tuation kommen, die Vorarlberg schon einmal hatte (Zwischenruf des Bundesrates Mayer), nein, Entschuldigung, die die Schweiz schon einmal hatte. Entschuldigung, die Schweiz war in dieser Situation und hat sich dann Lehrer aus Vorarlberg geholt. Bayern hatte das Problem auch schon einmal, weil niemand mehr Lehrer werden wollte, weil es zu unattraktiv war. Darüber hinaus werden in den nächsten Jahren bei uns viele Lehrer in Pension gehen, und da frage ich mich: Wie wollen Sie die ersetzen, wo sollen die alle herkommen?
Also man muss den Lehrberuf schon auch attraktiv machen. Das muss nicht nur im Bereich des Gehalts und der Rahmenbedingungen geschehen, sondern es werden in den Schulen, wenn die Lehrer länger in der Schule sein sollen, auch adäquate Raumverhältnisse erforderlich sein, die auch nicht gegeben sind. Fünf Quadratmeter Schreibtisch, das wird sicherlich nicht genügen. Wir müssen auch danach trachten, dass der Lehrerberuf in der Gesellschaft wieder seinen Platz findet. Das Gehalt, das wissen wir, ist zwar auch wichtig, man muss ja von irgendetwas leben, aber es ist nicht das Um und Auf. Das Um und Auf ist schon die soziale und gesellschaftliche Anerkennung. Wenn wir so weitertun – an dieser Stelle auch mein Appell an die Medien –, wenn die Medien weiterhin so auf die Lehrer einprügeln und sagen, die seien eh alle unnötig und faul – wobei man sich von den wirklich faulen, die es natürlich auch gibt, leicht trennen kann –, dann wird sich bald wirklich niemand mehr finden.
Ich kann Ihnen sagen, ich merke im Stadtschulrat für Wien bei den Direktorenbestellungen, weniger im AHS- und BHS-Bereich, aber im Pflichtschulbereich, dass sich kaum noch jemand findet, der Direktor werden will. Es werden Schulen dreimal ausgeschrieben, damit sie wenigstens zwei Bewerber haben. Manche – auch diese Situation gab es schon – waren froh, dass sie überhaupt einen gefunden haben. Da stimmt doch irgendetwas nicht im System! Es kann ja nicht sein, dass das so arg geworden ist, dass jeder sagt: Nein, das tue ich mir wirklich nicht an! – Das heißt, da muss man ansetzen.
Etwas, das ich hier auch schon öfter gesagt habe – und ich wiederhole es heute wieder –: Wir müssen dafür sorgen, dass die Lehrerbildung gut aufgestellt ist. Nicht jeder, der Lehrer werden will, muss Lehrer werden können. Lehrer sein ist auch eine Berufung, das ist nicht irgendein Job, den jeder machen kann, dazu muss man auch eine gewisse Begabung haben. Sie sollen dann in Ruhe unterrichten, und niemand redet drein und sagt ihnen, wie es geht und wie sie ihre Pädagogik- oder ihre Unterrichtsstunde zu gestalten haben.
Das Mitspracherecht der Direktoren bei der Lehrerbestellung ist im Paket mitenthalten, aber ich finde, es sollte noch viel stärker sein. Die Direktoren sollten eigentlich die Manager ihrer Lehrer sein. Sie sollten unangemeldet kontrollieren, das, was die Schulinspektoren eigentlich tun sollten, aber nicht tun. Ich kenne das von einer Schule in Wien. Frage von einer Lehrerin an den Landesschulinspektor: Wann kommst du uns denn wieder besuchen? – Antwort des Landesschulinspektors an die Lehrerin: Ihr ladet mich ja nie ein.
Das ist nicht Kontrolle. Die Kontrolle an einer Schule sollte der Direktor machen. Er sollte sich seine Lehrer anschauen und ihnen auch ein Feedback geben. Er sollte sagen, was gut gemacht wird – auch ein Lehrer will gelobt werden, er ist ja meistens ein Einzelkämpfer –, aber man muss ihm natürlich auch sagen, wenn es in die falsche Richtung läuft, und ihn dazu anhalten, dass er sich entsprechend nachqualifiziert oder nachschulen lässt. Damit wäre, glaube ich, schon wirklich sehr viel gewonnen.
Es wäre auch richtig gewesen – ich verstehe eigentlich nicht, warum das nicht gelingen konnte –, auch für die AHS und die BHS ein Jahresarbeitszeitmodell zu erstellen, weil dann die Diskussion über Nachbereitung, Vorbereitung, zusätzliche Aufgaben und Mühen, die sich Lehrer machen, wenn sie sich überlegen, wohin sie auf Landschulwoche
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