BundesratStenographisches Protokoll832. Sitzung / Seite 229

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Wir gehen in die Debatte ein.

Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Schennach. – Bitte.

 


22.10.31

Bundesrat Stefan Schennach (SPÖ, Wien): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr ge­schätzter Herr Minister! Sehr geschätzter Herr Minister! Sie sind zwar noch Gastminis­ter, aber bald in Aktion. (Bundesrat Schreuder: Er interessiert sich sicher auch für Kultur!) Es ist ein bisschen schwer: Ich spüre ja auch den Druck, jetzt nicht zu lange über die zwei Berichte zu reden. Das ist für jemanden, der selber mitten im Kultur­schaffen steht, immer schwierig.

Der erste Bericht, den wir jetzt, mitten in der Hochzeit der Festivals – Bregenz, Salz­burg –, hier diskutieren, behandelt das Jahr 2012. Und wenn wir das vor dem Hinter­grund sehen, wie es denn so in Europa im Bereich der Kultur aussieht, dann müssen wir sagen, dass Österreich in einer formidablen, wahnsinnigen Situation ist, nämlich im positiven Sinne.

Wenn wir uns anschauen, wie viele Neuproduktionen die Scala in Mailand noch machen kann, wie es denn mit den Museen auf Sizilien aussieht – die sind allesamt noch unter Berlusconi geschlossen worden, weil kein Geld mehr da ist; die meisten Häuser in Italien können überhaupt nur mehr abgespielte Produktionen einkaufen –, wenn wir uns die Situation in Griechenland anschauen – zum Beispiel ist das berühmte Theater in Nafplion geschlossen –, dann, muss man sagen, sieht das in Österreich vollkommen anders aus.

Es gab im Jahre 2012 – und deshalb auch noch einmal ein Dank an die Vorgängerin unseres Bundesministers – doch einige wichtige Entscheidungen, zum Beispiel für Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre die Museumsbesuche kostenlos zu machen. Schon im Jahre 2012 waren es 950 000 Kinder und Jugendliche, die die österreichi­schen Museen besucht haben. Das ist ein unfassbarer Wert, der sich dann in dem Bericht, den uns der Herr Minister vorgelegt hat, schon im Jahre 2013 auf über eine Million gesteigert hat – und schon 55 Prozent der Museumsbesucher sind junge Menschen. Wo haben wir das in Europa, dass solche Entscheidungen getroffen werden?

Oder nehmen wir zum Beispiel nur einmal das Obere Belvedere her: Da hat sich vom Jahr 2011 zum Jahr 2012 die Besucheranzahl von 540 000 auf fast 820 000 verviel­facht! Das sind unglaubliche Erfolge! Und wenn wir uns in der Albertina zum Beispiel die Ausstellung mit dem Titel „Monet bis Picasso“ anschauen, die hoffentlich viele von Ihnen gesehen haben – sie ist auch einen ganz langen Zeitraum gelaufen –, so sind das unglaubliche Möglichkeiten, die unser Land da bietet.

Aber ich möchte noch einen Schritt zurückgehen, denn gerade in der Musik ist es so wichtig, die Kinder ganz früh zu begeistern. Allein im Jahre 2012 haben 7 000 Kinder die „Zauberflöte“ in der Staatsoper gesehen – 7 000 Kinder! Das sind ganz frühe Möglichkeiten und eine ganz frühe Faszination.

Da lernt der Bund sicher auch viel von Oberösterreich, muss man dazusagen, das diesbezüglich ja ohnedies für alle anderen Bundesländer uneinholbar ist (Beifall des Bundesrates Jachs) – na, das darf man ja sagen – und dessen Musikschulwerk in Oberösterreich wahrscheinlich einzigartig in Europa ist. Und wenn wir heute die Symphoniker, die Wiener Philharmoniker – es ist egal, welches Orchester Sie hernehmen, auch ein Drittel der freien Szene, in der ich mich natürlich auskenne, in der Barockmusik – anschauen, finden wir Oberösterreicher ohne Ende – und Oberöster­reicherinnen. Das ist in dem Fall sehr wichtig, weil Oberösterreich die Frauen in diesem Bereich auch sehr fördert.

 


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