Umgekehrt hat sich die Zahl der Betriebe, die mehr als hundert Hektar Fläche besitzen, wesentlich erhöht. 1980 waren es noch 2 Prozent Großgrundbesitzer, und jetzt sind es 5 Prozent, also mehr als doppelt so viele. Es fand eine relativ große Verschiebung statt, nämlich: Kleinbetriebe hören auf, während die größeren mehr werden. Aber allgemein hat sich die Zahl der Betriebe seit dem Jahr 1995 um 27,5 Prozent verringert. Damit wird die Tendenz bestätigt, dass die Kleinbetriebe langsam, aber sicher verschwinden werden.
Beim Viehstand hat sich auch eine Änderung ergeben, und zwar: Der Viehstand sinkt in Österreich relativ langsam, aber dafür sicher. Die Tendenz geht weg vom Rind mehr in Richtung Schafe und Ziegen. Ich kann zumindest in meiner Region folgenden Trend feststellen: Zuerst weniger Rinder, dann gibt es noch ein paar Schafe, und dann sind die Schafe auch weg und der Stall wird geschlossen.
Bei den Almen wirkt sich das natürlich auch dementsprechend aus. Es haben im vergangenen Jahr 262 Almen zugesperrt, das sind in etwa 2 Prozent. Zirka im gleichen Ausmaß ist der Viehstand auf den Almen verschwunden, wenn man die Großvieheinheiten im Vergleich dazu betrachtet.
Positiv zu vermerken ist die Selbstversorgung durch die österreichische Land- und Forstwirtschaft; das möchte ich ausdrücklich festhalten. Das hängt zwar immer von der Ernte ab, aber wir können uns beim Getreide zu 100 Prozent versorgen, beim Fleisch sogar zu 112 Prozent und bei der Milch zu 155 Prozent. Geringe Probleme gibt es beim Gemüse, da erreichen wir nur einen Selbstversorgungsgrad von 68 Prozent, was aber nicht verwunderlich ist. Bei den Hülsenfrüchten sind es nur 30 Prozent.
Nun zum Thema Preisentwicklung. Da ist mir nicht ganz klar beziehungsweise finde ich es interessant, dass wir gerade beim Schweinefleisch einen Zuwachs von 33 Prozent erzielen konnten, während der Milchpreis im gleichen Zeitraum um 2 Prozent gesunken ist.
Zum Einkommen wurde heute bereits mehrmals Stellung genommen. Wir haben ein Durchschnittseinkommen von 27 348 €, was einem Minus von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Ich möchte aber relativieren: Im Vergleich zum Jahr 2011 ist dieser Verlust wesentlich kleiner.
Was aber auffällt, ist allgemein ein besonderes Gefälle zwischen Ost und West. Wenn ein Durchschnittstiroler 16 629 € für seinen landwirtschaftlichen Betrieb erwirtschaftet und die Burgenländer 39 214 €, dann weiß ich schon, dass das nicht nur mit dem Herrn Bundesminister etwas zu tun hat (Zwischenruf des Bundesrates Mayer), sondern auch mit ein paar anderen Dingen, wie etwa der Topographie.
Weiters sind in Tirol und Vorarlberg die Betriebe kleiner, und es gibt auch weniger Geld für sie. Das spielt auch eine Rolle. Aber es sind natürlich auch die Spezialkulturen ausschlaggebend, die im Berggebiet nicht möglich sind. Im Berggebiet habe ich nur Grünlandwirtschaft, während ich in tieferen Lagen fast alles anbauen kann. Darin sehe ich aber auch eine Gefahr der Monokultur.
Nun zum Thema Förderungen ein paar Bemerkungen. – Die Förderungen stehen in der Öffentlichkeit immer wieder im Kreuzfeuer der Kritik. Wir wissen, dass im Bereich der Land- und Forstwirtschaft Förderungen im Ausmaß von 2,1 Milliarden € ausbezahlt werden. Dazu trägt die EU 59 Prozent bei, der Bund 18 Prozent und die Länder 23 Prozent. Nicht enthalten in dieser Summe sind die Förderungen der Gemeinden, die ja auch immer wieder gegeben werden. Die durchschnittliche Förderung pro Betrieb macht 12 300 € aus.
Es wurde heute auch schon die Grundsicherung für die bäuerlichen Betriebe erwähnt. Ich habe mir das für den Bereich der Pensionen angeschaut. So erhalten die Bauern durchschnittlich 750 € Pension. Im ASVG-Bereich, bei den Arbeitern liegt der Betrag
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