BundesratStenographisches Protokoll833. Sitzung / Seite 22

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regierung, schauen, dass möglichst viele Kinder bei Schuleintritt die Bildungssprache Deutsch beherrschen. Daher sind die Fördermittel für die Sprachförderung aus der Integration, die 45 Millionen, großteils für die Volksschule, aber auch für den Kindergar­ten als Einheit zu sehen.

Die Bildungsziele aus dem Charlotte Bühler Institut sind heranzuziehen, die wissen­schaftliche Begleitung durch das BIFIE für diese Netzwerkprojekte ist heranzuziehen, um zu schauen, ob man nicht im Schuljahr 2016/17, also übernächstes Jahr, ausgerollt auf ganz Österreich, diese Schuleingangsphase NEU gemeinsam für alle Kinder anbie­ten kann.

Wir werden in den nächsten beiden Jahren lernen. Es ist ja nicht so, dass wir heuer begonnen haben. Die Sprachclusterbildungen haben schon im letzten Schuljahr be­gonnen, wo auch ganz viele Kindergärten und Schulen mitmachen. Das heißt, wir ha­ben uns auf den Weg gemacht und wollen mit modernen pädagogischen Anforderun­gen Kinder dort abholen, wo sie stehen, sie so gut wie möglich individuell begleiten, um dann mit dem siebten Lebensjahr sagen zu können, so um die dritte und vierte Klasse in der Volksschule, dass sie jetzt für andere Dinge frei sind, damit die Kinder mit zehn Jahren so fit sind, dass ihnen jeder Weg offensteht, solange es noch diese Trennung gibt, die ich im Moment als Mitglied dieser Bundesregierung natürlich zu akzeptieren habe.

Es soll nicht als Streit aufgefasst werden, wenn der Westen sagt, wir sind für Mo­dellregionen. Ich habe immer gesagt: Das kann ich mir vorstellen. Aber wir haben jetzt eine neue politische Arbeitsgruppe, die wir gerade zwischen Bund und Ländern ini­tiieren wollen. Es ist nämlich auch eine große Abstimmung zwischen Bund und Län­dern – ich habe das föderale System genannt – erforderlich, wie wir mit dieser Form der Modellregion umgehen wollen. Es muss geklärt werden, ob man ein Gesetz ändern wird müssen. Jetzt ist es ja schon möglich, dass man AHS-Unterstufen auch in das System der Neuen Mittelschulen einbezieht. Wir werden also auch gemeinsam ent­scheiden, wie wir das in Zukunft gestalten, und daher ist es, glaube ich, gut, dass wir uns auf diesen neuen bildungspolitischen Weg gemacht haben.

Es wurde heute auch schon gesagt: Erst Deutsch und dann Schule. – Ich glaube, wenn wir den Aspekt „Deutsch vor Schuleintritt“ intensivieren und wenn wir nicht nur den Sprachstand feststellen, sondern den gesamten Entwicklungsstand eines Kindes, was mir sehr wichtig ist, dann kann man auch die unterschiedlichen Stärken, aber auch Schwächen besser erkennen. Wir wollen quasi möglich machen, dass die unterschied­lichen PädagogInnen mit dem Einverständnis der Eltern miteinander auch über die Kin­der sprechen können und den Kindern so einen sanften Übergang ermöglichen.

Es beginnt dann nicht etwas ganz anderes, aber es ist sehr aufregend, wenn mit sechs die Schulreife festgestellt wird, und daher wollen wir den Kindern zwei Jahre Zeit ge­ben und mit fünf schon beginnen, um festzustellen, auf welchem Stand sie sich befin­den. Es gibt nämlich Kinder – das wurde auch schon gesagt –, die mit fünf Jahren oh­ne Weiteres lesen können, andere Kinder hingegen brauchen bis zum siebten Lebens­jahr, bis alle Buchstaben für sie präsent sind und auch das sinnerfassende Lesen be­herrscht wird.

In dieser Hinsicht glaube ich, dass diese Netzwerkprojekte und dieser Schulstart NEU das Ihre dazu beitragen können, und darüber bin ich sehr froh, weil sich dann der wei­tere Bildungsweg von Kindern auch besser gestalten lässt. Er ist einfacher darstellbar und nicht so stark mit Stress verbunden, wie wir es jetzt oft in der vierten Volksschule erleben. Oft können Eltern noch nicht gut genug überzeugt werden, wie der weitere Weg der Kinder mit zehn Jahren ausschauen kann. Daher meine ich, dass auf die ge­plante Weise der Weg in der entscheidenden Schuleingangsphase so gestaltet werden


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