlohnten Arbeitskräfte in der Landwirtschaft um fast 4 Prozent gestiegen. Das heißt, dass die Landwirtschaft auch zu einem positiven Effekt auf die Entwicklung des Arbeitsmarktes beiträgt.
Für alle Damen im Raum und alle, die uns zuschauen: Es ist die Landwirtschaft eine sehr weiblich orientierte Wirtschaft, weil 36 Prozent aller bäuerlichen Betriebe von Frauen als Betriebsführerinnen geführt werden.
Wenn wir uns diesen Bericht ansehen und die Diskussion in der Bevölkerung kennen, dann wissen wir, dass ein großer Wunsch nach gesunden Nahrungsmitteln, nach einer bäuerlichen nachhaltigen Landwirtschaft, nach ökologisch produzierten Lebensmitteln besteht. Ich verstehe Studien der Arbeiterkammer nicht, in denen Preisvergleiche mit Deutschland und mit anderen Ländern angestellt werden, wo diese Voraussetzungen nicht gegeben sind und wir die Art der Produktion, die dort vonstattengeht, auch nicht befürworten.
Wenn wir also jene Betriebsformen, bäuerliche Betriebe, Biobetriebe, Bergbauernbetriebe, entsprechend erhalten wollen, dann braucht es neben der Umsetzung am Markt auch entsprechende öffentliche Leistungen.
Dass die bäuerliche Berufsgruppe nicht zu den Gewinnern der Entwicklung in den letzten Jahren gehört, das weiß jeder, weil die Anzahl der Betriebe, die Anzahl der Beschäftigten in Summe zurückgeht und weil sich dieser Sektor in den letzten 30 Jahren fast halbiert hat.
Wenn wir jetzt in Richtung Vorausschau gehen, dann wissen wir, dass das Jahr 2013 für die Landwirtschaft wahrscheinlich um nichts besser werden kann, weil eben äußere Bedingungen wie Hochwasser, wie Dürre das letzte Jahr geprägt haben.
Ich darf dir, Herr Minister, ein Dankeschön sagen, dass im Fall der Dürre seitens der Bundesregierung entsprechende Aktivitäten gesetzt wurden, um den betroffenen Betrieben auch entsprechend zu helfen.
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