auf der koreanischen Halbinsel; konfliktreiche Sicherheitslagen im Süd-Sudan, in Zentralafrika und Libyen, um nur einige zu nennen. Zum Glück, muss man sagen, sind im Zuge dieser Krisen keine österreichischen Staatsbürger und Staatsbürgerinnen zu Tode gekommen beziehungsweise ernsthaft verletzt worden.
Was ist denn ein wichtiger Teil dieses Krisenmanagements? – Das sind die Vorsorgemaßnahmen. Bei krisenhaften Entwicklungen im Ausland besteht zwischen dem Ministerium für Europa, Integration und Äußeres, dem Innenministerium und dem Bundesministerium für Landesverteidigung eine institutionalisierte Zusammenarbeit unter der Leitung des Außenministeriums. Operative Einsätze erfolgten im Entführungsfall in Jemen und in der Krise in Ägypten.
Die stetige Zunahme von Auslandsreisen von Österreicherinnen und Österreichern spiegelt sich auch wider in der rapid steigenden Inanspruchnahme von konsularischer Unterstützung im Falle von Krankheiten, Unglücksfällen und Todesfällen im Ausland. Immer größer wird auch die Zahl der Betreuungs- und Heimsendungsfälle von psychisch erkrankten österreichischen Staatsbürgern sowie von Österreichern ohne Krankenversicherung im Ausland.
Für die österreichischen Staatsbürger im Ausland bietet das Bürgerservice des Ministeriums in enger Zusammenarbeit mit den österreichischen Vertretungsbehörden möglichst zeitnahe Hilfeleistungen. Herr und Frau Österreicher unternahmen 2013 zirka 8,5 Millionen Auslandsurlaubsreisen und 2,1 Millionen Auslandsgeschäftsreisen. Da fällt eine Menge Arbeit an, und unter der berühmten Telefonnummer 0501150-3775 gingen zu Reiseinformationen, allgemeinen Auskunftsersuchen in Spitzenzeiten über 2 000 einzelne Anfragen pro Monat ein, insgesamt waren es rund 16 000.
Ich darf mich auch auf ein Land aus dem Länderbericht, der sehr, sehr umfassend ist, konzentrieren. Wenn in den Weihnachtsfeiertagen jemandem fad ist, dann würde ich diesen Außenpolitischen Bericht durchaus als Lektüre empfehlen; man kann viel daraus lernen, und vieles ist auch sehr, sehr interessant dargestellt.
Da mein Kollege Stefan Schennach nach mir sprechen wird und wir gemeinsam ein Steckenpferd haben, nämlich die Republik Moldau, habe ich mir die Republik Moldau ausgesucht; auf diese möchte ich ein bisschen eingehen. Das das Partnerschafts- und Kooperationsabkommen aus dem Jahr 1998 als Rechtsgrundlage der Beziehungen zwischen Moldau und der EU ersetzende Assoziierungsabkommen, das auch ein vertiefendes und umfassendes Freihandelsabkommen beinhaltet, wurde beim dritten Gipfeltreffen der Östlichen Partnerschaft in Vilnius paraphiert.
Im Herbst 2013 verhängte Russland ein Einfuhrverbot für eines der wichtigsten moldauischen Exportprodukte, den Wein – offenbar um Druck auf die Regierung auszuüben. Auch wurde von früheren russischen Politikern gedroht, eine Entscheidung für die EU könnte die Ausweisung der vielen moldauischen Arbeitsmigranten aus Russland zur Folge haben, deren Einkommen für viele Familien im ärmsten Land Europas lebenswichtig ist.
Im Jahr 2014 geriet Moldawien erneut ins Blickfeld der internationalen Politik, da eine Ausweitung des Konflikts in der benachbarten Ukraine noch immer möglich erscheint.
Am 27. Mai hat aber Moldawien dieses Abkommen unterzeichnet, und es wurde auch vom Parlament ratifiziert. Wie wir wissen, hat es Ende November die Parlamentswahlen in Moldawien beziehungsweise in Moldau gegeben, die auch zu keinen wirklich stabilen Verhältnissen geführt haben.
Was die bilateralen Beziehungen zwischen Österreich und Moldau betrifft, so wurden diese in letzter Zeit weiter intensiviert, eine österreichische Botschaft wurde eröffnet. Ich darf das jetzt nur stichwortartig aufzählen. Moldau ist seit 2004 eines der Schwer-
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