BundesratStenographisches Protokoll824. Sitzung / Seite 91

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kunftskennzeichnung bei verarbeiteten Lebensmittelprodukten muss klar sein: Wo „Ös­terreich“ draufsteht, muss auch „Österreich“ drinnen sein.

Wir haben eine Problematik bei den Schweinen. Ausländische Schweine kommen nach Österreich, werden bei uns geschlachtet und verpackt und bekommen dann den AT-Stempel, obwohl sie mit Österreich überhaupt nichts zu tun haben. (Bundesminister Dipl.-Ing. Berlakovich: Sie kennen schon den Unterschied!) – Ja, aber der AT-Stem­pel sollte auch zum Qualitätsstempel werden. Wir könnten den AT-Stempel aufwerten und zu einem echten Qualitätsstempel für österreichische Produkte machen.

Helfen könnte auch eine europaweite Datenbank, die den Weg von Rohstoffen wie Fleisch über alle Verarbeitungsstufen und Zwischenhändler lückenlos dokumentiert, ei­ne Art Nahrungsmittelreisepass. Und auch die Einführung eines staatlichen Gütesie­gels für gesunde Lebensmittel als Qualitätskennzeichen, zum Beispiel als Stempel, wä­re sinnvoll. So würden die Konsumenten im Supermarkt rasch herausfinden können, ob die Produkte, die sie kaufen wollen, auch gesund sind. Leider ist das momentan nicht wirklich leicht festzustellen. – Vielen Dank.

12.41


Vizepräsidentin Mag. Susanne Kurz: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Bundesrat Ing. Bock. – Bitte.

 


12.41.43

Bundesrat Ing. Hans-Peter Bock (SPÖ, Tirol): Hohes Präsidium! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuhörer zu Hause und hier im Saal! Der Grüne Bericht ist ja relativ zeitnahe zu den Geschehnissen im letzten Jahr. Ich darf mich zuerst für diesen sehr umfangreichen Bericht beim Herrn Bundes­minister und bei seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedanken. Auf den 320 Sei­ten wird relativ vieles dargestellt, und ich kann jetzt schon sagen, dass die SPÖ-Frak­tion diesen Bericht sehr gerne zur Kenntnis nehmen wird.

In diesem Bericht sind sehr viele Dinge enthalten, die ein Spiegelbild für den derzei­tigen Zustand der Land- und Forstwirtschaft sind, wie ich ja bereits erwähnt habe, in­dem ich sagte, dass er relativ zeitnahe zu den Entwicklungen im Jahr 2012 ist. Aus die­sem Bericht ist ersichtlich, dass nicht nur auf regionaler Ebene, sondern auch auf glo­baler Ebene Dinge mitentscheidend sind, wie gut es der Landwirtschaft in Österreich geht, und dass auch andere Einflüsse, welche die Politik nicht im Griff hat, wie das Wetter oder das Klima, einen maßgeblichen Beitrag dazu leisten, ob die Einkommen höher oder geringer sind.

In Österreich hat sich der Produktionswert im letzten Jahr geringfügig erhöht, und zwar, wie wir bereits gehört haben, um 0,5 Prozent. In der Land- und Forstwirtschaft gibt es eine Wertschöpfung im Ausmaß von knapp 9 Milliarden € netto. Davon sind ein Fünftel im Bereich der Forstwirtschaft und vier Fünftel im Bereich der Landwirtschaft erwirt­schaftet worden. Damit liegt die Landwirtschaft wesentlich unter der Größenordnung des Tourismus beispielsweise.

Die Exporte wurden bereits erwähnt. Wir exportieren Waren im Wert von knapp 9 Mil­liarden €, davon den größten Teil in die EU-Länder. Und da möchte ich auch einmal eine Lanze für die EU brechen, wie wichtig auch für die Land- und Forstwirtschaft der Beitritt zur Europäischen Union gewesen ist, was man nicht nur bei den Förderungen, sondern auch bei den Exporten der österreichischen Betriebe ablesen kann.

Aus dem vorliegenden Bericht kann man auch entnehmen, welche Tendenzen sich he­rausgebildet haben, und zwar zeigen die Aufzeichnungen die Entwicklung seit 1980 auf. So befanden sich im Jahre 1980 noch 35 Prozent der land- und forstwirtschaftli­chen Betriebe in einer Kleinstruktur, sie wiesen unter fünf Hektar Gesamtfläche auf. Das hat sich bis zum Jahr 2012 beinahe halbiert, jetzt sind es nur mehr 20 Prozent.

 


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