BundesratStenographisches Protokoll832. Sitzung / Seite 197

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Bei­spiel die Eröffnung der Neubaustrecke Wien–St. Pölten und die damit verbundenen massiven Fahrzeitverkürzungen für das Ergebnis im Personenverkehr natürlich sehr positive Effekte.

Apropos Fahrgastrechte: 2013 gab es mehr Rechte für Bahnfahrer, ist doch im Juli 2013 ein neues Fahrgastrechtegesetz in Kraft getreten, welches auf eine Initiative der Frau Bundesministerin zurückzuführen ist und wir gemeinsam hier im Bundesrat beschlossen haben. Das brachte vor allem wesentliche Vorteile für Jahreskarten­be­nützer. Diese laufende Stärkung beziehungsweise Ausweitung der Fahrgastrechte führt vor allem auch dazu, dass das Service der Bahnen in Österreich, das Angebot, die Kundenbetreuung, das Online-Buchungssystem, das Beschwerdemanagement et cetera laufend verbessert wird.

Diese positiven Veränderungen im Kundenservice haben anscheinend auch zur Folge, dass es 2013 einen deutlichen Rückgang von Beschwerden bei der Schlichtungsstelle der Schienen-Control gegeben hat: 772 Beschwerden, das sind beachtliche 21,7 Pro­zent weniger als im Vorjahr. Von den 772 Beschwerden wurde in 633 Fällen das Schlichtungsverfahren eingeleitet, 98 Prozent davon wurden positiv abgeschlossen.

In der Reihe der wichtigsten Beschwerdegründe waren Verspätungen, gefolgt von Inkassoforderungen aufgrund von Strafen.

Betreffend Verspätungsfälle möchte ich natürlich auch zum Thema Pünktlichkeitsgrad Stellung nehmen. Gerade die Pünktlichkeit eines Beförderungsmittels ist selbstver­ständlich immer von großem Interesse für die Millionen von Fahrgästen. Um sich auf einen Mobilitätsanbieter verlassen zu können, sollte dieser die höchsten Pünktlich­keitswerte aufweisen können. Hier hat sich erfreulicherweise die bereits hohe Pünkt­lich­keit im gesamten Personenverkehr mit 95,9 Prozent nur minimal verändert, wobei natürlich auch Unwetterkatastrophen diesen Pünktlichkeitsgrad besonders beeinflus­sen, wie zum Beispiel das Hochwasser im Juni des Vorjahres, wodurch der Pünkt­lich­keitsgrad auf 93,5 Prozent sank. Das war der schlechteste Wert des vorigen Jahres.

Im Nahverkehr, den die meisten Fahrgäste benutzen, beträgt der Pünktlichkeitsgrad sogar 96,4 Prozent.

Ein positives Ergebnis wie im Personenverkehr ist im Güterverkehr aufgrund der wirtschaftlichen Lage der Länder nicht zu verzeichnen. Auch im Jahr 2013 ist in der Jahresbetrachtung ein Rückgang gegenüber dem Jahr 2012 um 1,4 Millionen Nettotonnen zu verzeichnen, womit der Rückgang gegenüber den vergangenen Jahren weniger stark ausfiel. Das heißt, der Güterverkehr erholt sich langsam, wobei zu sagen ist, dass dieses negative Ergebnis vor allem auf die Resultate des ersten Halbjahres zurückzuführen ist, während im dritten und vierten Quartal bereits ein leichter Anstieg verzeichnet werden konnte.

Die nähere Betrachtung der Ergebnisse im Güterverkehr zeigt deutlich, dass der Ganzzugverkehr weiter zunimmt, dass der Anteil der Ganzzüge im ÖBB-Netz inzwischen bei 55 Prozent liegt. Bei den privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen liegt dieser Wert sogar bei über 97 Prozent, bei der RCA bei 45 Prozent. Bei der Betrachtung der Ergebnisse bezogen auf die Streckenkategorien ist vor allem im Bereich der Brennerachse als auch auf der Westbahn der Wettbewerb im Güterverkehr ersichtlich. Insgesamt betrachtet beträgt der Marktanteil der Mitbewerber im Ganzzug­bereich bereits über 33 Prozent.

Diese Werte der Ganzzüge bedeuten aber auch, dass der Verkehr von Einzelwagen beziehungsweise Wagengruppen sowie die Flächenbedienung, die einen höheren Aufwand für die Eisenbahnverkehrsunternehmen verursachen würden, größtenteils von der RCA abgewickelt werden.

 


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