BundesratStenographisches Protokoll837. Sitzung / Seite 180

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Sicht der freiheitlichen Fraktion – Frauenquote und Anteil der Medizinstudenten aus Deutschland.

Lieber Kollege Krusche, offensichtlich haben Sie und Ihre Fraktion ein großes Problem mit der Quote (Bundesrat Krusche: Weil sie nicht zielführend ist!), denn bei neun Bun­desräten stellt Ihre Fraktion nur eine Frau. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

Also es ist wirklich hoch an der Zeit, liebe Kollegen der FPÖ-Fraktion, dass auch Sie an der Quote arbeiten. Frau Kollegin Mühlwerth, sage ich Ihnen, ist eine ganz starke Mandatarin und eine wirklich sehr positive Kraft bei uns im Bundesrat.

Was mich auch verwundert, ist, dass Sie den hohen Anteil an Medizinstudenten kriti­sieren, die aus Deutschland kommen. Bisher war es ja immer ein Markenzeichen unse­rer Universitäten, dass sie international sind. (Bundesrat Krusche: Deshalb haben wir einen Ärztemangel!) – Moment! Herr Kollege Krusche, schauen Sie nicht nur auf die Absolventenquote (Bundesrätin Mühlwerth: O ja!) und darauf, wohin die Ärzte dann gehen, denn es gibt auch eine zweite Statistik, eine zweite Seite der Bilanz: Entlang der gemeinsamen Grenze mit Deutschland bekommen wir auch viele ausgebildete Ärz­te, die bei uns den Hausarzt, den Gemeindearzt machen oder in Kur- und Gesund­heitsanstalten, in Krankenhäusern arbeiten.

Österreich wird für Mediziner aus Deutschland Gott sei Dank immer interessanter. Viele kommen nach der Ausbildung in Österreich über eine kurze Berufsausbildung in Deutschland wieder zurück nach Österreich.

Worum es mir geht, ist: Schauen wir uns die Zahlen im Gesamtüberblick an. Da gibt es wirklich, sage ich, einen guten Austausch unter den Medizinern zwischen Deutschland und Österreich, ja, da haben wir sogar einen leichten Überschuss.

Und dass wir die Novelle heute beschließen, das hat ja einen Grund: Es geht um die PädagogInnenbildung Neu. Und das ist in Wirklichkeit der große Wurf in der Bildungs­reform. Ja, mit der LehrerInnen- und PädagogInnenbildung Neu heben wir die Lehrer­ausbildung auf ein völlig neues Niveau, das höchstmögliche Niveau, das unsere Päda­gogischen Hochschulen und die Universitäten auch schultern können.

Das ist also ein großer Wurf, und daher novellieren wir jetzt auch beide Gesetze. Beide Regierungsmitglieder sind hier anwesend, um auch diesen Schulterschluss zu dokumen­tieren.

Worum geht es? – Es geht um die Kooperationsklausel. Die Pädagogischen Hoch­schulen haben ein anderes rechtliches Fundament als die Universitäten. Bestimmun­gen aus dem Universitätsgesetz werden in das Hochschulgesetz übernommen. In Zu­kunft gibt es Studienkommissionen auch an den Pädagogischen Hochschulen und werden Curricula erlassen, die dann wirklich diese gemeinsame Lehrer-/Lehrerinnen­ausbildung ermöglichen. (Bundesrätin Mühlwerth: Nur die Quote und die Gesamt­schule, und alles wird besser!) – Nein, überhaupt nicht! Das, was wir wollen, ist mehr, nämlich mehr an Qualität, die bestmögliche Ausbildung, die bestmögliche Schule für unsere Kinder. Damit erleichtern wir den beiden Bildungseinrichtungen auch die Leh­rerInnenausbildung. Die Arbeit wird ihnen erleichtert. Wir sind da auf dem richtigen Weg. Die heutige Novellierung ist ein großer Schritt in diese Richtung.

Das, was mich freut, sind nicht nur die Bonuspunkte, die Kollege Krusche erwähnt hat, die möchte ich ja gar nicht wiederholen, sondern auch, dass wir nicht nur ein besseres System, sondern in Zukunft auch mehr Geld haben. Unser Bundesminister Mitterlehner hat angekündigt, neben dem System kommt künftig auch mehr Geld in das System. In der Zeit von 2016 bis 2018 stehen unseren Universitäten zusätzlich 600 Millionen € zur Verfügung, damit sie auch, sage ich einmal, die Zukunftsaufgabe, die bestmögliche Aus­bildung für unsere Jugend zu garantieren, bewerkstelligen können.

 


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